Anna198
Hallo Herr Dr. Karle, Ich bin in der 6. SSW, ab Montag gilt in Bayern die FFP2 Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen. Ich muss zu Arztterminen mit dem Zug in die benachbarte Stadt fahren, die insgesamte Fahrzeit mit Bus, Straßenbahn,Zug, S-Bahn beträgt ca. 1,5 h einfach.Was bedeutet es für mich als Schwangere, wenn ich an einem Tag mit Arzttermin, an dem ich auch noch einkaufen muss, auf eine Tragedauer von 2 Stunden komme? Bekommt der Heranwachsende Fötus in mir genug Sauerstoff, wenn ich selbst das Gefühl habe, unter der Maske keine Luft mehr zu bekommen? Meine den ganzen Tag anhaltende Übelkeit verschlimmert sich bereits, wenn ich eine Baumwollmaske trage. Laut Bayerischem Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales vom 11.11.2020 sind FFP2 Masken für Schwangere aufgrund des Atemwiderstandes nur bedingt geeignet (das ist leider keine konkrete Aussage). Ich habe auch von täglichen Tragezeiten bis maximal 30 Minuten gelesen. Was denken Sie?
Guten Tag, man kann sie nicht zwingen eine FFP2 Maske in der Schwangerschaft zu tragen. Sie können ja gerne mit den armen Ordnungsbeamten herumdiskutieren oder einfach in öffentlichen Verkehrsmitteln die Maske tragen. Ich persönlich halte es nicht für gefährlich. Ein relevanter Sauerstoffmangel entsteht nicht. Die Gefahr sich ohne entsprechende Maske mit Covid 19 anzustecken, ist mittlerweile größer und schadet sicherlich ihrer Gesundheit mehr, als das Tragen einer FFP2 Maske. Sie haben die Wahl. Entweder Maske tragen oder nach wahrscheinlich langer Diskussion aus der Bahn fliegen. Herzlichen willkommen im Corona maßnahmen Chaos Deutschland. Alles Gute wünscht Ihnen Dr Christian Karle
Anna198
Schade, dass nicht mal mehr hier eine sachliche Diskussion möglich ist. Das Wohlbefinden der Ordnungsbeamten ist selbstverständlich wichtiger als mögliche schädliche Auswirkungen auf ein ungeborenes Leben. Wenn das Tragen absolut kein Problem darstellt, frage ich mich, warum die Aussage bezüglich der bedingten Eignung im Arbeitsschutz vermerkt ist. Ob es Langzeitschäden geben wird, können Sie nicht wissen, es gibt anscheinend keine Studien. Für mich ist jedes Leben gleich schützenswert, für Sie anscheinend nicht.
Guten Tag, upps, da habe ich wohl die Gänsefüßchen bei "armen" vergessen. Ich bin auf Ihrer Seite! Die Art und Weise, wie Sie reagieren, zeigt mir, dass die Verunsicherung eher groß ist. Das tut mir leid. Es ist aktuell leider so, dass viele Gesetze und Richtlinien sich gegenseitig etwas beißen. Arbeitsschutz, Infektionsschutz, Mutterschutz etc. In Bayern legt die Staatskanzlei die Prioritäten fest. Das muss man nicht immer verstehen. Ein Menschenfeind bin ich sicher nicht. Schade, dass Sie das so sehen. Ich wünsche Ihnen trotzdem alles Gute für die SS und bleiben Sie gesund. Vg. Dr. Christian Karle
Anna198
Ein Menschenfeind sind Sie bestimmt nicht, aber auch mit Gänsefüßchen habe ich leider nicht das Gefühl, dass Sie die Bedenken ernst nehmen bzw. sich überhaupt ernsthaft damit auseinander gesetzt haben. Es geht mir auch nicht darum, dass Sie auf meiner Seite sind, ich habe gehofft, hier eine fundierte Einschätzung zu bekommen. Frauen mit Asthma müssen ihre Medikamente weiternehmen, weil der Schaden durch einen Asthmaanfall größer ist, als ein Schaden durch die Medikamente. Ja, Gesetze widersprechen sich und sind oft nicht nachvollziehbar, aber müssen wir das hinnehmen? Soll ich ernsthaft davon ausgehen, dass sich irgendjemand Gedanken zu den Auswirkungen auf Schwangere gemacht hat, wenn Söder die Änderung gestern bekannt gegeben hat und jetzt erst an der soweit ich weiß 12. Änderung der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung gearbeitet wird? Haben Sie als Arzt nicht die Möglichkeit, Bedenken zu äußern? Da das hier viele Schwangere betrifft (momentan nur in Bayern, aber vll in Kürze in ganz Deutschland), könnten Sie vielleicht nochmal kurz erklären, auf welche Studien oder Erfahrungen sich ihre persönliche Einschätzung stützt? Wenn wir hier nur über Gefühle reden, ohne jeglichen wissenschaftlichen Hintergrund: Mein Gefühl sagt mir, dass es nicht gut sein kann, wenn ich regelmäßig keine Luft bekomme, und dieses Gefühl ignoriere, um nicht bis zu 500 Euro Strafe zu zahlen.
Alice_15
„Nicht mal mehr hier eine sachliche Diskussion möglich“. Mir ist entgangen, dass dies hier ein Diskussionsforum ist. Du fragst hier einen Arzt nach seiner Einschätzung, die er dir auch gegeben hat. Was erwartest du für Studien? Das Virus ist - wie du selbst sagst - neu und in vielen Aspekten noch unerforscht. In einigen Jahren wissen wir mehr. Meine Freundin hatte im Oktober Corona und ist deshalb in einer Studie „Schwanger und Corona“ drin. Diese (und sicher auch andere) Studie wird noch eine Weile laufen, bis Ergebnisse ausgewertet und präsentiert werden können. Deine Ängste und Bedenken kannst du doch gerne dem Ministerium schicken und stattdessen einen Arzt „an der Front“ mit Anschuldigungen in Ruhe lassen. Offensichtlich wolltest du hier deinen Frust abladen. Für uns alle ist die Situation nicht leicht. Wir müssen damit leben. P.S.: ich trug im Frühjahr (mehrfach) mehrere Stunden lang eine FFP2 Maske und meine Tochter kam im Sommer kerngesund zur Welt.
Tauchmausmama
Trage jeden Tag mehrer Stunden die Maske - immer mit Pause. Man gewöhnt sich an das Armen mit Maske. Länger als 75min am Stück werden nicht für Schwangere empfohlen. Sauerstoffmessungen sowie CO2 Messungen unter Tragen der Maske zeigten keine Veränderungen im Blutgas. Man sollte allerdings bei Tragen der Maske auf zusätzlich Flüssigkeitsbedarf und in den Tragpausen viel frische Luft achten.
Mitglied inaktiv
Sicherlich reagiert ja jeder etwas anders als die Masken. Ich z.B. fange sofort an zu schwitzen und war mehrmals total nass geschwitzt, sogar die Hose. Ich trage aber trotzdem meine Maske, bin auch nicht schwanger und bin froh, dass ich nie (nicht mehr) lange mit den Öffis unterwegs bin. Ob Maske tragen das sinnvoll ist oder nicht, ist gar nicht die Frage ... Zu sagen“ „ich trage auch die Maske und mir geht es gut“ hilft der Themenerstellerin gar nicht, wenn sie mit Maske Beklemmungen hat. Liebe Themenstellerin! Ich persönlich würde versuchen, die Zeit mit Maske am Stück zu reduzieren. Wenn du die Arzttermine hast, mach doch einen Spaziergang, bevor du nach Hause fährst. Und Einkaufen dann entweder nicht am gleichen Tag oder du schickst deinen Partner los, alternativ über Lieferdienst bestellen. Mach es dir so angenehm wie möglich.
Anna198
Ich denke am Ende muss jeder für sich selbst eine Entscheidung treffen. Nach langer Recherche und vielen Gesprächen weiß ich heute mehr als gestern und das gebe ich hiermit an euch weiter. Das RKI gibt ganz klar an, dass die Masken nicht für den privaten Gebrauch gedacht sind und es keinerlei Untersuchungen auf gesundheitliche Auswirkungen im privaten Bereich gibt (Wie auch, es ist neu).Jeder Mensch und jede Lunge ist anders, deswegen sind arbeitsschutzrechtlich individuelle Untersuchungen vorgesehen, um die Reaktion auf den Atemwiderstand zu testen. Hier der Link des RKI(und das betrifft jetzt übrigens alle Menschen, hier geht es nicht mal um Schwangere): https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/FAQ_Liste_Infektionsschutz.html#FAQId15026158 Auch in der Mutterschutzinformation steht auf Seite 4, Fußnote 5 , dass die Masken für Schwangere nur bedingt geeignet sind aufgrund des Atemwiderstands und der dadurch sehr verkürzten Tragezeit (75 Minuten ist der Normalwert, für Schwangere also deutlich niedriger, die Zeit wird leider nicht konkretisiert): https://www.stmas.bayern.de/imperia/md/content/stmas/stmas_inet/201111_corona_info_mutterschutz_final.pdf Das sind die einzigen Richtlinien, die ich finden konnte. Die finden jedoch keine Anwendung, weil es nun um den privaten Gebrauch geht. Wie sinnvoll das ist, bestehende Schutzmaßnahmen in Bereichen mit Erfahrung zu ignorieren, will ich nicht beurteilen. Zum Schluss noch ein Bericht einer schwangeren Frau, die auch hier im Forum nach Rat gesucht hat, und der mich persönlich sehr nachdenklich macht: https://m.rund-ums-baby.de/schwangerschaftsberatung/Sauerstoffmangel-durch-Maske_534689.htm Wie gesagt, am Ende muss jeder für sich selbst entscheiden. Das RKI sagt ganz klar, dass es keine Untersuchungen gibt, das heißt alles, was euch ein Arzt erzählt, ist nichts weiter als seine persönliche Meinung, niemand weiß, ob es Auswirkungen geben wird. Jede Frau ist anders und bestimmt gibt es Frauen, die mit den Masken gut zurecht kommen, ich kann mich auf jeden Fall nicht dazu zählen, ich kann mit den Masken nicht atmen. Was die Ansteckung mit dem Virus betrifft - bei mir ist momentan die größte Gefahr, dass sich mein Mann auf der Arbeit ansteckt, denn dort gibt es keine Maskenpflicht und somit viel engeren Kontakt als meine „Kontakte“ im Supermarkt und in den Öffentlichen. Und daran kann ich nichts ändern. Auch Contergan wurde mal von Ärzten verschrieben, Wissenschaft ist und bleibt der aktuelle Stand des Irrtums. Ich wünsche allen alles Gute und an allererster Stelle gesunde Babys!