Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Behandlung einer eitrigen Zahnfistel

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Behandlung einer eitrigen Zahnfistel

DieBabsi79

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Hallo Herr Dr. Bluni, ich bin 36 Jahre alt und nach 2 Fehlgeburten (SSW 5 + SSW 10) im letzten Jahr nun in der 20. Schwangerschaftswoche. Leider habe ich seit Anfang des Jahres immer wieder Probleme mit einer eitrigen Zahnwurzel. Aus diesem Grund wurden dieses Jahr bereits 3 Wurzelspitzenresektionen, eine davon bereits während der Schwangerschaft durchgeführt. Leider waren alle diese Behandlungen ohne Erfolg, sodass ich dann einen Spezialisten im Bereich Endodontie aufgesucht habe, hier wurde dann eine Revision vorgenommen, auch diese war leider wieder erfolglos, da scheinbar nicht der ursprünglich behandelte Zahn, sondern der benachbarte Zahn für die ständigen eitrigen Zahnfisteln verantwortlich ist. Dies bedeutet nun eine neuerliche Behandlung mit Betäubung und Röntgen. Nun zu meinen Fragen: 1) Ich habe nun also seit Beginn meiner Schwangerschaft permanent einen Entzündungsherd in meinem Körper, wie schädlich ist dies für mein Baby? 2) Wie schädlich sind die häufigen, aber notwendigen Röntgenaufnahmen? 3) Wie schädlich ist die örtliche Betäubung? 4) Welche Auswirkungen bzw. welche Gefahren birgt all das für mein Baby? Bisher entwickelt sich alles so wie geplant, auch bei dem gestrigen Organscreening war alles in bester Ordnung. Trotzdem bleibt natürlich immer die Restangst, dass das Baby durch die zahlreichen Behandlungen einen Schaden davon tragen könnte. Vielen Dank im Voraus für Ihre Bemühungen! Mit freundlichen Grüßen, Babsi


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe gab sie, Wenn Sie dazu unsere Informationen unserer Stichwortsuche unter dem Stichwort Zahnarzt lesen, werden Sie feststellen, dass solche Maßnahmen in der Schwangerschaft in aller Regel unbedenklich sind und alle hier medizinisch indizierten Eingriffe meist durchgeführt werden können. Liebe Grüße VB


Mayella

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Hallo Babsi! Da ich in der zahnärztlichen Chirurgie tätig bin, kann ich dir bei dieser Frage auch weiterhelfen: Zahnärztliche Eingriffe unter örtlicher Betäubung sind in der SS auch durchaus möglich, ohne das das Lokalanästhetikum negative Auswirkungen für das Kind hat, man sollte jedoch ein adrenalinreduziertes nehmen, z.B. Scandicain. Darüber weiß in der Regel jeder Zahnarzt/orale Chirurg Bescheid. Ein Röntgen sollte in den ersten 12 SSW gemieden werden, danach kann es ohne negative Auswirkungen gemacht werden, falls eines unbedingt notwendig ist. Dazu kann man ein Kleinbildrötngen machen (das bei beherdeten Zähnen ohnehin aussagekräftiger ist), welches keine so große Strahlenbelastung aufweist wie z.B. ein Panoramaröntgen (Übersichtsrtg. des Kiefers). Sind diese 3 Wurzelspitzenresektionen immer beim gleichen Zahn gemacht worden? Falls die Behandlungen noch immer keinen Erfiolg zeigen, sollte man in Erwägung ziehen, den Zahn zu entfernen, da ein permanenter Entzündungsherd in der SS in der Tat beseitigt werden sollte. Du könntest dann für die Dauer der SS ein Provisorium anfertigen lassen als temporären Zahnersatz und nach der SS die entstandene Zahnlücke definitiv versorgen lassen. Alles Gute! Mayella


DieBabsi79

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Hallo Mayella, vielen Dank für die rasche und ausführliche Antwort. Bei den Röntgenaufnahmen wurden bisher immer nur Kleinbildröntgen gemacht, davon allerdings 2 in den ersten 12 SSW. Wenn bisher alle Untersuchungen zeigen, dass sich das Baby richtig entwickelt, ist dann davon auszugehen, dass meine Sorgen unbegründet sind? Ja, die 3 Wurzelspitzenresektionen wurden immer am gleichen Zahn durchgeführt, auch die 1. Revision wurde an diesem Zahn gemacht. Meine letzte Hoffnung ist nun die Öffnung und mikroskopische Reinigung des benachbarten Zahns. Da die Behandlungen alle sehr teuer waren und ich die Zähne gerne erhalten möchte setzte ich nun alles auf die kommende Sitzung. Sollte diese auch keinen Erfolg zeigen, bleibt wohl wirklich nur das Ziehen des Zahns. Welche Auswirkungen hat die Dauerbelastung durch den Eiterherd für mein Baby? Liebe Grüße, Babsi


Mayella

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Hallo Babsi! Irgendwie habe ich technische Probleme auf diese Website, hab nämlich schon geantwortet und sehe jetzt, dass die Antwort nicht aufscheint. Also ich glaube nicht, dass zwei Kleinbildröntgen so viel ausmachen, da erstens die Dosis viel zu gering ist und zweitens das untersuchte Feld weit weg vom Bauch ist. Dazu hier ein gutes Dokument von einer verlässlichen Quelle: http://www.stgag.ch/fileadmin/user_upload/inhalt/download/pdf/spitalangebot/radiologie/merkblatt_strahlenbelastungundschwangerschaft.pdf Es wird diskutiert, dass ein permanenter Entzündungsherd im Körper Frühgeburten auslösen kann. Schau dir die Situation nach der Wurzelbehandlung des Nachbarzahnes an. Sollten die Beschwerde persistieren, würde ich den schon mehrfach abresezierten Zahn wirklich ziehen lassen. Alles Gute! Mayella


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