Physeline
Guten Tag Herr Professor Hackelöer, ich bin 39 Jahre und erstmalig schwanger (nach einer MA vor 5 Monaten). Die SS wurde am 6.9. auf die 6+0 (rechnerisch) bzw. 6+4 (Messung des Embryos) Ssw geschätzt. Da ich im letzten Zyklus einen früheren Eisprung hatte, errechnet meine nfp-App 6+3, was ja zur Messung passen würde. Ich habe nun einen Termin für das ETS erhalten. Der Termin würde demnach in der 13+6 (rechnerisch) oder eben 14+3 Ssw (laut Messung) stattfinden. Soweit ich weiß, sollte das ETS bzw. hier die Nackenfaltenmessung nicht nach der 13+6 Ssw durchgeführt werden, da sie dann nicht mehr aussagekräftig ist. Wie würden Sie dies einschätzen? Sollte das ETS lieber früher durchgeführt werden? Leider ist der nächste Ultraschall erst gegen Ende der 11 Ssw, sodass eine endgültige Bestimmung der Ssw und des Geburtstermins noch aussteht. Zudem habe ich keine genaue Aufklärung über den tatsächlichen Nutzen des Screenings erhalten. Dazu recherchiere ich gerade selber. Ist es Pflicht, dass vorher nochmal genau darüber aufgeklärt wird, welchen Nutzen und Folgen das Screening haben kann? Ich bin verunsichert, dass meine Praxis hier einfach Termine vergibt, ohne individuell zu beraten. Vielen Dank im Vorfeld und beste Grüße
Hallo Physeline, das ist sehr schade,wenn Sie nicht richtig beraten werden.Sie haben ein Anrecht auf korrekte Beratung. Zu dem Meßwerten kann ich nichts sagen,da ich deren Qualität nicht beurteilen kann.Meine Empfehlung wäre,daß Sie bei 13+6 oder 14+3 wäre egal,eine frühe Fehlbildungsdiagnostik bei einem Spezialisten durchführen lassen und vorher schon be 11+0 eine NIPT -Test machen.Dies betrifft die genetische und Fehlbilungsdiagnostik (Organdiagnostik bei 21+0).Sollte noch eine Untersuchung über das Präeklampsierisiko durchgeführt werden,müßte noch die Durchblutung in ihren Gebärmuttergefäßen zusammen mit einer Papp-A-Bestimmung erfolgen.Wenn das Ihre Praxis nicht kann.Dann beim Spezialisten! Alles Gute Prof. Hackelöer
Physeline
Guten Tag Herr Professor Hackelöer, besten Dank für Ihre Rückmeldung. Können Sie mir sagen, welche Qualifikation zur Durchführung des ETS und weiterführender Diagnostik vorliegen muss? Ich habe heute nochmal mit zwei gynäkologischen Praxen telefoniert, die auch speziell Pränataldiagnostik anbieten. Die Ärztinnen dort haben folgende Qualitfikationen: - Zusatzbezeichnung „Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin“ - DEGUM II Zertifizierung für das Gebiet Geburtshilfe und Perinatalmedizin - FMF –London –Zertifizierung für Ersttrimesterscreening und Zusatzmarker Meine Praxis bietet das ETS ebenfalls an. Die Ärzte haben dort nur die FMF-Zertifizierung. Würden Sie sagen, dass für alle diese Untersuchungen dann lieber eine der Praxen mit Schwerpunkt Perinatalmedizin aufgesucht werden sollte? Beide Spezialpraxen meinten, sie würden nach 14+0 kein ETS mehr durchführen. Die eine Praxis sogar nur bis 13+2. Das verunsichert mich, da meine Praxis sogar noch nach 14+0 das ETS machen würde und einen früheren Zeitpunkt als nicht aussagekräftig einschätzt. Das ETS wird bei allen direkt mit dem NIPT kombiniert, also zu selben Zeitpunkt durchgeführt. Weshalb empfehlen Sie den NIPT vorher durchzuführen? Das Präklampsie-Screening habe ich ebenfalls angesprochen. Eine Praxis würde dies ggf. gleich mitmachen. Eine andere Praxis meinte, dafür wäre auch später nach dem ETS noch Zeit. Auch hier unterschiedliche Aussagen. Die Fehlbildungsdiagnostik ab 21+1 wäre noch etwas anderes als der erweiterte Basis-Ultraschall, oder? Ist diese in meinem Alter (39) als Ergänzung zu empfehlen? Wann würde man zur speziellen Feindiagnostik raten? Gibt es ggf. allgemeine Quellen, die nochmal ausführlich zu allen möglichen Untersuchungen und den optimalen Untersuchungszeitpunkten und Indikationen informieren? Ich habe das Gefühl, die Angaben hierzu weichen je nach Arztpraxis voneinander ab. Besten Dank und viele Grüße!
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