Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Schmerzendes Schambein

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Schmerzendes Schambein

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Hallo Dr. Bluni! Ich bin jetzt in der 36. SSW und habe immer, wenn ich etwas länger sitze und dann aufstehe, Schmerzen im Schambeinbereich. Es ist fast wie Muskelkater und dauert dann einige Schritte lang, bis ich mich wieder in einer halbwegsen Haltung und nicht mehr so schlimmen Schmerzen weiter bewegen kann. Habe dies schon seit geraumer Zeit. Meine FÄ hat mir auch Magnesium verschrieben, aber gemeint, ich bräuchte nur alle 2 Tage zu nehmen, weil krampfmäßig in der Nacht eigentlich nicht viel los ist. Die Packung habe ich fertiggenommen und jetzt schon einige Wochen nichts mehr. Und jetzt soll man ja kein Magnesium mehr nehmen. Habe aber den Eindruck, dass die Schmerzen jetzt gegen Ende der SS schlimmer werden. Können Sie mir weiterhelfen? Kann ich vorbeugend etwas gegen diese Schmerzen tun? Wird mir dieser Zustand bei der Geburt Nachteile bereiten? Das ist meine 2. SS, mein erster Sohn (bei der Geburt 3810g und 55cm) wird im März 09 vier Jahre alt, falls dies noch relevant wäre. Vielen Dank für Ihre Antwort! lg spaxule


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. Schmerzen im Schambein bei Bewegung sind - sofern vorzeitige Wehen und andere Ursachen ausgeschlossen wurden - können auch auf Veränderungen der bindegewebigen und knöchernen Strukturen der Symphyse(nhalterung)zurückzuführen sein. Eine richtige Ruptur der Symphyse oder die Lockerung ist eine bekannte Komplikation mit einer geschätzten Inzidenz von 1:300 bis 1:30.000. In den meisten Fällen hat sich die krankengymnastische Therapie als am sinnvollsten erwiesen. Diese kann ergänzt werden durch entsprechende Medikamente, die in d. Schwangerschaft erlaubt sind. Bei einer Lockerung gelten konservative Maßnahmen als Mittel der Wahl. Eine Konsultation des Orthopäden ist ebenfalls in Erwägung zu ziehen, wobei sich die Versorgung mit einem orthopädisch angepassten Beckengurt sowie Bettruhe bewährt haben. 2. es gibt zu der Frage des optimalen Entbindungsmodus bei Symphysendehnung nur eine gering überschaubare Menge an Literatur. Gleiches gilt für die Frage, nach welchem Entbindungsmodus nun die anschließende Regenerationsphase im Hinblick auf die Symphysenbeschwerden die kürzeste ist. Bekannt ist, dass es in einer nachfolgenden Schwangerschaft mehrheitlich zu erneuten, meist stärkeren Beschwerden kommt. Insofern sollte die Frage nach dem geburtshilflichen Vorgehen hier immer individuell beantwortet werden, da hierzu mangels geeigneter Studien keine Leitlinien vorliegen. Ein Kaiserschnitt ist nicht zwingend erforderlich und die Diagnose "symptomatischer Symphysenschaden" ist für viele Geburtshelfer keine Indikation für einen primären Kaiserschnitt. Die Entscheidung für oder gegen eine Spontangeburt bzw. für oder gegen eine vorzeitige Geburtseinleitung sollte von den klinischen Beschwerden, dem Schwangerschaftsalter, und der ursprünglichen Geburtsvorstellungen der Frau abhängig gemacht werden. Der Einsatz der Periduralanästhesie kann gerade bei symphysären Schmerzen sehr hilfreich sein. 3. Die manchmal noch vertretene Ansicht, Magnesium etwa ab der 37. SSW absetzen zu müssen, weil es vielleicht die Geburt verzögern würde, ist mittlerweile überholt. Auch, wenn wehenhemmende Maßnahmen etwa mit der 37. SSW abgesetzt werden sollten, kann bei entsprechenden Beschwerden (Wadenkrämpfen u.a.) das Magnesium bedenkenlos weiter fortgefürht werden, denn in der oralen Verabreichungsform wird das Magnesium kaum geburtsreife Wehen unterdrücken. VB


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