Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Nackenfaltenmessung! Heul!!

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Nackenfaltenmessung! Heul!!

Mitglied inaktiv

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Hallo Dr Bluni! Ich bin in der 11 woche ss! Es ist mein zweites kind, mein erster sohn ist knapp 18 monate alt und kern gesund! ich bin 22 und mein mann 23 jahre alt! Gestern hatte ich einen termin beim fa, als er die nackenfalte gemessen hat, hat er gesehen das es grösser ist als es sein sollte! ca. 3,9mm! Er hat mich dann weiter überwiesen zur untersuchung und am mittwoch habe ich erst termin! Er meinte zu 99% wäre alles in ordnung aber trotzdem sollte ich es anschauen lassen! Bei uns ist in der familie keiner in irgendeiner art behindert auch nicht in der famillie meines mannes! Was meinen sie? gibt es trotzdem noch hoffnung das alles in ordnung ist und mein baby gesund ist, oder sind die chancen eher schlecht! Bitte klären sie mich auf, ich bin wircklich sehr verzweifelt ich möchte mein baby nicht verlieren, was soll ich bloss tun!??? ich danke ihnen im voraus!


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, ja, es ist so, dass wir hier meist doch beruhigen können, aber: Die Nackentransparenz (nuchal translucency, NT) resultiert aus einer Flüssigkeitsansammlung im Bereich des fetalen Nackens, welche bei nahezu allen Feten im Ultraschall zwischen 10+3 und 13+6 Schwangerschaftswochen (fetale Scheitel-Steiß-Länge etwa zwischen 45 und 84 mm) darstellbar ist. Sie ist eine physiologische Erscheinung, die in Abhängigkeit der Ausdehnung in Bezug auf das Schwangerschaftsalter und das Alter der Mutter einen Hinweis auf eine genetische Anomalie des Feten, (z.B. Down-Syndrom) geben kann. Als andere Ursachen für die häufig nur zwischenzeitlich zwischen der 10. und 14. SSW auftretende Flüssigkeitsansammlung im fetalen Nacken werden assoziierte Fehlbildungen und Infektionen diskutiert. Verschiedene Arbeiten an großen Studienpopulationen belegen, dass bei einer Nackentransparenz mit einem Grenzwert von 2,5 (resp. 3 mm) das Risiko einer chromosomalen Störung im Vergleich zum altersbezogenen Risiko variiert. Nach Nikolaides steigt das Risiko für eine Trisomie 21, 13, 18 bei einer Nackentransparenzausdehnung von mehr als 2,5 mm um das 12-fache. Untersuchungen von Pandya zufolge steigt das Trisomierisiko in Abhängigkeit der Ausdehnung der Nackentransparenz wie folgt: 3mm 3fach 4mm 18fach 5mm 28fach Allerdings stellt die erhöhte Nackentransparenz per se keine Fehlbildung dar. Wenn chromosomale Anomalien ausgeschlossen werden können, werden etwa 90% der Schwangerschaften mit einer Nackentransparenz unterhalb von 4,5 mm zur Geburt eines gesunden Kindes führen, die Prozentsätze für eine Nackentransparenz von 4,5 mm und 6,5 mm oder mehr betragen jeweils etwa 80% und 45% Eine anschauliche Tabelle dazu findet sich auf der Internetseite der Universitätsfrauenklinik Jena. Hier wird in semilogarithmischer Darstellung das Risiko für eine Trisomie in Abhängigkeit vom Alter der Mutter alleine dem Risiko gegenübergestellt, das sich bei jeweils unterschiedlicher Ausdehnung der Nackentransparenz ergibt. Die Internetadresse ist http://www2.uni-jena.de/ufk/frk_info/inf9710.htm Diese sehr komplexen Vorgänge führen dazu, dass ein Außenstehender nur mit der Vorgabe fixer Werte alleine keine Interpretation der Situation vornehmen kann und sollte. Es ist aber auch der Grund, dass besonderes Augenmerk darauf gelegt werden sollte, sich die Einrichtung, in der diese Untersuchung durchgeführt wird, rechtzeitig besonders gut auszusuchen. Sie sollte entsprechend qualifiziert sein, was auch heißt, dass nach der Häufigkeit der Durchführung dieser Untersuchungsverfahren vorher gefragt wird. Handelt es sich um eine spezielle Einrichtung für Pränataldiagnostik, ist von einer solchen Qualifikation sicher auszugehen. Letztlich geht es ja auch darum, eine klare Aussage und Information zu den Ergebnissen und den Konsequenzen aus auffälligen Ergebnissen zu bekommen. Missinterpretationen oder falsche, klinische Konsequenzen sollten in jedem Fall vermieden werden. Und so sollte der Untersucher über die ihm zur Verfügung stehende Software anhand der Ultraschallwerte und ggf. Blutbefunde (sofern ein Ersttrimesterscreening durchgeführt wurde) immer auch eine Risikoberechnung durchführen können. Da eine Verbreiterung der fetalen Nackentransparenz in der 11.-14.SSW mit einem breiten Spektrum fetaler Fehlbildungen assoziiert ist, sollte bei auffälligem Ergebnis eine weiterführende Diagnostik, z.B. eine Fruchtwasserpunktion oder Chorionzottenbiopsie besprochen werden. Für den Fall, dass dann die Genetik unauffällig ist, wäre es ratsam, einen differenzierten Organultraschall zwischen 20. & 23. SSW in einer entsprechend qualifizierten Einrichtung für Pränataldiagnostik durchführen zu lassen, um unter anderem eine Herzfehlbildung auszuschließen. VB


Mitglied inaktiv

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Dein Baby verlieren wirst du schon mal nicht und was die NF-Messung angeht ist das erstmal nichts als ein Anhaltspunkt, der zudem auch noch ungewiss ist, weil nichts genaues aussagend mit nicht gard geringer Fehlerquote. Im Zweifelsfalle wird man die eine Fruchtwasseruntersuchung vorschlagen, bei der nach Gendefekten untersucht wird. Beruhige dich erstmal, warte den Termin am Mittwoch ab. Alles Gute! lG kerstin


Mitglied inaktiv

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liebe Mamaxs, ich kann dich so gut verstehen... bei mir war das gleiche in der 12 ssw. beim ersten grossen ultraschall hat mein fa auch die nackenfalte von 3,9 mm gemessen und mich an spezialisten für pränatale diagnostik überwiesen. im gegensatz zu dir bin ich 36 und habe keine kinder. ich war nur noch am weinen. der spezialist hat dann 2,9 mm gemessen und mir mein persönliches risiko von 1:227 (wg. alter von 35) auf 1:20 für t21 und 1:16 für t13 und t18 (wegen dem erhöhten herzschlag) korrigiert!!! ich war am boden zerstört. nach 5 tage gab es chorionzottenbiopsie. der eingriff ist wirklich wie eine blutentnahme, die etwas länger dauert. hab bloss keine angst, falls es bei dir soweit kommt! am nächsten tag gab es schnelltestergebnis - trisomien können ausgeschlossen werden. nach zwei wochen gab es das ergebnis der langzeitkultur - alles in ordnung. ich habe vor drei wochen (18 ssw) den feinultraschall, fetale echokardiographie und dopplersonographie gehabt. alles war ok. die gleiche untersuchung habe ich in vier wochen wieder. mein fa fand vorgestern den kleinen (biopsie ermittelt auf wunsch das geschlecht) etwas klein (ich bin selber 163 cm und hatte vor der schwangerschaft 49 kg), aber das ist bisher das einzige was nicht 100% in die norm passt. ich würde alle diese untersuchungen zweifelsfrei wieder machen. du musst bedenken dass die biopsie ein fehlgeburtrisiko an sich zieht. bei meinem spezialisten beträgt es 0,2% was sich mit meinem t21 risiko von 5% nicht vergleichen lies. die sache ist, dass man jedes mal auch aufgeklärt wird dass nicht alle krankheiten und behinderungen entdeckt werden können. aber glaub mir, die schwersten schon. ich hoffe dass die untersuchungen bei dir so wie meine bisher verlaufen. ich drücke euch ganz fest die daumen, irena


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