Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Nebenwirkungen Petibelle

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Nebenwirkungen Petibelle

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Guten Tag Herr Dr. Bluni, ich habe inzwischen abgestillt und möchte wieder mit einer Pille anfangen. Da ich damals bei der Pille immer in der Pause starke Migräne bekam, hat mein FA mir gesagt, daß es ratsam wäre, eine Pille ohne Pause einzunehmen. Das hatte ich dann mit der Cetrezette probiert und ich hatte alle paar Tage Schmierblutungen und trotz alledem starke Kopfschmerzen. Jetzt hatte ich die Pille abgesetzt und habe keine Kopfschmerzen und auch alle 28 Tage meine Regel... Nun hat er mir die Petibelle verschrieben und sagte, ich solle diese 3 Monate komplett ohne Pause einnehmen und dann 1 Woche Pause machen. In der Packungsbeilage steht aber, daß man diese 21 Tage nimmt, dann eine Pause von 7 Tagen macht. Ist es denn schädlich, wenn man die Regelblutung immer (bzw. für 2x) unterdrückt??? Außerdem hat die Petibelle lt. Packungsbeilage enorme Risiken/Nebenwirkungen. Der Beilagenzettel ist ja fast im A3 Format und vorn und hinten bedruckt. Das verunsichert mich. Welche Erfahrungen haben Sie in der Praxis damit gemacht??? Vielen Dank für Ihre Einschätzung. Ich müsste morgen mit der Pille anfangen, so daß ich natürlich nun auf die Antwort sehr gespannt bin:-) Schöne Ostern Mira


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Mira, das, was Sie beschreiben, nennen wir auch eine menstruelle Migräne, die bei einigen Frauen zum Zeitpunkt der Menstruation auftritt und bei Anwenderinnen einer Pille, wie der Petibelle oder auch der meisten anderen kann es in der 7tägigen Pause bedingt durch den Östrogenabfall zu einer solchen Migräne kommen. 2. Die Alternativen sind hier entweder eine Minipille, eine komplett andere Methode der Verhütung, symptomatische Maßnahmen mit Entspannungsübungen/Akupunktur und entsprechenden Schmerzmitteln. Aber auch die von Ihnen beschriebene Dauereinnahme kann eine Option sein. Alternativ ginge auch ein Östrogenpflaster in den Tagen der Pause. 2.aus diesem Grund ist es sicher sinnvoll, die für Sie beste und Methode, wie auch die Risiken der Pilleneinnahme und des Einnahmemodus sicher sollte der Einnahmemodus immer durch Ihren behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin durchführen zu lassen. Und so gibt es immer mal Gründe eine Einnahme einer Pille ohne Pause; zumindest für einen überschaubaren Zeitraum. Mittlerweile wird zwar selbst in Laienmedien sehr "intensiv" der Langzeitzyklus propagiert und sogar davon gesprochen ("kommt die Periode aus der Mode?"), dass nun "das Ende des Blutvergießens" eingeläutet wird, da die monatliche Blutung ja das unnatürlichste Phänomen ist, das wir bei der Frau kennen, aber wir sollten eine Langzeitanwendung immer auch kritisch betrachten, denn es gibt sicher viele Frauen, für die eine solche Einnahme Sinn macht; die sehr davon profitieren. Und für die war dieses eigentlich auch ursprünglich vorgesehen. Auch diese sollten dann aber nach einer gewissen Zeit erst mal wieder auf die zyklische Einnahme zurückgehen, beurteilen zu können, ob ein Effekt schon eingetreten ist. Insofern könnn wird heute zur Frage der Sicherheit einer langfristigen Daueranwendung der Pille noch keine hinreichende Aussage treffen! Es sollte immer die Devise verfolgt werden, dass die Frau so wenig Hormone, wie nötig einnimmt. VB


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