Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Myome in der Schwangerschaft

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Myome in der Schwangerschaft

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ich bin jetzt in der 1O SSW das Kind ist normal entwickelt, bisher habe ich überhaupt keine Beschwerden, allerdings wurde bei bei mir ein Uterus Myomatosus festgestellt (lt. MRT zahlreiche Knoten eins davon ca 12 cm) Die Gebärmutter ist nach Auskunft des Arztes so hoch wie in der 21 SSW. Eigentlich könnte ich gar nicht schwanger werden. Zu dem weiteren Verlauf der Schwangerschaft wollte sich der Arzt sich äußern, es kann zur einen Frühgeburt kommen muß aber nicht, so viele Myome hätte er bei einer Schwangeren noch nicht gesehen. Für mich stellt sich die Frage ob ich die Schwangerschaft abrechnen soll? (ich bin 38, jetzt hat es beim 1 mal geklappt) falls ich es abreche und die Myome entfernen lasse dann bin sollte ich mit der nächsten SW ein Jahr warten, oder das Risiko eingehen soll? Ich wurde daruf hinhewiesen dass es auf jeden Fall eine Keiserschnitt-Geburt wird (mit einem längsschnit durch den Bauch)


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, Myome sind Muskelknoten der Gebärmutter. Wir finden sie bei Frauen im gebärfähigen Alter sehr häufig. Sie können in der Zeit, in der eine Frau hormonell aktiv ist, unter dem hormonellen Einfluss wachsen. Diese Neubildungen der Gebärmutter sind aber in 95% der Fälle gutartig. Sind Myome schon vor der Schwangerschaft nachzuweisen, kann es im Einzelfall sinnvoll sein, sie vorher zu entfernen. Hier ist aber zu empfehlen, dieses für die persönliche Situation mit Frauenärztin/Frauenarzt und der Klink abzustimmen. In der schon laufenden Schwangerschaft haben wir keine therapeutische Handlungsmöglichkeit. Auch durch die hormonellen Veränderungen einer Schwangerschaft können diese Myome wachsen und dann schon mal Probleme bereiten. Doch welchen Einfluss haben sie auf den Verlauf von Schwangerschaft und Wochenbett? Aktuelle Untersuchungen (CJ Qiduuai GJ et al.: Obstetric outcomes in women with sonographically identified uterine leiomyomata. Obstet Gynecol 107 (2006) 367-82) zeigen, dass Frauen mit sonographisch nachgewiesenem Myom ein signifikant höheres Risiko für einen Kaiserschnitt, Beckenendlage, Fehllage, Frühgeburt, Plazenta praevia und Blutung nach der Geburt haben. Hingegen besteht kein erhöhtes Risiko für vorzeitigen Blasensprung, operative vaginale Geburt, Entzündungen der Eihäute und der Gebärmutter. Die Kaiserschnittraten von Frauen mit Myomen kleiner als 10 cm oder größer als 10 cm sind vergleichbar. Das Fazit aus diesen Untersuchungen ist, dass auch bei Myomen von mehr als 10 cm bei fast 70% der Frauen eine vaginale Geburt möglich ist. Für die persönliche Situation zählt dann immer die Einschätzung einer größeren Klinik. VB


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