Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Gebärmutterhalsverkürzung - wie schonen?

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Gebärmutterhalsverkürzung - wie schonen?

Mitglied inaktiv

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Hallo! Ich bin in der 30.SSW und vor gut einer Woche wurde eine Verkürzung meines Gebärmutterhalses von 43 auf 33mm festgestellt, das Baby liegt sehr tief. Als Ursache vermutet meine Ärztin (und ich auch) eine Unverträglichkeit der Eisenpräparate, die ich die 2 Wochen vorher regelmäßig eingenommen habe (HB 11,8) und durch die ich starke Bauchkrämpfe bekam und Verstopfung mit regelrechtem "Pressdrang" mehrmals täglich und nächtlich. Wehen wurden auf einem CTG nicht festgestellt. Ich habe andere Präparate (Thardyferon, Ferro sanol duodenal, Kräuterblutdragees, Hipp natal Saft) ausprobiert mit demselben Ergebnis und nun auf eigene Verantwortung alles abgesetzt. Seitdem geht es mir viel besser und körperlich spüre ich den Eisenmangel nicht (ich achte jedoch nun auf eine eisenreiche Ernährung). Aus Angst vor einer weiteren Verkürzung (bei 28mm soll ich ins Krankenhaus) liege ich nun die meiste Zeit und spüre auch, dass der Kleine nicht mehr so tief im Becken liegt (weniger Last auf der Blase,...). Nun meine Fragen: Meine Ärztin sprach davon, dass ich mich schonen und "die Beine hochlegen" soll, damit der Gebärmutterhals sich erholen könne. Nur, was bedeutet das? Die ganze Zeit liegen? Oder nur auf Pausen achten? Ist es in Ordnung, dass ich zum Beispiel den Geburtsvorbereitungskurs wahrnehme? Ich bin Studentin und muss zur Zeit nur lernen, es wäre also alles möglich, aber was ist sinnvoll und notwendig? Und ist zu befürchten, dass es meinem Baby schadet, dass ich nun kein Eisen mehr einnehme? Ich muss sagen, dass ich diese Qual ungern wieder durchmachen möchte. Gäbe es ggf. eine Alternative zur oralen Einnahme? Mit lieben Grüßen, K. Müller


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Frau Müller, 1. physiologischerweise verkürzt sich der Gebärmutterhals gegen Ende der Schwangerschaft immer, was ein Zeichen dafür ist, dass sich die Gebärmutter auf die Geburt vorbereitet. Kommt es jedoch früh zu einer Verkürzung deutlich vor der 34. SSW, dann bedeutet dieses, je nach Ausprägung eine Risikoerhöhung für eine Frühgeburt. Diese Verkürzung wird durch eine vorzeitige Wehentätigkeit hervorgerufen, wobei die genauen Entstehungsmechanismen bis heute nicht eindeutig geklärt sind. Eine bakterielle Besiedlung ist sicher nur eine Erklärung. Die Länge alleine lässt keine Rückschlüsse zu, außer, dass man sagen kann, dass eine Länge von weniger als 2,5 cm mit einem erhöhten Risiko der Frühgeburt einhergeht und deshalb entsprechende Empfehlungen und Maßnahmen ausgesprochen werden. Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen: Sehr hilfreich ist es, wenn bekannt ist, ob Beschwerden, wie Kontraktionen oder vorzeitige Wehen vorliegen oder es Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide gibt. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden. In einigen Fällen hilft die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig. Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen. 2. bei erheblichen Nebenwirkungen durch die Eiseneinnahme ist am besten über die Indikation nachzudenken. Wenn es vertretbar ist, wird man dann eher auf eisenreiche Ernährung verweisen. VB


Mitglied inaktiv

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In Absprache mit meiner Ärztin habe ich auch das Magnesium abgesetzt, das ich vorher 2mal täglich genommen habe, da es 1. auch Einfluss auf die Verdauung nimmt und 2. ja auch die Eisenaufnahme verschlechtert (Wehen wurden ja keine festgestellt). Ich hoffe, dass schon dadurch sich mein Eisenwert erholt, der vor der Einnahme des Magnesiums eigentlich immer sehr gut war.


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