Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

epileptischer anfall in der 5 schwangerschafts woche ist es gefährlich furs kind

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: epileptischer anfall in der 5 schwangerschafts woche ist es gefährlich furs kind

antanina1983

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Hallo ich bin in der 5 Woche schwanger, hatte im jahr 2010 4 Anfälle aber nur nachts, habe dann seit dem 4 anfall topiramat 25 genohmen. Seit diesem jahr jahnuar habe ich die tabletten abgesetzt und war anfall frei bis heute. Heute 16 mai hatte ich einen anfall und wurde gerne wissen was das fürs kind bedeutet und ob ich lieber wieder mit den Tabletten anfangen soll.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1 der einmalige Krampfanfall wird nicht zwangsläufig gleich mit Folgen verbunden sein. 2. es ist jedoch sehr wichtig, dass Sie in der Situation sehr zeitnah durch den behandelnden Neurologen oder eine neurologische Abteilung in der Klinik direkt ein Antiepileptikum bekommen, um für den Rest der Schwangerschaft in jedem anfallsfrei zu bleiben. 3. sofern die Epilepsie gut eingestellt ist, werden etwa 30 % der Frauen einen besseren Verlauf haben. In einem Drittel der Fälle wird der Verlauf schlechter unter dem restlichen Drittel unverändert bleiben. Bei optimaler Einstellung durch den Neurologen und die engmaschige Begleitung durch die behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt können jedoch der Verlauf und auch die Geburt völlig normal sein. Zu einer Verschlechterung des Verlaufes bei der Epilepsie kann es insbesondere durch Veränderungen des Körpergewichtes mit einer veränderten Aktivität der mütterlichen kindlichen Leber kommen. Auch nach Einstellung mit einem entsprechenden Medikament ist in jedem Fall die engmaschige Betreuung durch den Facharzt für Neurologie zwingend erforderlich, um den Serumspiegel der Medikamente regelmäßig zu überwachen und damit Unterdosierungen und Anfallshäufungen, wie auch zu hohe Medikamentendosen zu vermeiden. In der Schwangerschaft ist der status epilepticus sehr selten. Er stellt aber eine lebensbedrohliche Gefährdung dar, was die Notwendigkeit zur Fortführung der krampfhemmenden Therapie erklärt. Die eingesetzten Medikamente passieren prinzipiell die Plazenta (Mutterkuchen) und sie gehen auf das Kind über. Des Weiteren haben sie in aller Regel teratogene Effekte (Förderung spezifischer Missbildungen). Das Risiko von derartigen Missbildungen bei Kindern, die krampfhemmenden Medikamenten ausgesetzt sind, ist ca. dreimal höher, als in der Restbevölkerung. Das so genannte fetale Hydantoin-Syndrom (in Verbindung mit dem Wirkfstoff Phenytoin) betrifft ca. 3-5% der dem Medikament ausgesetzten Kinder. Es geht mit mentaler Retardierung, Wachstumsretardierung, Anomalien des Gesichtsschädels und der Extremitäten einher. In 8-15% d. Fälle kann eine milder ausgeprägte Form kann vorkommen. Diese wird jedoch bei den Kindern nur durch eine sorgfältige neurologische Untersuchung entdeckt. Aus diesem Grund werden wir auch empfehlen, dass bei der schwangeren Frau mit einer Epilepsie spätestens in der 20. Schwangerschaftswoche eine spezielle Ultraschalluntersuchung in einem Zentrum für Präntaldiagnostik durchgeführt wird, um das Risiko einer möglichen Fehlbildung auszuschließen. Auf diese Weise können u.a. Geburtsmodalitäten (z.B. Kaiserschnitt) frühzeitig geplant werden. Wichtig: Zur Vorbeugung von so genannten Neuralrohrdefekten (z.B. offener Rücken „Spina bifida“)) sollten alle Schwangeren mit einem solchen Risiko (z.B. Schwangere mit Epilepsiemedikamenten oder mit einem Kinde mit einer Spina bifida oder ähnlicher Fehlbildung) täglich 5 mg Folsäure prophylaktisch zumindest in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft einnehmen. Darüber sollte die Schwangere vor Beginn einer Schwangerschaft ausführlich mit ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und dem Neurologen sprechen. Kinder von schwangeren Frauen, die mit enzyminduzierenden Antiepileptika behandelt werden (z.B. Carbamazepin, Phenytoin, Primidon, Phenobarbital ) haben ein erhöhtes Risiko von Blutungen durch einen Mangel an Vitamin- K- abhängigen Gerinnungsfaktoren. Deshalb ist es empfehlenswert, wenn diese Frauen nach Ansicht einiger Experten prophylaktisch ab etwa der 36. SSW mit Vitamin K (Konakion) 20mg oral vor der Geburt behandelt werden. Vom europäischen Schwangerschaftsregister EURAP gibt es dazu übrigens eine sehr informative Broschüre, die Sie unter der Adresse http://www.dgfe.info/cweb2/cgi-bin-noauth/cache/VAL_BLOB/4372/4372/1159/eurap_broschuere2012.pdf (Deutsche Gesellschaft für Epileptologie, „EPILEPSIE und KINDERWUNSCH und Wissenswertes über das europäische Schwangerschaftsregister EURAP“ Informationsbroschüre, Stand:2017, letzter Abruf 16.05.2018) Herzliche Grüße VB Quellen Tomson T et al. Dose-dependent risk of malformations with antiepileptic drugs: an analysis of data from the EURAP epilepsy and pregnancy registry. Lancet Neurol. 2011 Jul;10(7):609-617 https://www.dgn.org/images/red_leitlinien/LL_2017/PDFs_Download/030041_LL_Erster-epileptischer-Anfall_2017.pdf (S1-Leitlinie für Diagnostik und Therapie in der Neurologie -Erster epileptischer Anfall und Epilepsien im Erwachsenenalter - Kommission Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, Stand 2017, letzter Abruf:16.05.2018) Weil, Sabine, Charlotte Deppe, and Soheyl Noachtar. "Behandlung von Frauen mit Epilepsie." Dtsch Ärztebl 107 (2010): 787-793.


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