Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

ständige Übelkeit & ekel vor Essen - bei der ersten Schwangerschaft hat das zur Frühgeburt geführt. Jetzt geht es schon wieder los.

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: ständige Übelkeit & ekel vor Essen - bei der ersten Schwangerschaft hat das zur Frühgeburt geführt. Jetzt geht es schon wieder los.

Mitglied inaktiv

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Hallo, bei meiner ersten Schwangerschaft, die nur 28 Wochen dauerte, war ich so von Übelkeit geplagt, dass ich mich vor Essen nur geekelt habe. Das hatte nichts mit der "morgendlichen Übelkeit" zu tun. Ich habe in dieser Schwangerschaft 7 Kilo abgenommen. Unsere Tochter kam dann auch 3 Monate zu früh. Jetzt, 5 Jahre später bin ich wieder schwanger ( 7. Woche ) und es geht schon wieder los. Ich möchte das nicht nochmal erleben und brauche Hilfe. Was kann ich nur dagegen tun ??? Danke fürs lesen und vielleicht antworten. Andrea


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Andrea, es gibt sicher keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen einer Übelkeit mit Erbrechen (auch bei stärkerer Ausprägung) und einer Frühgeburt. Dieses sind zumeist zwei völlig unabhänig voneinander auftretende Phänomen/klinische Ereignisse! Die Übelkeit tritt bei 50-90 Prozent, Erbrechen bei 25-55 Prozent aller Schwangerschaften auf, meist begleitet von Kopfschmerzen. Das verstärkte Erbrechen stellt eine schwere Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens dar, das sich in schweren Fällen bis zum Ende der Schwangerschaft hinziehen kann. Meist dauert es aber nicht länger, als bis zur 12. Oder 13. SSW. Die seltenere Form mit ständigem Erbrechen, stellt ein schweres Krankheitsbild dar mit Gewichtsreduktion, Elektrolyt- und Wasserhaushaltsstörungen, was dazu führen kann, dass man diese Frauen stationär behandeln muß. Die sogenannten Hyperemesis stellt sich nicht als ein isoliertes Geschehen dar, sondern muss als das Zusammenspiel von biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren gesehen werden. Die genaue Entstehung der Übelkeit und des Erbrechens in der Schwangerschaft ist nicht sicher geklärt. Während gewisse Autoren hormonelle Ursachen rasch ansteigende Östrogenspiegel im ersten Trimester; abnorm hohe HCG-, Progesteron-und Androgen-Serumspiegel postulieren, weisen andere Untersuchungen auf die Bedeutung psychosozialer Faktoren im Sinne einer unerwünschten Schwangerschaft oder Konfliktsituationen hin. Andere Untersuchungen zeigen eine instabile elektrische Aktivität des Magens und eine verminderte elektrische Antwort auf Nahrungseinnahme. Offensichtlich spielen bestimmte Keime, wie Helikobakter pylori-Bakterien im Magen, in einigen Fällen eine nicht unerhebliche Rolle, so dass deren Behandlung durch den Hausarzt notwendig wird. Ebenso ist bei langanhaltender Übelkeit die Funktion der Schilddrüse zu überprüfen. Die verstärkte Übelkeit auch in Verbindung mit Erbrechen scheint in unseren westlichen Kulturen stärker vertreten zu sein als z.B. bei ursprünglich asiatischen und afrikanischen Völkern was auf eine Kulturabhängigkeit hinweist. Wichtig ist, die Ernährung entsprechend einzustellen: auf fettreiches zu verzichten und viele kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Da die morgendliche Übelkeit auch durch einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel hervorgerufen werden kann, sollte die Schwangere morgens vor dem Aufstehen eine kleine Mahlzeit - z.B. Zwieback - zu sich nehmen und danach noch etwas ruhen. Ansonsten hilft manchmal ein Teeaufguß aus Zingiberis rhizoma Ingwerpulver; Teemischung aus Kamille, Pfefferminz und Melisse ein gehäufter Teelöffel auf eine Tasse Wasser 5-10 Minuten ziehen lassen, schluckweise trinken. Sollten homöopathische Präparate Brechnuss, Sepia, Nausyn-Tabl oder ähnliches keine Linderung verschaffen, kann man auch u.a. Zäpfchen verordnen, die die Übelkeit beseitigen. Sehr empfehlenswert ist die Akupunktur, mit der man sehr gute Erfolge bei der Übelkeit in der Schwangerschaft erzielen kann. Wichtig: eine homöopathische Therapie sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt/Frauenärztin erfolgen. Die Vorgeschichte mit einer Frühgeburt stellt sicher ein erhöhtes Risiko für das erneute Auftreten vorzeitiger Wehen inklusive Frühgeburtlichkeit, wobei ich dieses so zahlenmäßig nicht benennen kann. Wichtig bei einer Folgeschwangerschaft ist dann neben der ausreichenden Aufklärung durch den behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin das Gespräch über die mögliche und sinnvolle Diagnostik: Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen; Ausschluss bakterieller Besiedlungen der Scheide, ph-Wert_Kontrollen, prophylaktische Einnahme von Magnesium, Ausschluss einer vorzeitigen Wehentätigkeit und einer Verkürzung des Gebärmutterhalses (am besten im vaginalen Ultraschall). VB


Mitglied inaktiv

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hallo andrea, kannst du nix essen oder musst du auch brechen???? es gibt nämlich neben der physiologischen morgendlichen übelkeit+erbrechen auch das krankhafte schwangerschaftserbrechen. diese frauen können so gut wie nichts bei sich behalten & müssen im krankenhaus behandelt werden (u.a. infusionen mit anti-übelkeit medikamenten)... falls noch nicht getan, sprech auf jeden fall deinen fa an & frag auch, ob eine hyperemesis gravidarum (so heißt das nämlich) bei dir in frage kommt. möglicherweise bist du auch psychisch etwas vorbelastet durch deine 1. ss... setz dich nicht so unter druck:sprech mit deinem mann oder einer guten freundin über deine ängste, lass dich verwöhnen, mach alles, was dir gut tut. vielleicht ist der spuk ja auch nach den ersten 3 monaten beendet & du kannst deine ss geniessen & dich auf dein baby freuen. ich wünsch dir auf alle fälle alles gute & halt die ohren steif!!!!! drück dir die daumen!!!!!!!!!!!!!! liebes grüssle katja


Mitglied inaktiv

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Hi frag mal einen Heilpraktiker in Deiner Nähe, der kann Dir sanft helfen!!! Tips findest Du zudem, wenn Dus bei google eingibst. LG


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