Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Kindkrank wie lange zahlt der AG

Nicola Bader

 Nicola Bader
Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

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Frage: Kindkrank wie lange zahlt der AG

Jenny@1986

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Hallo Frau Bader, in meinem Vertrag ist der Paragraph 616 BGB nicht ausgeschlossen. Somit zahlt mein AG mir 100% wenn ich mich Kindkrank melde. Da meine Tochter dieses Jahr über Wochen schlimm krank war, hab ich erstmalig 10Tage Kindkrank voll. Nun heißt es seitens des AG, dass mir keine weiteren Kindkrank Tage, die durch ihn bezahlt werden, zustünden.  Dieses Jahr stehen mir doch gesetzlich(Paragraph 45 SGB) 15Tage Kindkrank zu oder kann der AG das begrenzen und die anderen 5 Tage müsste ich dann über die KK abrechnen (falls es dazu kommt)? Ich habe überall im Netz gesucht, kann dazu aber keine Antwort finden.  Ich hoffe nun auf Ihren Rat. Mit freundlichen Grüßen Jenny


Nicola Bader, Rechtsanwältin

Nicola Bader, Rechtsanwältin

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Hallo, der § 45 Sozialgesetzbuch (SGB) V regelt diese Rechtsansprüche eindeutig. Es besteht nach § 45 Abs. 1 - 3 Sozialgesetzbuch (SGB) V ein Freistellungsanspruch gegenüber dem Arbeitgeber für die Dauer von zehn Arbeitstagen für jedes Kind pro Kalenderjahr (vgl. http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_5/__45.html). Diese Freistellung ist bei Verheirateten/ Zusammenlebenden der Mutter und dem Vater zu gewähren, d. h., jeder hat Anspruch auf zehn Arbeitstage je eigenes Kind. Als Höchstdauer nennt das Gesetz jedoch maximal 25 Arbeitstage für Mutter und 25 für den Vater, unabhängig von der Kinderzahl. Eine Übertragung von einem Ehegatten auf den anderen ist dabei nicht vorgesehen, sonst würde einer der Arbeitgeber ja benachteiligt werden. In der Praxis sieht eine Leitlinie der KKs dies aber vor. Die Höhe kann man hier berechnen: http://rechner.sparkasse.de/templates/tr64/standard/tr64.php Allerdings sind folgende Voraussetzungen zu beachten: Es muss ärztlich bestätigt werden, dass das Kind der Beaufsichtigung, Betreuung und Pflege bedarf, eine andere im Haushalt lebende Person das Kind nicht betreuen und pflegen kann und schließlich, das Kind darf das zwölfte Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Für die Zeit der Freistellung wird von der Krankenkasse Krankengeld gezahlt, es sei denn, dass durch Tarifvertrag oder Arbeitsvertrag eine Entgeltfortzahlung gewährt wird. Der Anspruch auf Kinderkrankengeld besteht für alle Versicherten in der gesetzlichen Krankenversicherung. Sind beide Ehepartner privat versichert, so besteht kein Anspruch auf Kinderkrankengeld nach § 45 SGB V. Ist ein Ehepartner privat und der andere Ehepartner gesetzlich versichert, so ist entscheidend bei welchem Ehepartner die Kinder mitversichert sind. Für den Fall, dass die Kinder dem Ehepartner zugeordnet sind, der privat versichert ist, so fallen die Kinder nicht unter den Geltungsbereich des SGB, da dessen Bestimmungen nur für gesetzlich Versicherte bindend gelten. Dies gilt unabhängig davon, ob der andere Ehepartner noch gesetzlich versichert ist.   Ansonsten kann man bis zu fünf Tage über § 616 BGB geltend machen.   Liebe Grüsse, NB


SuJam

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Bis zu 5 Arbeitstagen pro Kalenderjahr übernimmt der AG. Die restlichen Tage müsstest du über die Krankenkasse regeln.


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