Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Christian Karle:

Spätabort 15.SSW unterschiedliche Meinungen

Dr. med. Christian Karle

Dr. med. Christian Karle
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Spätabort 15.SSW unterschiedliche Meinungen

FriedaSa

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  Lieber Herr Dr.Karle, ich hatte leider am 24.1.24 einen Spätabort in der 15. SSW. Ich hatte einige Tage zuvor gelb-grünen Ausfluss und Symptome einer Blasenentzündung. Zwei Wochen zuvor hatte ich Corona. Ich war bei jedem Symptom beim Arzt, die Ärzte versicherten mir, es sei alles ok und ich müsste keine Sorgen haben, der Ausfluss sei normal. Ich war das 2. Mal schwanger und kannte dies alles nicht aus der 1. Schwangerschaft. Ich war sehr beunruhigt und hatte dann 1 Tag nach dem letzten Arztbesuch plötzliche Wehen mit Blasensprung. Nun hat das Krankenhaus im Abstrich Ureaplasmen festgestellt. Weiter nichts. Der Frauenarzt hatte am Tag vor dem Blasensprung Streptokokken B festgestellt. Nun sagt der Frauenarzt, auch das sei alles normal und es hieße lange nicht, dass die Ureaplasmen verantwortlich sind für die Fehlgeburt. Das Krankenhaus sagt, aller Wahrscheinlichkeit nach lag es an den Ureaplasmen Parvum. Der Frauenarzt sagt, es muss nicht unbedingt behandelt werden, das Krankenhaus sagt, ich und mein Partner sollen Antibiotika nehmen, bevor eine neue Schwangerschaft eintritt. Nun bin ich extrem verunsichert. Das Krankenhaus rät auch zum Muttermundverschluss bei erneuter Schwangerschaft, die Frauenärzte sagen nicht nötig bzw. könnte auch dies eine Fehlgeburt auslösen. Meine Frauenärztin sagt, das Krankenhaus übertreibt (UKE Hamburg), die Entzündungswerte seien nicht SO hoch gewesen und die Bakterien sind in (fast) jeder normalen Scheidenflora zu finden. Meine Frauenarztpraxis ist sehr modern und die Ärzte sind erfahren. Beide Ärzte, bei denen ich war, sind Degum III Ärzte. Daher verstehe ich diese Meinungsveschiedenheiten nicht und habe Sorge, dass die Frauenärzte nur so damit umgehen, um nicht angreifbar zu sein. Ich aber möchte natürlich in einer erneuten Schwangerschaft nicht das Gleiche wieder erleben. Und daher möchte ich natürlich möglichst die Ursache klären. Sollte ich noch eine dritte Meinung einholen? Das Baby war gesund. Die Frauenärztin meinte beim 1. Trimester Screening eineinhalb Wochen zuvor, meine Gebärmutter sei herzförmig. Auch das wusste ich nicht aus der ersten Schwagerschaft. Ich muss dazu sagen, bei der ersten Schwangerschaft war ich bei einer anderen Ärztin. Die Praxis ist groß und hat sicher 20 Ärzte. Diesmal war ich bei beiden Leitern der Klinik in Behandlung.  Meine erste Schwangerschaft verlief völlig komplikationslos. Ich habe meine Tochter per sekundärer Sectio in der 41. SSW entbunden. Was würden Sie vor einer erneuten Schwangerschaft raten?  Ich habe Sorge, dass sich das ganze wiederholt, wenn die wirkliche Ursache unklar bleibt. liebe Grüße und vielen Dank


Dr. med. Christian Karle

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Guten Tag,  Ein Spätabort ist immer eine tragische Sache und man ist stets bemüht die konkrete Ursache dafür zu finden. Nicht immer ist die Sache eindeutig oder einfach zu erklären. Oft bleibt die Ursache im Dunkeln. Bei Ihnen ist zumindest zu vermuten, dass das Zusammentreffen von Coronainfektion und einer Keimbesiedelung in der Scheide den Spätabort begünstigt haben. Die Kollegen haben im Prinzip alle Recht. Nicht immer muss eine Besiedelung in der Scheide behandelt werden. In der nächsten Schwangerschaft würde eine Infektionsprophylaxe sicher Sinn machen. Ob ein Muttermund verschluss notwendig ist, kann ich nicht sagen. Ich wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute und hoffe sehr, dass Sie das Erlebte verarbeiten und ein Stück weit hinter sich lassen können.  Alles Gute wünscht Ihnen Dr Christian Karle 


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