Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Angstlösende Tabletten in End-SS

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Angstlösende Tabletten in End-SS

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Hallo Dr. Bluni Hatte zu Beginn der SS eine schwere Angststörung,die anbehandelt(Tagesklinik),aber aufgrund mangelnder ambulanter Therapieplätze noch lange nicht ausbehandelt ist. Nun steht der KS Termin in etwa 3 Wochen und ich merke wie die Panik kommt. Am Anfang der SS gingen keine Medikamte wegen der Organentwicklung und so,wie sieht es nun in der 36. Woche aus ? Gibt es Medikamente,die ich nehmen kann ? Baldrian oder stärkeres ?? Vielen Dank


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. es ist Ihnen in jedem Fall zu empfehlen, sich zusammen mit Frauenärztin/Frauenarzt an den Therapeuten/in zu wenden, um die für Sie optimale Therapie zu besprechen. 2. Es können eine Reihe von Substanzen eingesetzt werden. Jedoch sollte die medikamentöse Behandlung zeitlich begrenzt werden, um teratogene und toxische Effekte zu vermeiden. Wenn möglich, sollten aber Antidepressiva in der Schwangerschaft und besonders im ersten Trimenon, also während der Organentwicklung, nur bei schweren Erkrankungen verordnet werden. Auf Grund der aktuellen Datenlage (Empfehlungen der amerikanischen Aufsichtsbehörde, FDA) sollte bei Diagnose einer Schwangerschaft in einer laufenden Therapie mit dem Wirkstoff Paroxetin, die Therapie umgestellt werden. Und bis zum Vorliegen neuer Sicherheitsdaten ist Patientinnen, die eine Schwangerschaft beabsichtigen oder im 1. Trimenon schwanger sind, von einer Behandlung mit Paroxetin abzuraten. Was Neuroleptika anbelangt, so dürfen Butyrophenone während der Schwangerschaft verabreicht werden, ebenso sind Phenothiazine kaum teratogen. Bei Benzodiazepinen besteht eine relative Kontraindikation. Schlafmittel und Tranquilizer vom Benzodiazepin-Typ sollten während des ersten Trimenons gemieden werden und sollten zwei bis drei Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin nicht mehr verabreicht werden. Generell sind in der Schwangerschaft nur bewährte und gut untersuchte Substanzen zur Behandlung der Depression zu empfehlen. Dieses sollte dann mit dem behandelnden Arzt vor Ort besprochen werden. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich doch bitte an unseren Experten für Medikamente in der Schwangerschaft, Herrn Dr. Paulus. Er hat übrigens hier bei rund-ums baby.de auch ein Forum zu solchen Fragen. Die Adresse ist http://www.rund-ums-baby.de/med_schwangerschaft/ VB


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