Mitglied inaktiv
Hallo, Dr. Bluni, Entschuldigen Sie, dass ich gleich mit mehreren Fragen komme, aber sie brennen mir wirklich auf der Seele :-) Die Vorgeschichte: Bei meiner Frau (39 Jahre, erste Schwangerschaft) wurde vor vier Tagen auf unseren Wunsch hin nach bislang problemloser SS (SSW 14+3) eine Amniozentese durchgeführt. Nach einer Stunde war die sonographische Kontrolle in Ordnung. Etwa 3 Stunden später, nachdem wir wieder nach Hause gefahren sind, bemerkte sie einen Fruchtwasserabgang von vielleicht 10 ml (der Slip war naß durchtränkt). Wir fuhren sofort wieder zur Uniklinik zurück; im Sono war das Amnion deutlich abgehoben und "schwamm" in der Fruchtblase; d. h. lt. Arzt waren durch einen "hohen Blasensprung" Amnion und Chorion deutlich voneinander getrennt. Die Menge des Fruchtwassers in der Blase sei aber noch weiterhin im Normbereich und das Kind lebhaft. Meine Frau wurde sofort stationär aufgenommen und hält seitdem strenge Bettruhe ein. Der sonographische Befund am Folgetag war quasi unverändert: viel Flüssigkeit im Zwischenraum, aber insgesamt genug in der Fruchtblase. Intravaginal wird nun Vagihex zur Desinfektion eingeführt, eine prophylaktische Antibiose wird bei fehlender erhöhter Temperatur, Normwerten für CRP (bislang unter 2,0) sowie normalen Leukozyten (6000) nicht für erforderlich gehalten. Nach der stationären Aufnahme mittags am 1.12. ist noch in der Nacht zum 2.12. sowie am Vormittag des 2.12. etwas Fruchtwasser im Liegen abgegangen, seitdem nicht mehr wissentlich (d. h. meine Frau kann das nicht sicher beim Wasserlassen ausschließen / beurteilen). Wir hoffen jetzt darauf, dass sich die beiden Blätter spontan verschließen. Nun meine Fragen: 1)Warum ist das Liegen so wichtig? Kann nicht zumindest für 2 Minuten am Tag auf der Toilette gesessen werden? 2)3) und 4)wie groß sind die Chancen für unser Kind an sich? Genauer: In welchem Zeitraum ist denn eine Verklebung der Blätter zu erhoffen (sprich wie lang wird sie wohl so ungefähr im Durchschnitt liegen müssen)? Und falls die Blätter gar nicht verkleben: kann die Schwangerschaft dann aufrecht erhalten werden? Ist überhaupt die vollständige Verklebung der Blätter entscheidend oder nur, ob das Gebilde nach außen hin "dicht" ist und kein Fruchtwasser mehr austritt? 5)kann dieses Ereignis per se - also auch ohne Infektion als Folgekomplikation - dem Kind ein Schaden zugefügt haben? 6) Wenn ein Infekt der Fruchtblase nun die wichtigse Folgekomplikation ist: wäre eine prophylaktische Antibiose nicht schon sinnvoll BEVOR im Labor Infektionszeichen manifest werden? Ist es vielleicht auch möglich, dass eine geringgradige, aber für das Kind im späteren Leben relevante Infektion auftritt, die mit den gängigen Parametern BB und CRP nicht erfasst wird? Ich weiß, das sind ne ganze Menge Fragen, aber vielleicht sind die ja auch für andere hier von Interesse. Und: natürlich interessieren mich hier auch die Erfahrungen von anderen. Vielen, vielen Dank im voraus!!! Nils (der so gerne noch Papa werden möchte)
hallo Nils, diese seltene Komplikation macht es erforderlich, die Frau zunächst soweit als möglich zu schonen. Ob hier dann für den Toilettengang eine Ausnahme gemacht werden kann, ist nur vor Ort zu entscheiden. Es kann mit dem Verkleben sicher einige Zeit (2-3 Wochen) dauern, dass sich der Defekt komplett verschließt. Wenn dieses nicht der Fall ist, sind die Chancen auf einen positiven Verlauf sicher sehr gering. Per se wird dabei dem Kind kein Schaden zugefügt und sicher kann darüber diskutiert werden, hier schon prophylaktische eine anitbiotische Behandlung anzufangen. Dieses sollte aber mit den behandelnden Ärzten vor Ort besprochen werden. Für das Gelingen drücke ich Ihnen die Daumen. VB
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