Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Borreliose-Verdacht in Schwangerschaft

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Borreliose-Verdacht in Schwangerschaft

Mitglied inaktiv

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Hallo! Ich bin in der 21. Woche schwanger. Mein Arzt hat mir letzte Woche wegen Borrelioseverdacht "amoxi 750 von ct" verschrieben, die ich nun erstmal 1 Woche einnehmen soll. Das Ergebnis des Bluttestes erfahre ich diese Woche. Zeckenbiss war vor etwa 2-3 Wochen am Bein. Zeitpunkt kann ich nicht genau sagen, da ich keine Zecke gesehen habe und erst nach Auftreten des "Ringes" aufmerksam wurde. Es sind bisher keine anderen Beschwerden aufgetreten (Grippeähnliche Symptome usw.). Ich habe momentan riesige Angst, dass sich mein Kind infiziert hat und evtl. Schäden davonträgt. Wie hoch ist das Risiko, dass dies geschehen ist? Welche Untersuchungen kann ich bei meinem Frauenarzt evtl. machen lassen, um dies festzustellen? Vielen Dank im voraus!! Sabine.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Sabine, Zum Zeckenbiss ist folgendes zu sagen: im allgemeinen wird empfohlen, wenn die Zecke komplett entfernt wurde, sollte die Bissstelle beobachtet werden (ggf. den Hausarzt informieren) und im Falle einer ringförmigen Rötung sollte in jedem Fall eine antibiotische Behandlung erfolgen. Hier noch einmal ein paar zusammenfassende Infos: die Zecken können neben der Frühsommermeningoenzephalitis (in Endemiegebieten) Borrelien übertragen. Die Borreliose (Lyme Diesease) (Inkubationszeit 7 Tage bis mehrere Monate) zeigt sich häufig erst nach einer längeren Zeit mit unterschiedlich ausgeprägten neurologischen Symptomen oder Gelenkbeschwerden. Da die Erreger nicht immer übertragen werden, ist generell eine Therapie nur dann indiziert, wenn sich um den Einstich herum eine Rötung nachweisen lässt ringförmige Rötung = Erythema chronicum migrans), was den Verdacht auf eine Infektion lenkt. Eine Infektion des ungeborenen Kindes in der Schwangerschaft ist möglich.Über Schäden bei den Ungeborenen gibt es nur sehr wenige Berichte. Vorsorglich wird bei Nachweis dieser Infektion i.d. Schwangerschaft zur frühzeitigen Penicillintherapie geraten. Diese ist für das Kind sicher unbedenklich. Gegebenenfalls kann die Frau mit ihrem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin darüber sprechen, ob man im Ultraschall nochmals die Situation überprüft. VB


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