Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Fehlgeburten und Blutgruppe

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Fehlgeburten und Blutgruppe

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Hallo, ich habe mittlerweile 4 Fehlgeburten hinter mir. Meine Blutgerinnung wurde getestet - ist in Ordnung.Ich habe auch meine Gene prüfen lassen - alles in Ordnung.Jetzt habe ich durch Zufall meinen Blutzugehörigkeitspass in die Hände bekommen und kann jetzt garnicht so richtig raus lesen was für einen Rhesusfaktor ich habe : ABO - 0 Rh.-pos./Rh.-neg. - Rh.-Dweak Rh. Formel - CcDweak Kell - Kell+ Besondere ärztliche Bemerkung: Als Spender Rh.-pos als Empfänger Rh.-neg Was sagt mir das jetzt?


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. die Blutgruppe hat hier in aller Regel nichts mit gehäuften Fehlgeburten zu tun. 2. hat nichts mit einer Änderung der Blutgruppe zu tun, sondern damit, dass ein bestimmtes Oberflächenmerkmal in der Interpretation und der Handhabung ein im Vergleich zu früheren Jahren verändertes Management erfahren hat: im Jahre 1992 hatte der Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen beschlossen, dass die Standarddosis Anti-D-Immunglobulin vor und nach einer Geburt auch denjenigen Schwangeren bzw. Müttern mit Rhesus-positivem Kind zu verabreichen ist, die den schwachen Rhesusfaktor D weak haben. Jedoch wurde dann bei einer Neubewertung dieses Themas aufgrund des aktuellen Erkenntnisstandes festgestellt, dass das Risiko einer Sensibilisierung bei mütterlicher Blutgruppe mit dem schwachen Rhesus-Faktor D weak geringer ist als bisher angenommen wurde. Da überdies die Häufigkeit der Blutgruppe mit dem Rh-Faktor D weak mit 4% aller Rhesus-negativen Menschen gering ist, wurde die damalige Entscheidung zur Durchführung der Rhesus-Prophylaxe auch bei D weak-positiven Müttern revidiert. Damit ist die Standarddosis vor und nach einer Geburt nach wie vor den Rh-negativen Schwangeren ohne nachweisbare Anti-D-Antikörper sowie den Rh-negativen Müttern mit Rh-positivem Kind gemäß den Bestimmungen in den Richtlinien zu verabreichen. Die Nomenklatur des "Du"-Begriffs wurde zwischenzeitlich durch den Terminus "Dweak" ersetzt. Grund hierfür sind neue Erkenntnisse über den Aufbau der Rh.-Antigene. Auch weist der Terminus Dweak präziser darauf hin, dass es sich um ein zwar schwaches, aber voll ausgeprägtes D handelt. 3. es ist ein nicht ungewöhnlicher Vorgang, dass manche Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben oder zwischendurch eine Schwangerschaft austragen, bevor eine sich dann (wieder) ein intakte Schwangerschaft entwickelt. Dabei sind genetische Störungen die häufigste Ursache für eine frühe Fehlgeburt, dann folgen anatomische Ursachen, Infektionen und Medikamente. Auch können sowohl Gerinnungsstörungen als auch das mütterliche Alter eine Rolle spielen. Erst, wenn sich Fehlgeburten häufen (mehr als dreimal hintereinander), wird empfohlen, eine weiterführende Diagnostik zu veranlassen. In Ausnahmefällen schon früher. Hierzu gehört neben der Untersuchung der Frau, der Genetik der Eltern ggf. auch die Suche nach den oben genannten Blutgerinnungsstörungen. Diese bleiben die häufig unerkannt, aber dennoch sind sie in einer nicht unerheblichen Zahl die Ursache für wiederholte Fehlgeburten und Probleme in der Schwangerschaft. Als hormonelle Ursachen kommen unter anderem Schilddrüsenfunktionsstörungen, wie eine Unter- oder Überfunktion in Frage. Ein Gelbkörpermangel ist sicher eher selten die Ursache. Eine für jede individuelle Situation passende Prophylaxe haben wir bis heute nicht. Bei einer genetischen Ursache ist dieses auch eine Art natürlicher Ausleseprozess der dazu führt, dass mache Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben, bevor sich eine intakte Schwangerschaft entwickelt. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin ab. 4. wenn "keine Gerinnungsstörung" vorliegt, würde ich zumindest auch immer fragen, was denn hier genau überprüft wurde? VB


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