Karibikelfe
Hallo liebes Team, Mein Sohn ist im Juli 4 geworden. Er macht noch überhaupt keine Anstalten in Richtung sauber und trocken werden. Er will auch nie auf Toilette oder Töpfchen wenn man ihn fragt. Er hatte mal eine ganz kurze Phase, wo er das mit dem großen Geschäft zumindest angedeutet hat und versucht hat auf Toilette zu gehen. Leider war meine Schwiegermutter übermotiviert und hat ihn dann jede Std. gegen seinen Willen aufs Klo gesetzt. Seitdem geht gar nichts mehr. Er sagt nicht einmal mehr, wenn er Kacka in der Windel hat. Hab ihn heute dann leider auch etwas genervt gefragt, warum er denn nichts sagt. Er meinte nur, er merkt es nicht, wenn es dann schon in der Windel ist. Kann das sein? Er muss ja richtig mitdrücken, hab ihn schon ein paar mal beobachten können dabei. Im Kiga sind sie langsam auch genervt davon,dass er immer noch permanent Windeln trägt. Auch die Familie übt zusehends mehr Druck aus. Ich bin die Einzige, die immer wieder betont, dass er eben noch nicht so weit ist. Aber ist es wirklich noch "normal", dass er da nichts merkt? Wenn er nämlich nackig ist, z.B. beim Duschen, dann geht er ganz von selbst aufs Töpfchen wenn er muss. Wie soll ich weiter vorgehen? Kann es organische Ursachen haben? LG Sandra
Conny Ackmann
Hallo Karibikelfe :-)))), ich kann sie nur unterstützen….ihr Kleiner scheint in der Tat noch nicht so weit zu sein. Mit 4 Jahren ist ihr Sohnemann immer noch ein kleiner aber sie haben natürlich Recht, die Entwicklung ist nicht ganz so wie man (andere!!!!) es gerne hätte :-(((. Dieser Reifungsprozess zu einer eigenständigen Blasen- und Darmkontrolle sollte mit Vollendung des 5. Lebensjahres abgeschlossen sein. Er hat also durchaus noch ein wenig Zeit. Im Moment würde ich organische Ursachen erst einmal ausschließen wollen, da er sobald er nackig ist offensichtlich Harndrang spüren und auch zeitnah reagieren kann Hierzu muss man wissen, dass wir Menschen generell nackt eine bessere Wahrnehmung für unseren Körper haben. Dies könnte also ein Grund sein weshalb er zurzeit Harn-, bzw. Stuhldrang noch nicht oder erst sehr spät bemerkt und dann den „weiten Weg“ zur Toilette plus Hose herunterziehen nicht mehr schaffen kann. Eine andere Möglichkeit wäre, er ist meistens sehr stark abgelenkt durch intensives Spielen und bemerkt deshalb den Drang nicht oder ist gerade entwicklungsbedingt beschäftigt mit anderen Lernprozessen, so dass er überfordert ist sich auch noch mit Blase und Darm auseinanderzusetzen. Durch Studien gesichert ist, dass kindliche Kontinenzbildung nur GEFÖRDERT werden kann, nicht aber GEFORDERT oder anerzogen. Es geht hierbei um körperliche und geistige Reifung und die ist bei jedem Menschen individuell, hat also bei jedem Individuum sein eigenes Zeitfenster. Bekannt ist auch, dass bei solch einem Verlauf eine Verstopfung des Enddarms vorliegen kann. Darm und Blase liegen im Bauch sehr eng beieinander, so dass ein aufgeweiteter Darm die Blase in ihrer Funktion behindert und die Kinder weder Stuhl- noch Harndrang spüren können. Eine Verstopfung könnte der Kinderarzt anhand einer Ultraschalluntersuchung feststellen. Manchmal wird bei Kindern im Alter ihres Sohnes allerdings auch eine Art oppositionelles Verhalten, in Form eines sogenanntes „Toilettenverweigerungssyndroms“, beobachtet. Vermutet wird, dass es sich dabei um eine Art Machtkampf handelt- ein Thema, mit dem sich Kinder in dem Alter gerne beschäftigen, sie testen aus...;-)). In diesem Fall wird therapeutisch empfohlen, zu versuchen dem Thema möglichst wenig Bedeutung bei zu messen, da Druck sich kontraproduktiv auf solche Lernprozesse auswirken kann. Versuchen sie also bitte zunächst herauszufinden wo eine mögliche Ursache für seinen Wunsch nach einer Windel zu suchen ist. Sollte sich herausstellen, dass entwicklungsbedingt alles in Ordnung ist, geben sie dem kleinen Mann gerne ganz entspannt ohne Druck mit seiner sicheren Windel noch ein wenig Zeit bis Blase und Darm wunschgemäß arbeiten können. Sie dürfen ihm zwischendurch gerne immer einmal wieder die Toilette anbieten, ihn dann jedoch selbst entscheiden lassen ob er es sich zutraut. Er wird es sie wissen lassen, wenn er sicher ist und seine Windel abgeben kann. Herzliche Grüße Conny Ackmann
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