Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Blutzucker

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Blutzucker

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Hallo Dr. Bluni, ich leide an SS-Diabetes, muss Insulin-Spritzen und komme trotzdem mit den Werten nicht klar. Es ist sehr durcheinander, ich trau mich manchmal nich zu essen, aus Angst vor zu hohen Werten. Manchmal sind die Werte okay, manchmal hab ich 1 Std. nach dem Essen (gerechnet ab dem letzten Bissen) Werte von 140 - 170, obwohl ich vorher 10 Einheiten gespritzt habe (habe Humaninsulin, 20 Min. vorm Essen). Ich hab teilweise das Gefühl, dass die Messungen sehr ungenau sind, ein Austauschgerät habe ich bereits bekommen. Mein Diabetologe hat Urlaub, Vertretung gibt es nicht wirklich, nur der Hausarzt - aber er kennt sich nicht spezifisch bei SS-Diabetes aus. Mein Gyn. kann mir leider auch nicht weiterhelfen. Welche Werte sind denn fürs Baby gefährlich? Meine Nüchternwerte schwanken ebenso zwischen 69 - 120!! Viele Grüße, Anja 36+4


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Anja, 1. bei Ihnen ist eine kompetente Betreuung durch einen Diabetologen oder eine diabetologische Schwerpunktambulanz sehr wichtig und diese wird ganz bestimmt etwas an den Werten bewirken können. 2. wenn die eigentliche Praxis Urlaub hat, so sollte Ihre Frauenärztin/Frauenarzt Ihnen eine Alternativeinrichtung heraussuchen können. 3. Wichtigstes Ziel der Prophylaxe und Behandlung ist eine normoglykämische (normale Zuckerwerte) Diabeteseinstellung. Dieses Ziel ist erreicht, wenn die Blutglukosewerte vor den Mahlzeiten unter 90 mg/dl, eine Stunde nach dem Essen unter 140 mg/dl, zwei Stunden danach unter 120 mg/dl liegen. In der ersten Schwangerschaftshälfte soll das HbA1c im oberen Normbereich, später im unteren Normbereich stoffwechselgesunder Schwangerer liegen (Normbereich mit 4,8 bis 6,0 %). Das Therapiekonzept des Gestationsdiabetes sieh als erste Stufe eine Ernährungsberatung vor. In 90% der Fälle genügt diese Ernährungsumstellung (bei der übrigens kaum eine Patientin Hungergefühl hat), um das Therapieziel zu erreichen. Gleichzeitig sollte eine ausreichende Bewegung der Schwangeren sichergestellt sein. Bereits ein halbstündiger Spaziergang nach dem Essen kann die Blutzuckerwerte deutlich senken. Nur bei Schwangeren, die auch dann noch ein pathologisches Blutzuckertagesprofil (wie oben angegeben) aufweisen, ist zusätzlich eine Insulingabe notwendig. Zur Ernährungsumstellung ist folgendes zu sagen: Empfohlen wird eine Ernährung, die eine für die Bedürfnisse der Schwangerschaft adäquate Kalorienmenge und Zusammensetzung enthält. Der Kalorienbedarf für eine Schwangere im 2. und 3. Schwangerschaftsdrittel (Trimenon) beträgt ca. 30 kcal/kg Körpergewicht. Bei Frauen mit einem Body-Mass-Index von größer 27 kg/ Quadratmeter Körperoberfläche am Beginn der Schwangerschaft sollte die Kalorienmenge auf 25 kcal/ kg Körpergewicht reduziert werden. Die Kostverordnung soll von einer ausgebildeten Fachkraft nach Kohlenhydrat-Einheiten (KE) quantifiziert werden. Weiteres besprechen Sie bitte mit den Experten vor Ort. Auf den Internetseiten der Deutschen Diabetes-Klinik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf http://www.diabetes.uni-duesseldorf.de/download/DDFI_Broschuere_Schwangerschaft.pdf können Sie dazu eine sehr informative Broschüre für Betroffene downloaden. VB


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