Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Bluni, ich bin in der 5 SSW schwanger , weiss es erst seit ein paar Tagen. Das war ein ziemlicher Schock da meine 1.Tochter erst 10 Monate alt ist . Aber nun freuen wir uns sehr aber es gibt Bedenken, und zwar leide ich an einer Angststörung (Todesangst)mit Panikattacken ich bin in Therapy aber lange nicht stabil.Da ich keine Antidepressiva vertrage nehme ich 6 Tropfen Diazepam pro Tag. Darf ich das auch während der Schwangerschaft weiter nehmen? Vielen Dank für ihre Antwort! Minna+ Annie + baby
Liebe Minna, 1.die Gruppe der Benzodiazepine (z.B. Diazepam) ist in den ersten drei Monaten nicht erlaubt, oder sollte sehr streng indiziert sein. Nach kurzfristiger Anwendung in therapeutischer Dosierung muss hier nicht gleich mit Folgen gerechnet werden. Allerdings ist eine Anwendung sehr streng zu indizieren. Es gibt Berichte über Auffälligkeiten bei den Kindern, wenn die Mutter in der kompletten Schwangerschaft höhere Dosen eines Benzodiazepins eingenommen hat. 2.bei Vorliegen von Depressionen ist es in jedem Fall ratsam mit dem behandelnden Therapeuten/Therapeutin zu sprechen, denn eine behandlungsbedürftigen Depression sollte während der Schwangerschaft fortgesetzt werden. Zur medikamentösen Behandlung der Depression in der Schwangerschaft kann man folgendes ausführen: Es können eine Reihe von Substanzen eingesetzt werden. Jedoch sollte die medikamentöse Behandlung zeitlich begrenzt werden, um teratogene und toxische Effekte zu vermeiden. Wenn möglich, sollten aber Antidepressiva in der Schwangerschaft und besonders im ersten Trimenon, also während der Organentwicklung, nur bei schweren Erkrankungen verordnet werden. Auf Grund der aktuellen Datenlage (Empfehlungen der amerikanischen Aufsichtsbehörde, FDA) sollte bei Diagnose einer Schwangerschaft in einer laufenden Therapie mit dem Wirkstoff Paroxetin, die Therapie umgestellt werden. Und bis zum Vorliegen neuer Sicherheitsdaten ist Patientinnen, die eine Schwangerschaft beabsichtigen oder im 1 Trimenon schwanger sind, von einer Behandlung mit Paroxetin abzuraten. Was Neuroleptika anbelangt, so dürfen Butyrophenone während der Schwangerschaft verabreicht werden, ebenso sind Phenothiazine kaum teratogen. Bei Benzodiazepinen besteht eine relative Kontraindikation. Schlafmittel und Tranquilizer vom Benzodiazepin-Typ sollten während des ersten Trimenons gemieden werden und sollten zwei bis drei Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin nicht mehr verabreicht werden. Generell sind in der Schwangerschaft nur bewährte und gut untersuchte Substanzen zur Behandlung der Depression zu empfehlen. Dieses sollte dann mit dem behandelnden Arzt vor Ort besprochen werden. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich doch bitte an unseren Experten für Medikamente in der Schwangerschaft, Herrn Dr. Paulus. Er hat übrigens hier bei rund-ums baby.de auch ein Forum zu solchen Fragen. Die Adresse ist http://www.rund-ums-baby.de/med_schwangerschaft/ VB
Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Bluni, vielen Dank für ihre Antwort ich habe leider erst nächste Woche einen Termin bei meinem FA. Und Herr Dr.Paulus ist immer nur Freitags im forum. Ich vertrage leider keine Antidepressiva auf jedes habe ich absolut paradox reagiert. zb. Paroxetin, Citalopram, Opipramol. Deswegen habe ich Diazepam bekommen. ich nehme es auch nicht Hoch Dosiert sondern nur 6 Tropfen. Trotzdem vielen Dank.
Mitglied inaktiv
Liebe Minna Ich leide auch an einer Angsterkrankung und nehme seit fast zwei Jahren Benzodiazepine. Antidepressiva vetrage ich auch nicht, die machen das Ganze noch fast schlimmer! Nach etlichen Telefonaten mit zig Ärzten und Fachpersonen wurde mir mehrmals gesagt, dass Benzos zu den eher "harmloseren" Medikamenten gehörten und es höchstens ein minim erhöhtes Risiko für die Bildung einer LKG-Spalte gäbe. Im Internet habe ich gelesen, dass Patientinnen, die Benzos einnehmen, etwas mehr Folsäure bräuchten.Ich weiss, dass es für das Kind besser wäre, gar keine Medis einzunehmen, und ich habe lange mit mir gekämpft, aber nach all den Abklärungen habe ich mich für ein Baby entschieden. Mach dir keine zu grossen Sorgen! LG
Mitglied inaktiv
Sorry, ich bin`s nochmals, ich habe noch etwas vergessen! Was aber alle Ärzte mir empfohlen haben, ist, die Benzodiazepine gegen Ende der SS ganz auszuschleichen, da es sonst beim Baby zu Entzugserscheinungen oder dem sogenannten "Floppy-Infant-Syndrom" kommen kann.Im Internet findest du ganz viele Infos zu diesem Thema! LG nicki
Mitglied inaktiv
Hallo Nicki, oh ich Danke dir für deine worte!!! Ich vertrage auch garkeine AD , werde davon völlig "gaga". Ich habe gestern noch mit meinem FA telefoniert und er hat gesagt das ich bis zu 10 Tropfen am Tag ohne Probleme einnehmen kann. Das schadet meinem Bauchbewohner garnicht! Ich bin so froh mal jemand anderes Betroffenes zu hören man fühlt sich so allein mit dieser Scheiß Angststörung! Ich hätte gern mehr Kontakt zu dir , vielleicht per E-mail wenn du magst? ich würde mich sehr freuen!! Liebe grüße Minna
Mitglied inaktiv
Hallo Minna ich würde mich auch freuen, mal persönlich mit dir zu "plaudern"!Ich muss aber vorausschicken, dass ich noch nicht schwanger bin, also in dem Bereich bin ich ganz unerfahren :-) Aber was Angst angeht, bin ich ein alter "Hase"! Wenn du also Lust hast: nicole.blaser@bluewin.ch Liebe Grüsse Nicole