Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

schleimlöser in der SS

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

zur Vita

Frage: schleimlöser in der SS

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

hallo dr. bluni, ich kämpfe gerade mit einer ziemlichen schlimmer erkältung und versuche so gut wie möglich, die sache mit "hausmitteln" wieder unter kontrolle zu bekommen. was mir nur sorgen macht, sind die bronchien und die beginnende verschleimung und atemnot. ich trinke viel.... aber das alleine hilft nicht mehr glaube ich. ein antibiotikum möchte ich unter keinen umständen nehmen, da ich auch gegen DAS mittel der wahl in der ss (penicillin) allergisch bin. können sie mir vielleicht einen schleimlöser empfehlen, den man auch in der ss nehmen kann? wie sieht es aus mit gelomyrtol? oder fluimucil? wäre das möglich? lieben dank meli


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

Beitrag melden

hallo, bei solchen Erkältungskrankheiten sind auch Schleimlöser unter strenger Indikationsstellung erlaubt (z.B. Acycystein). Konkret sollte die Frau sich in der Apotheke erkundigen. Es gilt zwar die Devise, dass während der Schwangerschaft möglichst keine Medikamente eingenommen werden sollten, aber bei leichteren Beschwerden muß man diese nicht unbedingt unbehandelt lassen. Mit Hilfe der sogenannten "Hausmittelchen" oder einer kleinen Gruppe bewährter Medikamente lassen sich häufige Gesundheitsstörungen während der Schwangerschaft manchmal gut in Griff bekommen. Fragen Sie zu bewährten Hausmitteln gegen leichte Beschwerden auch Ihre Hebamme und Ihren Hausarzt. Vor jeglicher Medikamenteneinnahme sollte jedoch ein Arzt konsultiert werden, um auszuschließen, dass eine Situation vorliegt, die eben mehr als nur ein Hausmittelchen erfordert. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (viel trinken) ist bei allen Arten von Atemwegsinfektionen besonders wichtig. Hier empfiehlt sich zum Beispiel warmer Tee oder heisse eine Zitrone . Nach dem 3. Schwangerschaftsmonat sind in Ausnahmefällen bei besonders quälendem, trockenem Husten codeinhaltige Präparate kurzzeitig einsetzbar. Die Einnahme sollte aber immer mit dem behandelnden Arzt/Ärtzin abgeklärt werden. Bei anderen Substanzen, die vielfach zur Anwendung empfohlen werden, ist vor allem in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft Vorsicht geboten. Auch Inhalationen z.B. mit ätherischen Ölen und Säfte auf pflanzlicher Basis sind meistens erlaubt. Inhalationen, v.a. mit solehaltigen Substanzen lösen auch das Sekret in den Nebenhöhlen und können somit den Schnupfen lindern. Der Hustenreiz selbst läßt sich schon oft mit Eukalyptus-Bonbons, die in den üblichen Mengen unbedenklich sind, beseitigen. Bei bronchitischen Beschwerden gibt es als Hausmittel sind beispielsweise Kartoffelwickel. Diese werden nach dem Kochen zerstampft und dann noch warm in einem Baumwolltuch auf die Brust gelegt. Ähnlich funktionieren Quarkwickel. VB


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo, normale, schleimlösende Hustensäfte sind laut Packungsbeilage in der Schwangerschaft nicht erlaubt. Es gibt aber auch andere Antibiotika als Penicillin, die man in der Schwangerschaft nehmen darf. Die Auswahl kannst Du dem Arzt überlassen, er hat da etwas mehr Überblick als ein Laie. Ob ein Antibiotikum sinnvoll ist, kommt viel mehr darauf an, ob ein Virus oder ein Bakterium Auslöser der Bronchitis ist. Wenn es ein Virus ist (abgehusteter Schleim ist weißlich), hilft kein Antibiotikum. Dann würde ich mir in der Apotheke einen kleinen Inhalator aus Plastik holen und mit Soledum o.ä. ätherischen Ölen inhalieren. Ist der Auswurf gelblich bis grünlich, liegt ein bakterieller Infekt vor. Der muss antibiotisch behandelt werden, weil Bakterien viel hartnäckiger sind und meist nicht von selbst weggehen. Im Gegenteil, kann leicht eine Lungenentzündung entstehen (ist mir selbst auch passiert, weil ich dachte, es wird schon weggehen) - und die wäre in der Schwangerschaft mehr als schlecht. Gute Besserung und liebe Grüße, Astrid


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.