Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

inimur myko

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: inimur myko

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Sehr geehrter Herr Bluni, seit vielen Wochen mittlerweile quäle ich mich mit einem hartnäckigen Scheidenpilz. Erst nahm ich Zäpfchen mit Clotrimazol, jetzt wurde mir die 3. 6-Zäpfchen-Packung des Medikamentes Inimur Myko verschrieben, allerdings mit einigen Tagen Pause dazwischen. Kann dieses Medikament auch in dieser Häufigkeit unbedenklich genommen werden? Ich habe kein so gutes Gefühl dabei. Haben Sie alternative Vorschläge für eine Behandlung? Vielen Dank für Ihre Antwort.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. Inimur ist als Stäbchenform nicht kontraindziert. Es gibt lt. Roter Liste keine Berichte über embryotoxische/teratogene Wirkungen. Insofern sollten Sie mit Ihrer Aerztin ueber das sinnvollste Vorgehen sprechen. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich doch bitte an unseren Experten für Medikamente in der Schwangerschaft, Herrn Dr. Paulus. Er hat übrigens hier bei rund-ums baby.de auch ein Forum zu solchen Fragen. Die Adresse ist http://www.rund-ums-baby.de/med_schwangerschaft/ 2. die Schwangerschaft bringt es mit sich, dass die Frau häufiger an einer Pilzinfektion leidet. Sorgen muss sie sich hier aber nicht, denn, anders als ein bakterieller Infekt stellt ein Scheidenpilz während der Schwangerschaft kein großes Risiko dar. Bei einer Infektion kurz vor der Geburt sollte der Geburtshelfer informiert sein. Die Neugeborenen können in den ersten Lebenswochen einen Pilzbefall im Mund- oder Windelbereich bekommen. Auf der Kopfhaut des Neugeborenen kann es zu einem schuppigen Belag kommen. Sicher 90% der Candida-Pilze sprechen auf den Wirkstoff Clotrimazol an; tun sie es nicht, kann man auch gut mal auf Nystatin wechseln. Man sollte sicher schauen, ob ein Alternativ- oder Originalpräparat genommen wurde, da bei den Generika (den billigeren Alternativen zu den Originalpräparaten) sicher das ein oder andere dabei sein kann, wo der Erfolg "auf sich warten lässt". Auch zu erwähnen ist die Ernährung: viele Kohlenhydrate (viele Süßwaren) sind für den Pilz förderlich. Ebenso ist es so, dass gerade unter Stress und in der Schwangerschaft derartige Probleme viel häufiger auftreten, da hier das Immunsystem entsprechend geschwächt wird. Vorbeugende Maßnahmen sind in den meisten Fällen nicht angezeigt: Man sollte aber mit der schwangeren Frau über die Ursachen und deren Behandlung sprechen. Bei der Pilzinfektion ist erfahrungsgemäß so, dass das Säuremilieu nicht verändert ist und dadurch der ph-Wert meist im Normbereich liegt. Nicht unerwähnt bleiben soll ein "überzogenes" Hygieneverhalten. Diese kann gerade die Scheidenflora negativ beeinträchtigen und der Pilz- und Bakterienbesiedlung Vorschub leisten. Bei Slipeinlagen kann es je nach Verarbeitung, auch zu lokalen Reaktionen/Reizungen führen. VB


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