Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Besorgt: Unterbauchschmerzen in der 20. SSW

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Besorgt: Unterbauchschmerzen in der 20. SSW

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Hallo Dr. Bluni, ich bin ein bisschen beunruhigt. Seit einigen Stunden habe ich ein Ziehen im Unterbauch. Vor allem in der rechten Leistengegend tut es weh, auch wenn ich leicht darauf drücke (ähnliches Gefühl wie bei einem blauen Fleck). Was kann das sein? Können sich auch dort Wachstumsschmerzen bemerkbar machen? Oder kann der Schmerz auch vom Rücken nach vorne ziehen (ich musste mich in den letzten 5 Tagen sehr häufig bückn / Sachen anheben)? Ähnliche Schmerzen hatte ich bei einem Zystadenom am rechten Eierstock, weswegen ich zwei Mal operiert wurde (das letzte Mal im November 2007, da wurde mir auch der halbe rechte Eierstock entfernt). Kann das in der Schwangerschaft wiederkommen? Am wichtigsten ist: Kann es irgendwas sein, was mein Baby gefährdet? Am Mittwoch habe ich Feindiagnostik, kann ich bis dahin warten, um abklären zu lassen, ob die Schmerzen harmlos sind oder sollte ich lieber gleich zum Arzt (bzw. Krankenhaus, morgen ist ja Sonntag)? Bitte helfen Sie mir, dies ist meine erste Schwangerschaft und ich bin sehr ängstlich! Mit vielen freundlichen Grüßen Maria


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Maria, 1. es wird am sinnvollsten sein, wenn Sie sich dazu mit einer Frauenärztin/Frauenarzt in der Klinik abstimmen, denn, was hier die Ursache der Symptome/Ihrer Beschwerden ist, kann am besten durch eine Untersuchung geklärt werden. 2. sicher kann jede Schwangerschaft für sich genommen, völlig unterschiedlich verlaufen, mit völlig neuen und auch unterschiedlichen Erfahrungen bei bestimmten körperlichen Veränderungen. Dazu kann gehören, dass ab dem 5./6. Schwangerschaftsmonat schon mal leichte Kontraktionen - ein Zusammenziehen der Gebärmutter mit Verhärtung des Bauches - eintreten können. Diese können u.a. infolge der kindlichen Aktivität hervorgerufen werden, aber auch durch zuviel Stress oder Überanstrengung. Dieses sind aber nicht zwangsläufig vorzeitige Wehen, die sich auf den Muttermund auswirken. Um hier auszuschließen, dass diesen Kontraktionen nicht doch eine klinische Bedeutung im Sinne vorzeitiger Wehen zukommt, ist es empfehlenswert die behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt zu informieren und hier abzustimmen, ob eine Untersuchung sinnvoll und notwendig ist. Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen: Sehr hilfreich ist es, wenn Ihre Frauenärztin/Frauenarzt im Wehenschreiber sehen kann, ob wirklich keine Wehen vorliegen. Aber auch können bakterielle Entzündungen im Bereich der Scheide richtungweisend sein. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden und was der Tastbefund von Muttermund und Gebärmutterhals ergibt. In einigen Fällen hilft bei "harmlosen Kontraktionen" die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig. Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen. 3. Zysten in den Eierstöcken bilden sich in der weiter fortgeschrittenen Schwangerschaft sicher nur extrem selten. VB


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