Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Christian Karle:

Bedenken bzgl. Covid-Impfung für Schwangere/Stillende

Dr. med. Christian Karle

Dr. med. Christian Karle
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

zur Vita

Frage: Bedenken bzgl. Covid-Impfung für Schwangere/Stillende

Maluna

Beitrag melden

Lieber Dr. Karle, da ich Sie anhand mehrerer anderer Ihrer Antworten als klaren Impf-Befürworter wahrgenommen habe, hielt ich Sie zunächst für den falschen Ansprechpartner für meine Frage, denke aber nun, dass Sie genau deswegen der Richtige sind. Ich bin stillende Mutter mit noch nicht abgeschlossener Familienplanung und bisher ungeimpft. Ich bin weder Corona-Leugnerin noch prinzipiell gegen alles, aber hinsichtlich der Impfung gibt es einige Punkte, die mich beunruhigen. Wenn ich mich bisher dazu belesen habe, habe ich zu einigen meiner Sorgen zwar die Info gefunden, dass das „nicht zu erwarten“ ist, allerdings fehlt mir noch eine Erklärung, die meine Sorgen widerlegt. Wenn Sie eine gute Quelle kennen dürfen Sie natürlich auch gerne verlinken. Natürlich ist mir bewusst, dass die nachfolgenden Dinge alle auch unabhängig der Impfung passieren können, aber ich muss mit absoluter Sicherheit ausschließen können, dass eine Impfung diese begünstigen könnte: 1.) erhöhte Gefahr für chromosomale Fehlentwicklungen durch mRNA im Hinblick auf meinen noch vorhandenen Kinderwunsch 2.) Einfluss auf die (spätere) Fruchtbarkeit / Fehlbildungsrisiken von Kindern die jetzt schon während der Schwangerschaft oder eben über die Muttermilch mit dem Impfstoff in Kontakt kommen. Da es logischerweise noch lange dauern wird, bis die ersten dieser Kinder selbst ins fortpflanzungsfähige Alter kommen, ist mir klar, dass es dazu keine Erfahrungen geben kann. Um mich nun aber impfen zu lassen bräuchte ich trotzdem absolute Sicherheit / eine nachvollziehbare Begründung dass das auf gar keinen Fall passieren kann. 3.) Andere negative Einflüsse auf die körperliche Entwicklung meines (gesunden) Stillkindes Leider gibt es in meiner Familie Personen, die durch Contergan zu Schaden kamen. Obwohl man bei Contergan die Fehlbildung sofort gesehen hat, hat es zu lange gedauert, bis der Zusammenhang hergestellt wurde. Kann man zum jetzigen Zeitpunkt einen Einfluss wie in Punkt 2 genannt zweifelsfrei widerlegen? Ich hoffe nun, für diese Frage bzw meinen Impfstatus nicht verurteilt zu werden. Ich bin einfach unsicher, zudem wurde mir vom Kinderarzt sowie von der Hebamme empfohlen, mit der Impfung bis nach der Stillzeit zu warten (beide Gespräche lagen zeitlich nach der Stiko-Empfehlung für Schwangere/Stillende). Ein Hinweis noch für andere User, die evtl. ebenfalls darauf antworten: ich möchte das Thema weder emotionalisieren, noch sind Bemerkungen wie „Verantwortung gegenüber der Gesellschaft“, „man weiß auch bei Lebensmitteln nicht immer zu 100% was drin ist“ etc. hilfreich.


Dr. med. Christian Karle

Dr. med. Christian Karle

Beitrag melden

Guten Morgen Maluna, vielen Dank für Ihre Fragen und das entgegengebrachte Vertrauen. Wie Sie richtig herausgehört haben, haben ich mich mit dem Thema CovidImpfung etwas intensiver beschäftigt und empfehle diese auch meinen Patientinnen. Gerade weil ich mit so "sensiblen Personen" wie Kinderwunsch, Schwangere und Stillende Frauen zu tun habe, wollte ich mir auch sehr sicher sein, dass die Impfung gut verträglich ist und die geimpften Personen vor Schaden bewahrt werden. Dies ist zweifelsohne der Fall. Eins noch vorweg: Eine 100% Sicherheit und absolute, unfehlbare Empfehlung etc gibt es in der Medizin nicht. Dazu ist der Mensch zu komplex und zur individuell. ich hoffe, dass ist Ihnen bewusst. Alles ist eine Abwägung zwischen Nutzen und Risiko. Sie sollten sich am besten für das niedrigere Risiko und den Nutzen entscheiden. ad 1. der Trägerstoff mRNA verändert nicht das Genom. Chromosomale Fehlbildungen entstehen oft bei der Teilung und Verschmelzung von 2 Chomosomensätz7en (Mann/Frau). Ihr vorhandener Chromosomensatz wird nicht durch die Impfung verändert. mRNA wir sehr schnell vom Körper abgebaut und ist nicht mehr nachweisbar. Es ist insgesamt eine sehr instabile Substanz. Deshalb muss diese auch extrem kühl gelagert werden und nach dem Auftauen auch zeitnah verbraucht werden, sonst ist der Impfstoff kaputt. Soviel zum Thema Langzeitfolgen. ad 2: Der Impfstoff, speziell die mRNA ist weder plazentagängig noch geht dieser in die Muttermilch über. Was Sie an Ihr Kind im Mutterleib und über die Muttermilch weitergeben, sind die von Ihnen gebildeten Antikörper, die das Kind schützen. Das war schon immer so und ist ein natürlicher Schutzmechanismus für das Neugeboren. Da hat sich die Natur etwas dabei gedacht, dies so genial einzurichten. Dies ist auch ein Hauptgrund für das Stillen. Das Kind wird ja nicht geimpft, sondern Sie. Das Immunsystem des Kindes bildet keine eigenen Coronaantikörper aus. Ausnahme: Nach Infektion oder Impfung. Solange beides nicht stattgefunden hat, können Sie ihr Kind mit Ihren "geliehenen" Antikörpern vor einer schweren Infektion schützen. Gerade jetzt bei einer so extrem ansteckenden Erkrankung ist das sehr wichtig. Die Langzeitfolgen einer Coronainfektion sind noch nicht alle bekannt. Fest steht, dass es ratsam ist, sich effektiv vor einem schweren Verlauf zu schützen. Ich hoffe, dass ich Ihnen bei der Entscheidung habe helfen können. Bleiben Sie gesund. Alles Gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle


SilverNight

Beitrag melden

Hallo, ich kann dir von meiner eigenen Erfahrung berichten: Ich habe mich vor ca. 6 Monaten stillend impfen lassen, mein Stillkind war damals knapp 2 Jahre alt. Ich stille jetzt immer noch, meinem Kind und mir geht es gut. Außerdem bin ich 2 Monate nach der 2. Impfung schwanger geworden. Bis jetzt ist die SS gut verlaufen (ich bin nun in der 17. SSW) und alle Untersuchungen waren bisher unauffällig.


Maluna

Beitrag melden

Lieber Dr. Karle, vielen Dank für Ihre hilfreiche sowie wohlwollende Antwort. Ich habe inzwischen einen Impftermin vereinbart.


Blume0511

Beitrag melden

Ich habe mir auch wie du lange Gedanken gemacht und sogar mir einer Biologin, die sich auf dem Gebiet intensiv in jede Studie eingelesen hat, gesprochen. Ich habe mich daher gestern impfen lassen und es geht mir wirklich gut! Leider sind viele nicht richtig informiert, wie der Impfstoff im Körper wirkt und haben daher Angst. So ging es auch mir. Aber nach intensiven Gesprächen kann ich es aus persönlicher Sicht nur empfehlen.


Schwesternherz

Beitrag melden

Liebe Maluna, Auch ich kann dich beruhigen. Ich bin Krankenschwester auf einer großen Covid Intensivstation und bin bereits das dritte mal geimpft. Meine erste Impfung erhielt ich, da war meine Tochter ein knappes dreiviertel Jahr alt und wurde auch noch gestillt, wie heute. Sie hatte keinerlei Nebenwirkungen oder Auffälligkeiten, aber ich wusste, dass ich sie mit meinen Antikörpern schützen kann, gerade wo wir noch einen großen Sohn in der Kita haben, der ja alles mögliche nach Hause "mitbringen" kann. Gott sei dank bislang nicht. Du triffst mit deinem Impftermin die richtige Entscheidung in allen Bereichen. Sollte dich das Virus treffen, wirst du deutlich weniger erkranken und wirst wahrscheinlich bei deiner Familie bleiben können, wenn auch etwas abgesondert der Hygiene wegen. Ich sehe zu viele ungeimpfte, und dabei auch noch sehr junge Menschen, elendig sterben. Auch das Risiko der Unfruchtbarkeit kann ich dir nicht bestätigen, mehrere meiner Kolleginnen waren nach ihrer Grundimmunisierung schwanger geworden, bzw das erste "Moderna-Baby" ist sogar geboren. Und was soll ich sagen, ein hübsches kleines Männlein, alles dran, eine komplilationslose Geburt und alle sind gesund. Keine organschäden, neurologische Probleme, nichts. Lass dich nicht verunsichern. Ich wünsche dir und deiner Familie alles gute! Und bedanke mich im Namen der Krankenpfleger, dass du mit deiner Impfung hilfst, eine Überlastung unsererseits zu vermeiden und der Pandemie ein Ende zu setzen! Liebe Grüße aus dem Saarland:-)


Any123

Beitrag melden

Hallo Herr Dr. Karl, durch die injizierte mRNA wird das Spike Protein gebildet. Die Frage ist doch daher, ob dieses Protein plazentagängig ist, bzw. mit der Muttermilch übertragen wird und evtl. negativ für das Baby/Stillkind sein könnte. Das ist das worüber ich die ganze Zeit nachdenke. Vielen Dank & beste Grüße


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

schon 41 freuen unds aufs kind jedoch grosse Sorge das die schwangerschaft nicht so komplikationslos läuft keine alkohl getrunken keine drogen und auch nicht geraucht was soll ich machen

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, Ich bin jetzt in der 29. Ssw, meine Schwangerschaft ist bis jetzt ohne Komplikationen oder nennenswerte Beschwerden verlaufen. Meine Frauenärztin bestätigt das bei jeder Untersuchung. Mein Mann und ich würden gerne in der 1. Maiwoche in den Urlaub fliegen, Griechenland, Spanien oder Italien. Ich wäre dann genau in d ...

Sehr geehrter Hr. Dr. med. Bluni, ich fasse meine Situation grob zusammen: - 1. Zyklus mit Gonal f und Progynova - letzte Persiode am 05.01 (27/max. 28 Tage - IMMER) - Positiver Clear Blue Ovu Test am 16 ZT an dem Tag hatten wir auch GV - US am 20. ZT: Edometrium nur 5,5mm, Folikel nicht größer als 10mm - SST am 4. & 5. Tag NACH Ausbleiben ...

Sehr geehrter Dr. Bluni, ich bin 41 Jahre alt und habe 4 Kinder. Zwei sind bereits erwachsen und zwei sind Kleinkinder. Nun haben mein Mann und ich wieder Kinderwunsch aber ich habe Bedenken wegen einer möglichen Thrombose während der Schwangerschaft. Ich trage seit 10 Jahren außerhalb einer Schwangerschaft knielange Kompressionsstrümpfe und währe ...

Hallo :-) Kann ich ohne Bedenken meiner Mutter die Haare färben ? Die Farben riechen ja schon immer extrem ! Kann das Baby eigentlich die ganze Schwangerschaft über ,eine Behinderung bekommen ,oder nur in den ersten 12 Wochen? Danke für die Antwort

Lieber Dr Bluni Vielleicht haben Sie mir einen Rat. Mein FA ist leider 2 Wochen im Urlaub und kann ihn deswegen nicht fragen. Wir sind letzte Woche aus dem Karibikurlaub gekommen. In den Ferien haben wir beschlossen, dass ich mir die Spirale ziehen lasse und wir am 2. Kind arbeiten. Jetzt wurde ich heute darauf angesprochen ob wir direkt anfangen ...

Hallo. Wir sind gerade dabei unsere Reise für Juli zu planen. Da wir auch einen Kinderwunsch haben und dabei sind, kann es sein, dass ich dann schwanger bin. Wir würden gerne nach La Réunion fliegen. Gibt es bedenken bzgl. Dengue-Fieber und anderen Krankheiten? Wir würden gerne noch einmal weiter weg verreisen bevor das Baby da ist. Lg

Hallo, Ich mache mir Sorgen wegen einem Medikament was ich von meinem Frauenarzt heute verschrieben bekommen habe. Kurze Vorgeschichte: 31 jahre alt, 2 kinder (geboren 2012 und 2015) 2 Fehlgeburten (biochemische SS März 2019 und MA mit Ausschabung August 2019) Kinderwunsch fürs dritte Kind seit Dezember 2018 Letzter Zyklus Stimulation ...

Sehr geehrter Dr. Karle, Leider musste ich am 6.4.23 meine Tochter still zur Welt bringen. Es wurde mit Wehenhemmern versucht die Wehen aufzuhalten und mit Antibiotika versucht den Infekt zu stoppen aber es lag bereits ein Fruchtblasenprolaps und trotz Hemmern starke Wehentätigkeit vor. Somit war unsere Tochter nicht mehr zu retten und kam in ...

hallo mein Name ist Daniela Bauer und zwar bin ich in der neunten Schwangerschaftswoche und ich hab heute Leberwurst gegessen. Ich hab ne App da steht drin man darf Leberwurst essen aber nur nicht so oft. Jetzt hab ich aber heute zwei Brötchen gegessen mit Leberwurst also je auf jeder Seite  gegessen und man soll es nicht so oft essen wegen dem ...