Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Ständige Blutungen bei Plazenta praevia

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Ständige Blutungen bei Plazenta praevia

Lavendel15

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Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich befinde mich derzeit in einer sehr schwierigen Situation und benötige eine weitere Meinung. Ich bin Ende der 16. Woche mit dem 3. Kind schwanger. Seit Beginn der 12. Woche kämpfe ich mit ständigen Blutungen. Alles fing mit einer nächtlichen massiven Sturzblutung an. In der Notaufnahme stellte man eine Plazenta praevia partialis fest (seit 3 Wochen marginalis). Ich blieb zur Beobachtung dort. 1 Woche später die 2. Sturzblutung mit erneutem Aufenthalt in der Klinik. Seit 5 Wochen blute ich nun beinahe täglich (fast ausschließlich nachts) periodenstark. Es bilden sich leider auch immer wieder Hämatome. Seit der 13. Woche schwankt auch die Länge des Gebärmutterhalses immer wieder zwischen 3 und 5,5cm. Seit der 14. Woche habe ich mehrmals täglich eine extrem harte Gebärmutter, dieser Zustand dauert von mehreren Minuten bis auch mal mehrere Stunden. Die Ärzte sind darauf bisher nicht wirklich eingegangen. Seit der 1. Blutung liege ich nun mind 80 % des Tages, nehme mehrmals täglich hochdosiertes Magnesium, Progesteron und Bryophyllum. Helfen tut das alles leider nicht. Ich habe zum Glück viel Hilfe von meinem Mann und der Familie. Ich bin jedoch so verzweifelt, dass sich an dem Zustand und den jeden Abend aufs Neue anfangenden schwallartigen Blutungen nichts ändert. Bisher geht es unserem kleinen Wunder immer gut, aber mittlerweile habe ich große Sorgen, dass das so bleibt. Wie kann es sein, dass die Blutungen immer wieder anfangen und so stark sind, obwohl ich doch fast nur liege? Woher könnte die verkrampfte Gebärmutter kommen und was kann ich noch dagegen tun? Die Ärzte wissen inzwischen auch nicht mehr weiter und meine Angst vor einer Fehlgeburt und Plazentaablösung wächst mit jeder neuen Blutung. Ich bin Ihnen für jeden Rat sehr dankbar. Vielen Dank für Ihre Mühe!


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, Wir haben in Ihrem ausführlichen Text keine Angaben dazu gemacht, wo die Plazenta denn genau sitzt und ob es hier im Ultraschall im Verlauf eine Änderung gibt. Sofern diese Plazenta sehr nah am inneren Muttermund liegt, kann es natürlich in dieser Zeit auch zu solchen Blutungen kommen. Das ist in der Tat sehr verunsichern und stellt ein Risiko dar. Jedoch können wir dieses praktisch überhaupt nicht beeinträchtigen und eigentlich nur darauf hoffen, dass diese Plazenta in den kommenden Wochen von selbst nach oben wandert. Das wird zumindest in der überwiegenden Zahl der Fälle so sein. Davon bleibt unbenommen, dass ich davon ausgehe, dass andere Blutungsursachen durch die Ärzte vor Ort ausgeschlossen werden konnten. Herzliche Grüße VB


manu71

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Hallo liebe Lavendel15, jetzt antworte ich dir mal als Mami - deine großen Sorgen um dein Baby kann ich deshalb gut verstehen!! Kannst du vielleicht eine Hebamme kontaktieren?! Die haben doch ganz viel Wissen und Erfahrung und nochmal einen anderen Blick als ein Arzt. Das würde ich mal versuchen. Gehst du regelmäßig zum Ultraschall und wird dein Hb (der Blutfarbstoff) regelmäßig kontrolliert?! Sonst gibst du deinem Baby alles, was es braucht… wie gut, dass dein Mann und deine Familie dir helfen können. Viel, viel ruhen ist sicher das, was du jetzt tun kannst. Alles, alles Gute für dich und bleibe wohlbehalten! Liebe Grüße von Manu


Lavendel15

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Liebe Manu, ich danke dir ganz herzlich für deine liebe Nachricht. Ja die Ängste und Hilflosigkeit sind einfach das Schlimmste. Und ich merke, dass die Ärzte auch keinen Rat mehr wissen. Das lässt einen natürlich nicht grad positiv denken. Daher meine Hoffnung, dass es irgendjemanden gibt der Ähnliches erlebt oder tiefere Erfahrungswerte hat. Alles Liebe auch für dich!


manu71

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Guten Morgen, liebe Lavendel15, ja, das glaube ich dir… ich hoffe fest für dich, dass alles gut wird! Was ich dir empfehlen könnte, ist eine Beratung für Schwangere - Profemina. Ich weiß, dass dort erstens auch Ärztin arbeiten und dass sie Kontakte zu guten Frauenärzten haben. Je nachdem, wo du wohnst, vielleicht können sie einen empfehlen - für eine weitere Einschätzung. Alles erdenklich Gute für dich und liebe Grüße!


Cindy_cindy

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Hallo Lavendel, Ich fühle mit dir und war selbst betroffen. Hatte in meiner vorigen Schwangerschaft eine Plazenta praevia, die erst in der 28.SSw erkannt wurde (blieb davor symptomfrei). Der Befund war in 2 Kliniken anders, zumal war es ein marginalis-Befund, dann im Perinatalzentrum ein totalis-Befund. Was richtig war, weiß ich bis heute nicht. Ab der 28.SSw hatte ich ständig periodenstarke Blutungen, wurde dann stationär aufgenommen und durfte nicht mehr heim. Das passierte alles trotz Magnesium, Wehenhemmer und viel viel Ruhe. Bei mir änderte sich die Lage der Plazenta bis zur Geburt nicht mehr - eigentlich logisch, da ich ja schon jenseits der 28.SSW war. Da es bei dir aber eine partialis war und mittlerweile eine marginalis ist, lässt sich erahnen, dass die Plazenta eventuell schon in die richtige Richtung, nämlich weg vom Muttermund wandern könnte. Das "Wegwandern" an sich durch die Größenzunahme des Uterus macht sehr wohl auch Blutungen...eine Plazentaablösung macht übrigens höllische Schmerzen, das würdest du merken. Es ist kein Vergleich zu den jetzigen Blutungen aus den Randgefäßen der Plazenta, die schmerzlos sind. Kopf hoch, halte durch! Zur Motivation: jetzt in meiner 2. Schwangerschaft wurde in SSW 18 wieder eine Plazenta praevia partialis diagnostiziert. Diesmal an der Vorderwand. In Woche 22 bei der Feindiagnostik war der Muttermund schon frei und die Plazenta nur mehr randständig/marginalis. In Woche 24 bekam ich Entwarnung. Plazenta an der Vorderwand 4cm vom MM entfernt, an der Seitenwand auch schon mehr als 2cm. Im weiteren Verlauf wird sie sich vermutlich noch mehr "in höhere Lagen bewegen". Alles Gute und melde dich gerne, falls du Fragen hast... Cindy


manu71

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Liebe Lavendel15, mir geht deine Geschichte in diesen Tagen immer wieder durch den Kopf. Ich vermute, du musst über die Feiertage weiterhin liegen. Wie geht es dir? Konntest du dir noch einen weitern Rat bei Fachärzten einholen? Ich weiß nicht, wie alt deine beiden großen Kinder sind. Hoffentlich können sie verstehen, warum die Mama jetzt soviel ausruhen muss. In Gedanken schick ich dir ein extra Kraftpaket, verbunden mit dem Wunsch für dich, dass es dir und deinem Baby gut geht. Ganz herzliche Ostergrüße Manu


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