Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Grippeähnliche Symptome

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

zur Vita

Frage: Grippeähnliche Symptome

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Guten Tag Dr. Bluni, ich bin in der sechsten Schwangerschaftswoche 6. 3. Seit Montag morgen leide ich unter einer totalen Erschöpfung. Speziell am Montag kamen auch noch starke Gliederschmerzen dazu und ein fiebriges Gefühl. Ich hatte jedoch beim Messen der Temperatur kein Fieber. Ich habe mich dann bei meiner Frauenärztin gemeldet, welche jedoch leider bis Mittwoch (heute) verhindert war. Man empfahl mir, mich doch sicherheitshalber im Krankenhaus in unserer Nähe zu zeigen, was ich dann auch tat. Dort hat man mit Ultraschall festgestellt, dass die Schwangerschaft völlig intakt ist. Und hat mir 1000mg. Vitamin C (1 mal täglich) sowie bis max. 3 x täglich Paracetamol verschrieben. Es wurde keine Blutuntersuchung, Blutdruck oder ähnliches gemacht. Nun ist Mittwoch und ich fühle mich noch immer gleich erschöpft. Ich bin nicht fähig zur Arbeit zu gehen, noch kann ich zuhause irgend was anderes machen, als vom Bett zum Sofa zu gehen und ab und zu was zu Essen. Apettit habe ich auch fast keinen. Die Gliederschmerzen sind zwar nicht mehr da, aber ansonsten fühle ich mich noch immer wie erschlagen. Gestern hatte ich zudem grosse Probleme mit dem Kreislauf/Zuckerspiegel, und damit verbundener Uebelkeit. Soll ich nochmals bei meiner Frauenärztin auf einen Bluttest bestehen, oder muss ich einfach Geduld haben? Ein Kollege von mir, bei dem ich letzte Woche auf Besuch war hatte eine Grippe. Er hatte allerdings noch Schnupfen und Halsschmerzen, was ich nicht habe. Vielen Dank für ihren Rat.


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

Beitrag melden

Hallo, e nach Ausprägung der Erkältung/grippaler Infekte/Entzündung der Nebenhöhlen, ist es am sinnvollsten durch den Hausarzt oder HNO-Arzt zu entscheiden, ob nur symptomatische Maßnahmen ausreichen, oder ob vielleicht doch mehr getan werden sollte, wie vielleicht die Verabreichung eines Antibiotikums. Dieses ist dann auch meist problemlos möglich. Es ist also nicht nötig, nur zuzuschauen und abzuwarten. Eine Erkältung; Entzündung der Nasennebenhöhlen, ein grippaler Infekt oder auch eine Bronchitis stellen in der Schwangerschaft keine Gefahr für das Kind dar. Zur Fiebersenkung ist z.B. auch Paracetamol erlaubt. Die Verordnung von Hustenmitteln Antitussiva in der Schwangerschaft wird streng gehandhabt und erfolgt sinnvollerweise in Rücksprache mit dem Hausarzt. Nach dem 3. Schwangerschaftsmonat sind in Ausnahmefällen bei besonders quälendem, trockenem Husten codeinhaltige Präparate kurzzeitig einsetzbar. Die Einnahme sollte aber immer mit dem behandelnden Arzt/Ärztin abgeklärt werden. Bei anderen Substanzen, die vielfach zur Anwendung empfohlen werden, ist vor allem in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft Vorsicht geboten. Der Hustenreiz selbst lässt sich schon oft mit Eukalyptus-Bonbons, die in den üblichen Mengen unbedenklich sind, beseitigen. Wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr viel trinken bei allen Arten von Atemwegsinfektionen Hier empfiehlt sich zum Beispiel warmer Tee oder heiße eine Zitrone. Auch Inhalationen z.B. mit ätherischen Ölen und Säfte auf pflanzlicher Basis sind meistens erlaubt. Inhalationen, v.a. mit solehaltigen Substanzen lösen auch das Sekret in den Nebenhöhlen und können somit den Schnupfen lindern. Dabei sollte die Luft entsprechend angefeuchtet sein, um eine Austrocknung der Schleimhäute zu verhindern. In ausgeprägten Fällen und nach Rücksprache mit Ihrem Arzt sind auch mal Nasentropfen erlaubt. Nach Informationen der Hersteller gibt es bei den Nasentropfen- und Sprays keine Hinweise für Schäden bei den Kindern. Man sollte sich allerdings an die Dosierung halten. Eine regelmäßige Anwendung ohne eindeutige Indikation ist sicher nicht zu vertreten. Bei bronchitischen Beschwerden gibt es als Hausmittel sind beispielsweise Kartoffelwickel. Diese werden nach dem Kochen zerstampft und dann noch warm in einem Baumwolltuch auf die Brust gelegt. Ähnlich funktionieren Quarkwickel. Am sinnvollsten ist es, die Therapie und das Vorgehen mit dem Arzt vor Ort abzusprechen. VB


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.