Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Fehlgeburt-Wahrscheinlichkeit

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Fehlgeburt-Wahrscheinlichkeit

Mitglied inaktiv

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Hallo, bei mir ist das Thema Fehlgeburt anscheinend schon eine Form von Panik. Ich hatte mal eine FG in der ca. 8. Woche, habe eine gesunde Tochter (knapp 3 Jahre) und bin jetzt in der 16. Woche meiner Schwangerschaft. Jeden Tag habe ich Angst meinKind zu verlieren!!! Heute zieht es etwas im BAuch... Ich war in der 13. Woche zur NT-Messung. Da war der kleine Mann gesund und munter. Er hat sich bewegt und das Herz schlug gleichmäßig. Wie hoch ist das Risiko noch nach der 13. Woche für eine Fehlgeburt??? Danke, Susanne


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Susanne, es ist ein nicht ungewöhnlicher Vorgang, daß manche Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben oder zwischendurch eine Schwangerschaft austragen, bevor eine sich dann (wieder) ein intakte Schwangerschaft entwickelt. Die Wahrscheinlichkeit eines positiven Verlaufes nach einer Fehlgeburt liegt aber bei etwa 85-90%! Nach der vollendeten 6. SSW ist das Fehlgeburtsrisiko so in etwa bei 12% und nach der vollendeten 12. SSW nur noch bei etwa 4%. Bei unauffälligem Verlauf der Schwangerschaft kann die Frau deshalb beruhigt sein und sollte bei etwaigen Ängsten mit ihrem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin zu sprechen, der/die ihr diese dann sicher nehmen kann. Es gibt sicher keine absolute Garantie für einen positiven Verlauf. Eine gewisse Restunsicherheit besteht verständlicherweise für alle Schwangeren während der Zeit, in der nicht untersucht wird. Es gibt aber keine konkreten subjektiven Hinweise (mal von Blutungen, Schmerzen oder vorzeitiger Wehen abgesehen), die einem zeigen, dass vielleicht etwas nicht, wie erwünscht, verläuft.. Hier ist der Schwangeren zu empfehlen, sich bei Beschwerdefreiheit auf die aktuellen Untersuchungsbefunde zu verlassen und davon auszugehen, es mit der Schwangerschaft wohl auch in dem folgenden Intervall gut gehen wird. Bei etwaigen Beschwerden sollte die Frau sich vertrauensvoll an ihren behandelnden Arzt oder Hebamme wenden. Und: jede Schwangerschaft ist sicher einzigartig und kann individuell auch ganz anders verlaufen, bzw. von anderen Symptomen begleitet sein. Und dies selbst, wenn es schon vorher die ein oder andere Schwangerschaft gab und sie ganz anders verlief. Die Anwesenheit/Intensität eventueller, schwangerschaftstypischer Beschwerden hat nur selten eine klinische Bedeutung für den Zustand der Schwangerschaft. VB


Mitglied inaktiv

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Hi, man sagt nach der 13. ssw ca 1 % , also keine Angst mehr!!


Mitglied inaktiv

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Hallo Susanne, wie hoch die Wahrscheinlichkeiten für Fehlgeburten nach der 13. Woche sind, ist doch völlig schnuppe. Jede Schwangere kann theoretisch in jeder SS-Woche eine Fehlgeburt haben, und natürlich kann jedes Baby vor, während oder nach der Geburt sterben. Das ist eine Tatsache, mit der man als Schwangere leben muss. Natürlich ist die Chance - wahrscheinlichkeitsmäßig - bei Dir sehr gut, dass alles glatt geht (und das wird es ganz sicher auch!!!). Das Problem liegt ja - wie Du selbst eigentlich auch sagst - in deiner Panik. Da wird Dich keine Statistik und keine Wahrscheinlichkeitsrechnung beruhigen. Ausschließen kann man eben leider ein gewisses Risiko nie - nicht nur in der Schwangerschaft, sondern im gesamten Leben. Auch wir jungen Menschen können im Prinzip jederzeit durch irgendetwas sterben, durch Unfall, plötzlichen Schlaganfall, Lungenembolie. Was also willst Du tun? Dir auch für diese Fälle die Statistiken angucken und Dein Risiko errechnen lassen? Ich kann Deine Angst durchaus verstehen, ich hatte selbst auch bereits eine FG (9. Woche). Habe danach eine gesunde Tochter gekriegt, und nun üben wir fürs zweite Kind. Ich finde, als Mensch hat man die wirklich große Aufgabe, Vertrauen zu üben. Wir können nicht alles kontrollieren und jedes Risiko ausschließen. Eigentlich können wir sogar nur sehr wenig kontrollieren und beeinflussen (siehe Schwangerschaft). Wir müssen zulassen, vertrauen, innerlich die übertriebene Angst loslassen. Ist leicht gesagt, ich weiß. Dir würde sicher sehr helfen, eine Entspannungstechnik zu lernen (Yoga, Autogenes Training, Meditation). Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Angstbereitschaft schon nach kurzer Übungszeit drastisch sinkt (die Wahrscheinlichkeit hierfür ist extrem hoch, laut Statistik ;-)) - im Ernst, ist wirklich erforscht. Es gibt doch sogar spezielle Kurse für Schwangere in diesen versch. Methoden. Hör auf, Dich fertigzumachen und mach so einen Kurs. Aktiv zu werden ist das Beste gegen Panik und Sich-Hineinsteigern. Es gibt sie auch abends, so dass Dein Partner solange aufs Kind aufpassen kann. Liebe Grüße, alles Gute und viiiel Gelassenheit, Cathy


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