Judith33
Guten Tag liebe Frau Bader, mein Mann und ich haben nach zweijähriger Patchworkehe (er zwei Kinder, ich eines) beschlossen, wieder auseinander zu ziehen, weil es nicht gut harmoniert hat und wir zumindest unsere Ehe retten wollten. Nun wohne ich wieder in meiner alten Heimat und er 180 km entfernt. Er zahlt mir, da ich nur 30 Stunden arbeite wegen meiner 7jährigen Tochter, 400 Euro im Monat. Wir haben keinen Ehevertrag. Ich weiß über seine Finanzen fast gar nichts. Nur, dass er seeeeehr viel mehr als ich verdient - ungefähr das 10fache. Er behauptet, das Geld, was er mir überweist, sei die Steuerersparnis, die er durch die Ehe mit mir hat und mehr würde mir auch nicht zustehen. Ich möchte auch gar nicht mehr, komme aber ab und an mit meinem Geld nicht aus, während er teure Shoppingreisen mit seinen Kindern macht oder sich teure Möbel anschafft etc. Nun meine Frage: wie ist denn in so einer seltsamen Situatuon überhaupt die Rechtslage? Danke für eine Antwort und beste Grüße.
Hallo, ab Januar müssen Sie sich getrennt veranlagen - da ist nichts mehr mit Steuervorteil - ansonsten begehen beide Steuerhinterziehung. Gleichwohl muss er Ihnen in der Trennungszeit (u auch noch danach) Trennungsunterhalt zahlen. Dafür muss er aufgefordert werden, seine Einkünfte offen zu legen. Liebe Grüße NB
malini
Ihr habt kein gemeinsames Kind, lese ich das richtig raus? Kriegst du vom KV Unterhalt für das Kind?
Judith33
Ja ich bekomme von dem KV Unterhalt für das Kind. Es ist nur so, dass wir innerhalb unserer Ehe ein riesen Gefälle haben, eine Art Zweiklassengesellschaft. ich kaufe SecondHand, er bei Designern. Ich drehe jeden Pfennig dreimal um, er gibt unglaublich viel Geld für Luxusgüter aus. Wir hatten schon während des Zusammenlebens nur getrennte Kassen.
peekaboo
warum er Dir Unterhalt zahlen müsste. *grübel* LG Peeka
Judith33
Da wir unsere Ehe aufrecht erhalten wollen und so große finazielle Unterschiede bei uns vorherrschen, ist es m.E. nur normal, das er das etwas ausgleicht. Wenn man zusammenwohnt, lebt man ja auch nicht in einer Zweiklassengesellschaft. Aber wie gesagt, ich weiß das alles nicht, Deshalb habe ich die Frage ja hier rein gestellt.
Andrea6
"Auseinandergehen um die Ehe zu retten" ist nicht so recht nachvollziehbar: wie soll das funktionieren? Über die Finanzen des Ehemannes so gut wie gar nichts zu wissen zeugt ebenfalls von Naivität: schließlich hast du zumindest die Steuererklärung mitunterschrieben. Irgendwie liest sich das wie "arme Frau mit Kind sucht sich reichen Mann und will dann ordentlich absahnen"...
Judith33
Ohje, nein, so ist es ganz bestimmt nicht. Aber Patchwork ist manchmal sehr schwierig und wenn man sich viel streitet über Erziehungsfragen, dann ist es manchmal vielleicht für alle - auch für die Kinder besser - wieder räumlichen Abstand zu schaffen. Wir sehen uns ja trotzdem viel und feiern Ostern und Weihnachten etc zusammen. Es geht mir nicht ums Bereichern - es geht mir darum, dass es sich nicht gut anfühlt, sehr sparen zu müssen, während der andere sehr viel ausgibt. Wenn beide sparen müssen oder beide viel ausgeben, dann harmoniert es, aber wenn der eine sehr aufpassen muss, dass er alle Rechnungen bezahlen kann und der andere kauft Designerstücke, dann tut das nicht nur weh sondern fühlt sich auch im Rahmen einer Ehe nicht fair und richtig an.
Andrea6
Sagst du ihm das denn genau so? Umd wie steht er dazu?
Strudelteigteilchen
Es ist schon komisch, daß es jetzt stört, wenn Ihr vorher auch schon getrennte Kassen hattet. Zwei Haushalte kosten mehr Geld, aber das war doch vorher klar. Redet Ihr auch mal miteinander? Gesetzlich kommt es darauf an, welchen Güterstand Ihr vereinbart habt. Wenn Ihr nicht explizit etwas anderes ausgemacht habt, dann lebt Ihr im Güterstand der Zugewinngemeinschaft. Das bedeutet, daß jedem grundsätzlich erstmal das gehört, was er selber erwirtschaftet - erst bei einer Trennung/Scheidung kann der "ärmere" Lebenspartner einen Ausgleich verlangen. Solange die Ehe dauert, geht der Gesetzgeber davon aus, daß die Eheleute sich einig werden können und sollen. Aber was wäre denn, wenn es anders wäre, also wenn Dir rechtlich ein Betrag X von ihm zustünde? Würdest Du den wirklich einklagen wollen? Und wie stellst Du Dir die Reaktion Deines Mannes auf so eine Klage vor? Ich, ganz persönlich, würde so einen Geizkragen und Egoisten ja in die Wüste schicken - was allerdings an der finanziellen Situation wenig ändern würde. Aber es würde sich besser anfühlen.... Das "Auseinanderziehen, um die Ehe zu retten" kann ich jedoch gut nachvollziehen. Man muß halt nur darüber reden, wie das klappen soll - auch finanziell.
peekaboo
also ich finde das sehr bedenklich... Wenn Ihr als Paar weiter füreinander da sein wollt und nur wegen der erzieherischen Maßnahmen auseinander gegangen seid, dann sollte ihm doch auch daran liegen, dass es Euch "gut" geht. Es liest sich für mich so, als ob er da Vorteile rausschlagen wollen würde. Grundsätzlich glaube ich allerdings, dass er Dir gar kein Geld "schuldig" ist. Du arbeitest ja und das Kind ist nicht von ihm. Bin aber keine Rechtsanwältin oder so LG Peeka
Judith33
Wir haben beide Steuerklasse 4.
Sternenschnuppe
Auch ohne gemeinsames Kind http://www.lattermann-rechtsanwalt.de/euartikel/trennungsunterhalt-grundlagen/ Sicherlich davon abhängt was Du verdienst, wie lange ihr verheiratet gewesen seid. Geht aber auch um Lebensstandart, Zugewinn, was in der Ehe verdient wird gehört Euch beiden sofern kein Ehevertrag da ist. Das kann Dir nur ein Anwalt vor Ort ausrechnen. Zustehen tut es Dir. Eine Ehe ohne gegenseitiges Verantwortungsgefühl sehe ich allerdings als gescheitert an.
Judith33
Vielen Dank, aber wir sind ja gar nicht getrennt, wir leben nur nicht zusammen.
Sternenschnuppe
Räumlich getrennt reicht. Sein Gekd ist Euer Geld. Und mich würde sehr interessieren was Du an einem Mann liebst dem egal ist wie Du Deine Rechnungen bezahlt bekommst.
Colien07022004
Trennt sich ein Ehepaar räumlich und es gibt keine Gütertrennung, so steht dem Ehepartner eine Vermögensverteilung von 3/7 zu. Ausschlaggebend ist aber auch die eigene finanzielle Situation. Du solltest dich bei dir rechtlich beraten lassen und deinem Mann bitten, dir mehr Geld zu geben. Im gegenseitigen Interesse sollte bei euch keine Zweiklassengesellschaft herrschen. Lg
Judith33
Liebe Frau Bader, wir sind aber ja zusammen - wir leben nur nicht unter einem Dach. Gibt es für mich als Ehefrau irgendeinen Anspruch auf eheliche Unterstützung?
Sternenschnuppe
Ihr seid räumlich getrennt und Dir steht der Teil des Familienenkommens zu ! Du fragst hier nach rechtlichem Rat, was ist denn Dein Weg ? "Schatz. Ich liebe Dich, aber ich verklage Dich jetzt, wollen wir später noch ins Restaurant ? Ich bezahle meine Pommes mit Ketchup auch selbst während Du Dein Fünfgängemenü geniesst " Musst ja wie gesagt nicht antworten, aber was bitte lässt Dich an diesem Kerl festhalten ?
KyraMarc
Nach 2 Jahren Ehe steht dir Trennungsunterhalt zu, also bleib noch bisserl verheiratet und lass dich dann scheiden...;-) Oder gleich Scheidung da stellt sich mir die Frage, warum ihr überhaupt geheiratet habt, da jeder sowieso das seine macht.
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