Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Kontraktionen 6 SSW möglich?

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Kontraktionen 6 SSW möglich?

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Hallo Herr Dr. Bluni, Können Gebärmutterkontraktionen auch schon in der 6 SSw vorkommen? In meiner ersten Schwangerschaft habe ich mit vorzeitigen Wehen zu kämpfen gehabt, mein Bauch wurde ab der 16 SSW oft hart. Zuerst war alles im Lot, doch ab der 24 SSW hat sich der Cervix verkürzt, was eine traumatische Krankenhauszeit, absolute Bettruhe und Geburt in der 30 SSW zur Folge hatte. Es ging alles so schnell, keiner konnte sich erklären was los ist. Eine Infektion wurde ausgeschlossen. Nun bin ich wieder schwanger (der Kleine ist gerade 2 Jahre geworden) und bei 5+2 SSW. Wenn ich mich flach auf den Rücken ins Bett liege habe ich immer das Gefühl, dass sich meine Gebärmutter innerlich zusammenzieht. Wenn ich die Hand auf den Bauch liege merke ich nicht das der Bauch hart ist. Könnten so frühe Kontraktionen rein theoretisch vorkommen oder bilde ich mir das ein.? Oder könnte es an meiner Anatomie liegen, ich bin recht schlank und zierlich. Und diese Kontraktionen hatte ich auch nur beim flachen Liegen, auf der Seite war es immer besser. Könnten Sie mir zudem noch Tipps geben, um einer weiteren frühren Cervixverkürzung vorzubeugen. Ich denke schon über einen TMV nach. Danke für Ihre Antwort. Viele Grüße, Lilly


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. so früh sprechen wir hier nicht von Kontraktionen. 2. die sich vergrößernde Gebärmutter und die sich verändernde Anatomie des kleinen Beckens bringt es mit sich, dass es in der Schwangerschaft mal "ziepen", ziehen, oder drücken kann, wobei nicht allgemeingültig gesagt werden kann, woher es kommt, oder ob es noch normal ist. In vielen Fällen hilft schon, die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. Wenn die Beschwerden anhalten, dann ist es sicher empfehlenswert die Frauenärztin oder den Frauenarzt vor Ort zu fragen. Ob für Ihre persönliche Situation andere Dinge ursächlich sind, kann wie gesagt, am besten im Rahmen einer Untersuchung durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt geklärt werden. 3. eine Vorgeschichte mit vorzeitigen Wehen oder einer Frühgeburt bedeutet für eine neue Schwangerschaft, dass das Risiko für vorzeitige Wehen inklusive Frühgeburtlichkeit erhöht ist, wobei wir dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen können. Vor und in einer nachfolgenden Schwangerschaft ist deshalb die ausführliche Aufklärung und Information durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt über Ursachen, mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik umso wichtiger: Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen und eine rechtzeitige Sanierung der Zähne beim Zahnarzt, da eine Zahnfleischentzündung oder Karies das Risiko für Frühgeburtlichkeit und ein Untergewicht bei den Kindern bekanntermaßen erhöhen. Diese Sanierung der Zähne wird am besten vor der Schwangerschaft durchgeführt. In der laufenden Schwangerschaft ist es ratsam, das genaue Vorgehen zwischen Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und Zahnärztin/Zahnarzt abzustimmen. In der laufenden Schwangerschaft ist es dann sinnvoll, eine bakterielle Besiedlung der Scheide auszuschließen und dieses ggf. durch PH-Wert-Kontrollen zu ergänzen. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium kann zur Beruhigung der Gebärmutter beitragen. Um die 23. Schwangerschaftswoche kann das Ausmessen der Gebärmutterhalslänge im vaginalen Ultraschall Hinweise auf Frühgeburtsbestrebungen geben. Stimmen Sie das für Sie sinnvollste Vorgehen rechtzeitig mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab. VB


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