Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Angina

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Angina

Mitglied inaktiv

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Hallo Dr. Bluni, kann eine Angina meinem Ungeborenem Baby schaden? Ich habe alle Anzeichen einer Angina aber mich schreckt das ewiglange Warten beim Hausarzt ab...es sind so schon 3 Stunden die ich dort sitzen muss...jetzt kurz vorm neuen Jahr und der neuen Gesundheitsreform werden die Praxen noch überfüllter sein als sonst und das halte ich einfach nicht durch. Vorgelassen wird man auch nicht. Kann meine Frauenärztin die Angina auch behandeln (bei ihr habe ich Montag sowieso Termin) oder muss ich unbedingt zum Hausarzt? Gibt es auch Hausmittelchen gegen Angina die man während der Schwangerschaft unterstützend anwenden kann? Ich bin übrigens in der 24. SSW Vielen Dank für Ihre Antwort und vor allem dass Sie sich auch an den Feiertagen die Zeit nehmen zu antworten. Ihnen und Ihrer Familie noch einen schönen 2. Weihnachtsfeiertag und einen guten Rutsch ins neue Jahr. lg Nicole


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Nicole, Je nach Ausprägung der Erkältung/Grippe/Entzündung der Nebenhöhlen, sollte der Hausarzt oder HNO-Arzt entscheiden, ob nur symptomatische Massnahmen ausreichen, oder ob man vielleicht doch mehr machen muss und vielleicht auch ein Antibiotikum verabreichen sollte. Und dieses ist dann auch problemlos möglich. Man muss also hier nicht nur zuschauen und zuwarten. Eine Erkältung; Entzündung der Nasennebenhöhlen, eine Grippe oder auch eine Bronchitis stellen in der Schwangerschaft keine Gefahr für das Kind dar. Sie sollte wenn, aber von einem HAusarzt/Internisten behandelt werden. Es gilt zwar die Devise, dass während der Schwangerschaft möglichst keine Medikamente eingenommen werden sollten, aber bei leichteren Beschwerden muß man diese nicht unbedingt unbehandelt lassen. Mit Hilfe der sogenannten "Hausmittelchen" oder einer kleinen Gruppe bewährter Medikamente lassen sich häufige Gesundheitsstörungen während der Schwangerschaft manchmal gut in Griff bekommen. Fragen Sie zu bewährten Hausmitteln gegen leichte Beschwerden auch Ihre Hebamme und Ihren Hausarzt. Vor jeglicher Medikamenteneinnahme sollte jedoch ein Arzt konsultiert werden, um auszuschließen, dass eine Situation vorliegt, die eben mehr als nur ein Hausmittelchen erfordert. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr viel trinken ist bei allen Arten von Atemwegsinfektionen besonders wichtig. Hier empfiehlt sich zum Beispiel warmer Tee oder heisse eine Zitrone . Nach dem 3. Schwangerschaftsmonat sind in Ausnahmefällen bei besonders quälendem, trockenem Husten codeinhaltige Präparate kurzzeitig einsetzbar. Die Einnahme sollte aber immer mit dem behandelnden Arzt/Ärtzin abgeklärt werden. Bei anderen Substanzen, die vielfach zur Anwendung empfohlen werden, ist vor allem in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft Vorsicht geboten. Auch Inhalationen z.B. mit ätherischen Ölen und Säfte auf pflanzlicher Basis sind meistens erlaubt. Inhalationen, v.a. mit solehaltigen Substanzen lösen auch das Sekret in den Nebenhöhlen und können somit den Schnupfen lindern. Der Hustenreiz selbst läßt sich schon oft mit Eukalyptus-Bonbons, die in den üblichen Mengen unbedenklich sind, beseitigen. Bei bronchitischen Beschwerden gibt es als Hausmittel sind beispielsweise Kartoffelwickel. Diese werden nach dem Kochen zerstampft und dann noch warm in einem Baumwolltuch auf die Brust gelegt. Ähnlich funktionieren Quarkwickel. VB PS: vielen lieben DAnk für die netten Weihnachstgrüße und Wünsche zum Neuen Jahr. Dieses möchte ich gerne ebenso wünschen.


Mitglied inaktiv

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Hallo Nicole, ja, Du musst die Angina schon schnellstmöglich antibiotisch behandeln. Streptokokken gefährden das Baby nicht direkt, sondern indirekt. Zum Beispiel, weil in einem hohen Prozentsatz der (unbehandelten) Fälle eine Nierenentzündung folgt, bedingt durch aggressive Stoffwechsel-Ausscheidungen der Bakterien (fast immer Streptokokken bei Angina). Auch Dein Herz kann geschädigt werden. Eine Nierenentzündung führt sehr oft zu vorzeitigen Wehen und ist dadurch gefährlich. Auch wird Dein Organismus natürlich dadurch sehr belastet und bleibende Schäden sind nicht ausgeschlossen. Fazit: Streptokokken sind gemeine Viecher und müssen wirklich raschestmöglich beseitigt werden. Hausmittel reichen hier nicht aus, sie sind - wie Du schon sagst - allenfalls unterstützend möglich. Richtig nötig sind sie aber nicht, Antibiotika reichen. Es gibt welche, die in der Schwangerschaft harmlos sind. Wenn Dein Hausarzt Dich so lang warten lässt (hab ich echt noch nie gehört, so eine lange Wartezeit), geh einfach zu jedem beliebigen anderen praktischen Arzt oder zu einem Hals-Nasen-Ohrenarzt (sowieso die bessere Adresse in Deinem Fall). Gynäkologen behandeln Anginen in der Regel nicht. Liebe Grüße und gute Besserung, Gabi


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