sweet_sunshine
Habe erst vor Kurzem erfahren, dass ich erblich vorbelastet bin, weil meine Mutter eine Präeklampsie hatte. Bin nun selbst schwanger (21. SSW) und etwas überfordert. Habe zudem noch Hashimoto, was anscheinend das Risiko noch weiter erhöht. Blutdruck ist bei mir aber prinzipiell immer niedrig. Meine Frauenärztin hat mir jetzt Thrombo Ass verschrieben (aber mit Anmerkung, dass es evt. schon recht spät dafür ist). Die Dosierung beträgt 150mg pro Tag. Soll es bis zur 35. SSW nehmen. Denken Sie, dass es noch Sinn macht dies (in der hohen Dosierung - bin sehr zierlich und wiege wenig) ab bald 22. SSW einzunehmen? Versuche prinzipiell immer so gut es geht auf Medikamente zu verzichten, daher bin ich da eher zurückhaltend. Wenn natürlich das Risiko auf Präeklampsie wirklich durch die Einnahme noch beeinflusst werden kann, würde ich natürlich nicht zögern - das Baby geht auf alle Fälle vor. Gerne würde ich mich auch noch erkundigen welche Nebenwirkung die Einnahme von ASS haben kann? Vielen Dank für Ihren Rat.
Guten Tag, Es gilt als erwiesen, dass die Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) einer Präeklampsie vorbeugen kann. Die Prävention wird heute international praktisch von allen Fachgesellschaften empfohlen. Diese sind sich auch darin einig, dass die Prophylaxe in der Frühschwangerschaft begonnen und bis mindestens zur 36. SSW fortgesetzt werden muss. Konsens besteht auch darüber, dass die Therapie auf die Frauen mit dem höchsten Risiko beschränkt werden sollte, da ASS nicht ohne Risiken ist. (Blutungen z.B.) Doch welche Frauen am meisten gefährdet sind, ist unklar. Die Tatsache. dass Ihre Mutter eine Präeklampsie hatte und Sie bereits in der 22. SSW sind, macht Sie alleine nicht zu einer Hochrisikopatientin. Der Nutzen der ASS Gabe bei Ihnen ist daher aus meiner Sicht eher fraglich. Alles Gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle
sweet_sunshine
Sehr geehrter Herr Karle, danke für die ausführliche Rückmeldung. Das klingt alles sehr plausibel und bestätigt mich in meiner Vorahnung. Liebe Grüße, Sandra
Fliederbaum
Ich wurde in meiner Schwangerschaft ebenfalls mit der Frage „ASS Einnahme nach der 16. Woche“ konfrontiert. Meine Ärztin sagte, dass die Studienlage keine positive (aber auch keine negative) Wirkung belege, wenn man so spät damit anfängt. Es ist also eine persönliche Entscheidung, ob man es trotz der Nebenwirkungen probieren will. ASS ist ein Blutverdünner. Das heißt, dass du aufpassen musst, wenn du dich verletzt und dass es im Mutterpass irgendwo einen Hinweis auf die Einnahme gibt (ich hab den Beipackzettel einfach vorne in die Hülle genommen). Ansonsten fand ich die Nebenwirkungen nicht besonders abschreckend und habe es einfach probiert. Bei mir haben sich die Werte (erhöhter Widerstand der Uterusarterien) tatsächlich innerhalb von 6 Wochen verbessert. Ob es nun am ASS oder einfach am Zeitablauf lag, weiß ich natürlich nicht. Mir war es einfach wichtig, es probiert zu haben ..
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