mia999
Lieber Dr. Bluni, würden sie eine Patientin, die in der 21.Woche schwanger ist und bei der VEREINZELT B-Streptokokken im Abstrich waren mit Antibiotika behandeln oder reicht es wirklich, bei der Geburt entsprechende Maßnahmen zu treffen? Ich fühle mich sehr unwohl bei dem Gedanken, mit diesen BAkterien herumzulaufen ohne dass etwas gemacht wird, aber ,mein FA hält es nicht für nötig, daher interessiert mich Ihre Meinung. Können B-Streptokokken eigentlich einen BLasensprung auslösen?
Hallo Mia, dazu gibt es eine ganz klar formulierte Leitlinie und an die halte auch ich mich: bei ß-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe B (GBS) handelt es sich um Bakterien. Sie finden sich bei etwa 10-30% aller Schwangeren im Bereich von Scheide und Anus. Neuesten Studien zufolge wird in Deutschland die Besiedlungsrate mit durchschnittlich 16%. beziffert (Quelle: Brimil N, Barthell E, Heindrichs U, Kuhn M, Lütticken R, Spellerberg B. Epidemiology of Streptococcus agalactiae colonization in Germany. Int J Med Microb 2006;296:39-44). Es gibt keine Vorbeugung gegen diese Bakterien und eine klinische Bedeutung haben sie nur für das Neugeborene, nicht aber das ungeborene Kind. Und zwar nach einem Blasensprung oder während der Geburt. Sie können bei den Neugeborenen zur so genannten Neugeborenensepsis führen. Es ist in etwa bei 1-2 pro tausend Neugeboren damit zu rechnen. Vornehmlich sind es frühgeborene Kinder oder Kinder, die bei der Geburt unreif sind. In einer Leitlinie der Fachgesellschaften (AWMF-Leitlinie Nr. 024/020 „Prophylaxe der Neugeborensepsis - frühe Form - durch Streptokokken der Gruppe B“, Stand 7-2008 ) Internetadresse: http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/024-020.htm (letzter Abruf: 16.11.2010) wird für alle schwangeren Frauen 4-5 Wochen vor dem Geburtstermin zur rechtzeitigen Erkennung dieser Keime ein Abstrich von Vagina und Darmausgang empfohlen. Entnahme des Abstriches und Ergebnis sollten sinnvollerweise für die Entbindungsklinik im Mutterpass dokumentiert werden. Sofern diese Keime nachgewiesen werden, wird nach Leitlinien eine antibiotische Behandlung erst unter der Geburt empfohlen, um das Risiko beim Neugeborenen zu reduzieren. Anders bei Kindern, die vor der abgeschlossenen 37.SSW geboren werden. In dem Fall sollte auch dann eine antibiotische Therapie erfolgen, wenn das Ergebnis des Abstriches noch nicht vorliegt. Bei einer geplanten Kaiserschnittentbindung kann hingegen auf die Antibiotikagabe verzichtet werden, wenn diese Bakterien nachgewiesen wurden. Die vorliegenden Untersuchungen zeigen, dass mit diesem Vorgehen in einem hohen Prozentsatz eine Neugeborenensepsis durch die Streptokokken Gruppe B verhindert wird. VB
Mitglied inaktiv
Hallo, diese B-Streptokokken haben ganz viele Frauen, ich auch. Bin jetzt in der 30.SSW. Es ist völlig ausreichend, wenn du unter der Geburt ein Antibiotikum bekommst, für dich sind sie ungefährlich und lösen meines Wissens nach auch keinen Blasensprung aus. LG
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