Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Muttermund zunähen lassen?

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Muttermund zunähen lassen?

Mitglied inaktiv

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Hi! Ich bin 22 jahre alt und habe eben erfahren das ich im 2.Monat schwanger bin. Ich freu mich total, auch wenn diese freude mit angst kommt. Ich hab zwei frühgeburten gehabt und beide haben nicht überlebt. Beide geburten waren in der gleichen schwangerschaftswoche. Mein arzt hat mir eben den vorschlag gemacht, damit das nicht nochmal passiert mir den muttermund zunähen zu lassen. Ich war so geschockt das ich gar keine fragen stellen konnte, irgendwie war ich starr. Vielleicht könnt ihr mir die fragen beantworten. Was passiert wenn die fruchtblase platzt? das fruchtwasser kann dann ja nicht raus. Oder was passiert wenn doch eine frühgeburt ansteht und das reißt alles? Würdet ihr das machen? Wißt ihr welche risiken es gibt? oh man so viele fragen... Ich hoffe ihr könnt mir helfen Gruß Alex


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Alex, 1. die Vorgeschichte stellt sicher ein erhöhtes Risiko für das erneute Auftreten vorzeitiger Wehen inklusive der Frühgeburtlichkeit dar, wobei man dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen kann. Wichtig bei einer Folgeschwangerschaft ist sicher neben der ausreichenden Aufklärung und Information durch den behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin auch das Gespräch über mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik: Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen; Ausschluss bakterieller Besiedlungen der Scheide, ph-Wert-Kontrollen, die prophylaktische Einnahme von Magnesium und der frühzeitige Ausschluss einer vorzeitigen Wehentätigkeit und eine Verkürzung des Gebärmutterhalses gemessen im vaginalen Ultraschall. 2.zur Frage einer prophylaktischen Cerclage/Muttermundverschluss gibt es mittlerweile in der Fachwelt eine relativ einhellige Meinung: Dank immer kritischerer Indikationsstellung ist die Cerclagefrequenz innerhalb weniger Jahre von fast 10 % auf 1-2% gesunken. Therapeutisch sind nurmehr echte isthmocervicale Insuffizienzen (Gebärmutterhalsschwächen) eine Indikation. Prophylaktische Cerclagen aus anamnestischer Indikation oder bei Mehrlingsschwangerschaften sind schon deshalb sehr kritisch zu betrachten, weil sie nicht zu einer Tragzeitverlängerung führen Eine Zervixinsuffizienz (Gebärmutterhals-Schwäche) im klassischen Sinn ist ein sehr seltener Befund. Bei unsicherer Entscheidungsgrundlage zeigen Studienergebnisse keine eindeutigen Vorteile einer Cerclage gegenüber abwartendem Verhalten. Ob Schwangere mit ultrasonographischer Verkürzung des Gebärmutterhalses oder einer Öffnung des inneren Muttermundes von einer Cerclage profitieren, lässt sich noch nicht abschließen beurteilen. Als einzige Ausnahme verbleiben noch Schwangere mit mehrfachen Frühgeburten in der Anamnese. Bei der Diagnose einer Gebärmutterhalsschwäche ist neben der transvaginalen Sonographie mit ihrer Verkürzung und Eröffnung der Cervix (Gebärmutterhals) unbedingt immer auch die Konsistenz der Portio durch Vaginalpalpation zu beurteilen. Notfallcerclagen bei Cervixinsuffizienz mit Fruchtblasenprolaps sind nur bis zur 32. SSW indiziert. Gleichwohl ist das Komplikationsrisiko einer Cerclageoperation gering und besteht praktisch nur in minimalen Verlängerungen der Eröffnungsphase sowie einer leicht höheren Inzidenz von Cervixrissen. Frauenarzt 40, 5 (1999) 659 Insofern ist hier im individuellen Fall sicher das immer ausführliche Gespräch mit Frauenarzt oder Frauenärztin und Frauenklinik im Vorfeld sinnvoll, inwiefern eine Cerclage zu Prophylaxe einer vorzeitigen Muttermundseröffnung im individuellen Fall geboten ist unter Abwägung des Für und Wider. Dieses gilt auch für die Fragestellung, inwiefern eine prophylaktische Cerclage/Muttermundverschluss nach einer Infektion mit Fehlgeburt anzuraten ist. VB


Mitglied inaktiv

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Hallo, mach Dir bitte keine Sorgen. Bei mir hat sich im 5. Monat der MuMu auf 2,2 cm verkürzt, und ich habe mir ein Arabin-Pessar einlegen lassen. Es hat den selben Effekt wie eine operative Cerclage. Dies wird in der Praxis gemacht, und tut überhaupt nicht weh. Dieser Ring, der dann eingesetzt wird, macht etwas Ausfluß, aber nicht weiter schlimm. Dieser wurde mir dann in der 36.SSW rausgenommen. Falls die Fruchtblase springt, läuft es trotzdem raus, egal ob bei einer OP oder bei einem Pessar. Wenn Wehen kommen, kann es passieren, das bei der operativen Cerclage der MuMu einreißt, bei dem Pessar hat man ein sehr unangenehmes drücken und es schmerzt ein wenig, so war es bei mir. Daraufhin hat man mir dann das Pessar entfernt. 1 Woche später habe ich einen gesunden Sohn zur Welt gebracht. Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen.


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