Mitglied inaktiv
ich glaube nicht, dass mein problem hierher gehört, aber trotzdem: ich bin total verzweifelt. vor 2 monaten kam unser zweites kind zur welt. vor der geburt war ich mir eigentlich sicher, dass ich auch zwei kinder lieben kann, aber jetzt... das fing schon an, kurz nachdem meine tochter geboren ist. als mich danach mein sohn (4 1/2 jahre) besuchen kam, merkte ich schon, dass sich an meinen gefühlen zu ihm was geändert hat. ich dachte, das ist wohl ganz normal nach der geburt. seitdem schimpfe ich viiiiel mehr mit ihm und danach bin ich total unglücklich. heute hat er mich wieder gereizt (war eigentlich nur ne kleinigkeit) und da hab ich zu ihm gesagt, wenn er so weiter macht, bringe ich ihn ins heim. ich hab mich vor mir selbst erschrocken, als ich das sagte. ich sagte dann zu ihm, dass das nur ein scherz war und lachte gezwungen mit ihm. in solchen situationen hab ich das gefühl, dass es mir nichts ausmachen würde, wenn er einfach weg wäre und gleichzeitig sage ich mir, dass ich ihn doch liebe. vor der zweiten geburt war alles anders, aber ich liebe meine tochter doch auch...ich liebe doch eigentlich beide, nur hab ich manchmal nicht das gefühl. momentan ist die liebe zu meiner kleinen tochter stärker, als zu meinem sohn. oder bilde ich mir das nur ein? ich hab schon richtig angst vor meinen gefühlen und wenn dann auch noch mein mann ankommt und sagt, ich hätte keine zeit mehr für ihn, dann tickt irgendwas in mir aus. ich musste das mal loswerden, da ich noch nie darüber gesprochen habe.
hallo, auch, wenn man(n) es kaum glauben mag, die Facetten der Veränderungen der Frau in der Schwangerschaft und im Wochenbett, können sehr vielgestaltig sein und sogar soweit reichen, dass man überzeugt ist, dass es ein grundsätzliches Problem vorliegt, was es aber meist nicht ist. Ganz wichtig ist der offene Austausch über die Gefühle, das Gespräch mit dem Frauenarzt oder Frauenärztin, aber auch die Bereitschaft des Partners, sich dessen anzunehmen. Diese emotionalen Veränderungen führen in manchen Fällen eben auch zu einer gesteigerten Nervosität, einer geringeren Frustrationstoleranz und möglichen Überreaktionen Kindern oder dem Partner gegenüber. Mit der Muterrolle geht nun doch eine erhebliche Veränderung einher, die auch den Umgang mit solchen alltäglichen Stresssituationen nicht selten - zumindest temporär - verändert. Hier bedarf es manchmal einer recht langen Zeit bis die Frau sich in dieser neuen Rolle mit einer ganz anderen Beanspruchung, einem ganz anderen Tagesablauf, anderen Anforderungen in nicht unerheblichem Maße zurechtfindet und merkt, dass man hier auch entsprechend reagieren sollte. Erfahrungsgemäß legt sich dieses Problem nach der Entbindung oder auch nach dem Wochenbett. Der Tipp wäre, sich dessen erst mal bewusst zu werden, darüber zu sprechen und dann den Tagesablauf vielleicht umzugestalten, zu versuchen, in bestimmten Situationen anders zu reagieren. Dazu bedarf es manchmal eines richtigen Kampfes mit sich selbst. Autogenes Training kann dabei helfen, solche Situationen besser zu meistern. Bitte nicht vergessen, dass in einigen Fällen in jedem Fall auch eine professionelle Hilfe - z.B. durch einen Therpeuten - notwendig werden kann. Dieses sollte hier in jedem Fall der Arzt vor Ort entscheiden. VB
Mitglied inaktiv
hi, ich würde mal sagen das du die typischen babyblues hast.ich würde mich an deiner stelle erstmal an meinen FA wenden .erklär ihm die sache und frage ihn ob es irgendwelche therapien geben würde dafür. habe ich aber auch manchmal gehabt. nur ich denke mal das es jede mutter irgendwann durchmachen muß oder? hoffe ich konnte dir etwas helfen. glg melanie
Mitglied inaktiv
ich würde sagen das klingt sehr nach überforderung. sprich mit deinem mann und deinem arzt. es gibt mutterkindkuren wo dir geholfen werden kann. hol dir hilfe ins haus von verwandschaft oder schwiegereltern. geh ab und an mit deinem mann aus, so einmal im monat und nehm nen babysitter. mehr kann ich nich raten.
Mitglied inaktiv
das mit der mutter-kind-kur hab ich mir auch gedacht und eine beantragt. und wie soll es anders sein, sie wurde natürlich abgelehnt. trotz widerspruch ist da nichts zu machen. sch... krankenkassen!!!
Mitglied inaktiv
Hallo Nici, manchmal verbirgt sich hinter so arg gemischten Gefühlen eine verkappte Wochenbettdepression. Sprich vielleicht mal mit Deinem Gyn darüber, nur sicherheitshalber. Wahrscheinlich hast Du aber einfach nur zu hohe Erwartungen an Dich selbst. Beobachte nicht ständig Deine Gefühle zu Deinen Kindern. Man muss nicht von morgens bis abends Liebesgefühle empfinden, es ist normal, wenn der Alltagsstress die mal überdeckt. Gerade das ältere Kind ist natürlich auch schonmal nervig. Momentan hast Du vielleicht auch einfach (natürlicherweise) mehr Zärtlichkeitsgefühle für das neue Baby, das ja viel hilfloser ist, als der ältere. Bewerte Deine Gefühle nicht argwöhnisch und kontrolliere sie auch nicht. Klar liebst Du beide Kinder, das brauchst Du für Dich selbst nicht dauernd in Frage zu stellen oder durch Vergleiche zu "messen". Je weniger Du Deine Gefühle beobachtest und bewertest, desto schneller kommen sie wieder ins Lot. Wichtig fände ich es, dass der Große merkt, wie wichtig er für Dich ist. Lass ihn kleine, regelmäßige Aufgaben übernehmen bei der Babypflege (Creme auf den Popo tun, Windel anreichen etc.). Betone dabei, wie froh Du bist, dass Du ihn hast, weil Du das sonst gar nicht schaffen würdest. Es wird ihn sehr stolz machen. Drück abends das Baby täglich, gnadenlos und konsequent für eine halbe Stunde dem Vater in die Hand und schenke diese halbe Stunde dem älteren Sohn. Ihr könnt in dieser festen Zeit, die ihm allein gehört, herumalbern, toben, vorlesen, spielen oder auch über den Tag oder das Baby sprechen (wenn er sich zum Baby negativ äußert, kritisiere das nicht, Eifersucht ist normal! Fange es lieber auf, indem Du ihm sagst, was er alles schon kann, während das Baby dies noch lange nicht schafft). Lass Dich in der halben Stunde nicht stören, auch wenn das Baby schreit, der Vater kommt damit ganz allein klar! Diese reine Mama-Zeit für Deinen Sohn hilft ihm, sich geliebt zu fühlen (und hält als Nebeneffekt seine Eifersucht aufs Baby in Grenzen). Er kann dann Situationen, in denen Du mal genervt bist, besser wegstecken. Du darfst aber wirklich (das weißt Du ja auch selbst) niemals, niemals Deinem Sohn androhen, ihn wegzugeben, auch nicht in noch so großer Wut. Kinder wissen instinktiv, dass es keine größere Katastrophe gibt, als wenn ihre Mutter sie verlässt (in der Steinzeit bedeutete das den Tod des Kindes, und da wir uns genetisch seitdem nicht verändert haben, fühlen Kinder auch heute noch die Angst davor). Ein Kind fühlt sich - auch wenn es sich frech oder anstrengend verhält - total und vollständig abhängig von den Eltern. Es kann das Urvertrauen für ein Leben lang zerstören, wenn Eltern dem Kind nicht die absolute Gewissheit geben, dass sie immer für es da sein werden. Dein einmaliger Ausrutscher läuft sicher noch unter "einmal ist keinmal". Aber überlege Dir vielleicht schon jetzt für die nächste "Nerv-Situation", was Du mit Deiner Wut anfangen könntest. Zum Beispiel kann man sich vom Kind wegdrehen und mal laut Schei... schreien oder auf ein Kissen einschlagen. Sobald man sich dabei vom Kind abwendet, bezieht es den Verbalausbruch nicht mehr auf sich selbst, er ist also dann nicht so schlimm. Wenn Du Dir auf diese Weise die Situation jetzt schon vorstellst (und sie wird ja garantiert irgendwann kommen), kannst Du im Fall der Fälle ro reagieren, dass kein Schaden entsteht. Ich selbst bin auch ziemlich ungeduldig und werde leicht genervt und gereizt. Ich kanalisiere das, indem entweder meine Tochter eine Auszeit kriegt (Treppe oder anderes, langweiliges Zimmer), oder ich selbst das Zimmer verlasse, bis ich mich wieder eingekriegt habe. Wenn ich das nicht mehr schaffe, drehe ich mich für einen richtig herzhaften Fluch wenigstens von ihr weg und schrei einmal deftig und kurz los... Liebe Grüße und gute Nerven ;-) Bonnie-B