Marie281
Guten Tag Herr Dr. Bluni, ich habe seit gestern einen schmerzenden, geschwollenen Lymphknoten unter dem linken Ohr. Es kam sehr plötzlich, tat dann aber stark weh. Gestern konnte ich kaum kauen und auch nicht wie gewohnt auf der linken Seiten schlafen. Heute morgen war es etwas besser, aber es schmerzt noch immer und ist geschwollen. Da ich ohnehin zur Blutabnahme zu meiner Frauenärztin musste, habe ich dort mein Problem geschildert. Meine behandelnde Ärztin war aber nicht da, sondern einer ihrer Kollegen. Als er sich den Lymphknoten angeschaut hat, fiel ihm eine rote, schmerzende Stelle über meinem Ohr auf. Er meinte, das könne ein Herpes an einer ungewöhnlichen Stelle sein. Ich solle mir aber keine Sorgen machen. Nun habe ich etwas im Internet gelesen (sollte ich wirklich lassen, es ist immer wieder angsteinflößend) und habe gelesen, dass auch Herpes unter Umständen gefährlich sein kann. Allerdings hatte ich noch nie Herpes (jedenfalls nicht bewusst), obwohl mein Mann und ich seit zwölf Jahren zusammen sind und er wirklich häufig Lippenherpes hat. Da hätte ich mich doch eigentlich vorher mal infizieren müssen, wenn ich nicht immun bin, oder? Denken Sie, es könnte trotzdem ein Herpes sein? Und wenn ja, was bedeutet das für mein Baby (bin 11+3)? Oder könnte der geschwollene Lymphknoten auch auf eine Toxoplasmose, Listeriose oder CMV hindeuten? Sollte ich mich testen lassen? Viele Grüße Marie
Liebe Marie, 1. häufiges ist häufig und seltenes ist selten. Das ist erst einmal die Maxime. 2. und aus diesem Grund gibt es für einen einzelnen entzündeten Lymphknoten meist ganz banale Gründe und eben nicht die exotischen Erklärungen, wie im Internet propagiert. Auch ein lokal entzündeter Lymphknoten am Ohr spricht erst einmal nicht für einen Herpes, denn in dieser Form manifestiert sich der Herpes wohl eher sehr selten. Wenn ein solch entzündeter Lymphknoten sich nicht innerhalb von 71-0 Tagen zurückbildet, wird es sinnvoll sein, dieses bei einem HNO-Facharzt abklären zu lassen. Was für Ihre persönliche Situation die exakte klinische Ursache der von Ihnen genannten Symptome/Beschwerden ist, wird selbstverständlich nur Ihre Ärztin/Arzt im Rahmen einer Untersuchung klären können.
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