Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Ist Kontakt zu Patienten nach Szintigraphie gefährlich?

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Ist Kontakt zu Patienten nach Szintigraphie gefährlich?

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Lieber Dr. Bluni, nun bin ich in der 14. Woche schwanger und da meine Zweijährige an Leukämie erkrankt ist bin ich viel mit ihr auf der Kinderkrebsstation. In der letzten Woche ist es mir nun schon zweimal passiert, dass ich mich mit Jugendlichen unterhalten habe, und die mir nach einigen Minuten erzählten, dass sie gerade von der Knochenszintigraphie kommen. Dabei habe ich natürlich kein gutes Gefühl, wenn ich auch nicht einschätzen kann, inwieweit dies eine Gefährung darstellt. Ich stand jeweils einen bis zwei Meter weg und es waren nicht mehr als 5-10 Minuten. Kommt da radioaktive Strahlung bei mir an und wenn, in welcher Weise kann diese gefährlich sein? Leider habe ich keine Ahnung, wie oft ich wohl schon mit Kindern nach Szintigraphie zu tun hatte, da ich diese Information ja höchstens zufällig bekomme... Heute nacht waren jeweils in den Zimmern neben mir solche Kinder, mit denen habe ich quasi Wand an Wand geschlafen... Grüße von Birgit


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo, Personen, bei denen eine solche Radio-Therapie/Diagnositk, die mit radioaktiven Substanzen durchgeführt wird, erfolgt, bekommen meines Wissens immer eine Empfehlung der Strahlentherapeuten/Nuklearmediziner mit. Und die lautet meist, dass in jedem Fall Kontakte mit Schwangeren, Kleinkindern und Frauen im gebärfähigen Alter gemieden werden sollten. Kommt es dennoch zu einem solchen, engen Kontakt, muss dieses nicht gleich Konsequenzen haben. Grundsätzlich ist es ist so, dass Röntgenstrahlen die Erbsubstanz der weiblichen Eizellen und die Frucht beeinträchtigen kann und dann bei entsprechender Dosis (!!)zu vermehrten Felhlbildungen, chromosomalen Störungen, Tot-und Fehlgeburten als auch einer vermehrten Rate an Leukämie im Kindesalter führen können. Um aber einigermaßen beurteilen zu können, welche Strahlendosis verabreicht wurde, und ob hiervon überhaupt ein Risiko zu erwarten ist, sollte mit dem Strahlentherapeuten klären, welche Therapie gelaufen ist, dann kann ggf mit dem Frauenarzt oder Frauenärztin abgesprochen werden, ob irgendwelche zuätzlichen, pränataldiagnostschen Maßnahmen zu ergreifen sind, um bestimmte Störungen auszuschließen, wobei man sich hier im Klaren sein muss, dass man auch hier gewisse Risiken für Erkrankungen im Kindesalter nicht erfassen kann. VB


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