Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Gruppenarbeit

Nicola Bader

 Nicola Bader
Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

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Frage: Gruppenarbeit

bellis123

Meine Tochter geht in die 5. Klasse. Die Lehrerin ist sehr resolut, was sie sagt ist Gesetz, sonst könnte ja jeder kommen....... Die Lehrerin bestimmt auch die Sitzordnung, so muss meine Tochter als eher ruhiges Kind zwischen zwei "auffälligen" Kindern sitzen. So weit ist das durchaus auch normal bzw. üblich, soweit ich weiß. Nun ist aber das Problem, dass durch die Sitzordnung meine Tochter mit einem bestimmten Mädchen zusammen in den Naturwissenschaften eine Gruppe bildet und somit regelmäßig nicht nur Experimente zusammen machen muss (was in der Schule stattfindet), sondern auch die Protokolle dazu gemeinsam geschrieben werden sollen/Plakate gestaltet werden, was einen Kontakt in der Freizeit/zuhause erfordert. Dieses besagte Mädchen ist schon mehrfach durch Gewaltausbrüche auffällig geworden, wodurch andere Kinder schon Platzwunden oder ausgeschlagene Zähne zu beklagen hatten. Meine Tochter hatte durch sie bisher "nur" einen geprellten Ellenbogen infolge eines gestellten Beines. Ich möchte dieses Mädchen nicht bei uns zuhause haben und schon gar nicht meine Tochter zu der anderen Familie schicken. Welche Möglichkeiten haben wir? Unsere Bitte an die Lehrerin, dass unsere Tochter die Aufgaben allein bearbeitet, wurde abgelehnt bzw. würde es als nicht erbrachte Teamleistung bewertet werden


Hallo, haben Sie mal mit der Lehrerin gesprochen? Die hat bei der Sitzordnung de Entscheidungsgewalt. Das Problem wird saber sein, dass wahrscheinlich niemand neben dem Mädchen sitzen möchte. Ansonsten finmde ich die Ideen meiner Vorrednerin gut. Liebe Grüße NB  


Ani123

Wie sieht Ihre Tochter das? Steht sie dem anders gegenüber? Selbst wenn nicht muss die Aufgabe bewältigt werden. Eine negative Note sollte ihr Kind deshalb nicht bekommen. Zudem wird es noch öfter Sachen geben welche sie bzw. ihr Kind nicht mögen. Daher sollten Sie es als eine Möglichkeit sehen woraus ihr Kind gestärkt rausgehen kann, weil es such der Herausforderung gestellt hat.  Ich kann nachvollziehen, dass Sie sich Sorgen machen wegen dem was sie von dem anderen Kind wissen. Sie sollten das nicht auf ihre Tochter übertragen. Ich sehe zwei Möglichkeiten. Ihr Kind sollte entscheiden. In beidem Fällen würde ich das Kind zu uns einladen. 1) Im Nebenraum sein. Dem Kind sagen, dass es zu jederzeit nach ihnen rufen kann. Falls sie das nicht möchte soll sie sagen, dass sie zur Toilette geht und geht stattdessen zu ihnen. Und wenn nichts von dem möglich ist und ihre Tochter eine Gefahr für sich soll sie schreien. 2) Sie sind mit im Raum. Z. B. indem sie im Laptop sind oder ein Buch lesen. Wenn von ihrem Kind gewünscht können sie mit am Tisch sitzen. Ggf. wird das andere Kind verwundert sein und sie sollten es ihr erklären. Wie die Wahrheit beim anderen Kind ankommt kann niemand vorher sagen. Wenn sie was anderes sagen sollte es glaubwürdig klingen. Nicht, dass das andere Kind später sagt,dass ihr Kind alleine Angst hat oder nicht mit ihr alleine sein kann, weil Mama immer dabei ist. Die Gratwanderung ist da gering. 


bellis123

Hallo Ani123, Ich verstehe nicht,  warum es nötig ist, die Situation so zu verharmlosen. Natürlich bringen wir unseren Kindern bei, dass man auch mal Sachen machen muss, die man nicht mag und man sich Herausforderungen stellen muss. Deshalb habe ich ausdrücklich versucht in dem Beitrag rüberzubringen, dass ich mit der Sitzordnung und der damit einhergehenden Gruppeneinteilung ok bin. Aber hier geht es doch im Grunde darum,  dass die Lehrerin darüber bestimmt, wen wir als Familie und im Besonderen unsere Tochter in unseren höchst persönlichen Lebensraum lassen. Unsere Tochter muss sich also in ihren eigenen 4 Wänden unwohl fühlen. Und nein, ich übertrage keine Ängste auf meine Tochter, die hat sie leider von ganz allein. Hinzu kommt dass dieses Mädchen äußerst "klettig" ist (wohl in Ermangelung an Freunden), was meine Tochter als nervig empfindet und deshalb nicht möchte dass sie mehr als nötig private Dinge von ihr sieht (was zuhause der Fall wäre). Ja, ich werde noch ein persönliches Gespräch mit der Lehrerin suchen,  wollte nur vorher etwas die rechtliche Lage eruieren.


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