Frage im Expertenforum Pränatale Diagnostik an Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer:

Hydronephrose

Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer

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Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe

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Frage: Hydronephrose

Mavie33

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Sehr geehrter Herr Prof. Hackelöer, gerne möchte ich Sie um Ihre geschätzte Meinung/Erfahrung bitten. Bei unserer ersten Tochter sind in der 24. SSW hyperechogene Nieren aufgefallen. Seit ihrer Geburt (2015) sind wir in nephrologischer Behandlung/Beobachtung, es wurde ein Next-Generation-Sequencing Nieren-Panel durchgeführt, hierbei hat sich eine de novo (wir Eltern wurden auch getestet) 17q12 Mikrodeletion herausgestellt. 2017 kam unsere zweite Tochter gesund zur Welt. 2018 kam unser Sohn in der 23. SSW still zur Welt. Aktuell bin ich (37 Jahre) in der 33+0 Woche schwanger. Auf Grund meiner Vorgeschichte bin ich bei zwei Degum III Ultraschallexperten für das Ersttrimesterscreening und das Organscreening gewesen und habe den Harmony Test durchführen lassen. Alle Befunde waren immer unauffällig. Nun hat sich erstmals in der 29. SSW eine leichte Pyelektasie beidseits gezeigt, die meine Frauenärztin nicht beunruhigte, da es wohl bei Jungs nicht ungewöhnlich ist. Der nächste Ultraschall war in der 32. SSW, also drei Wochen später und daraufhin wurde ich in die Uniklinik geschickt. Rechts hat sich ein massiver Harnstau entwickelt (16 mm) mit Kelchsystemerweiterung, verschmälertem Nierenparenchym und Megaureter(8-9mm), der glaube ich im ganzen Verlauf dilatiert ist. Kein Anhalt für Zystenbildung. Links zeigt sich ein geringer Stau (6mm) mit minimal gestautem Ureter und unauffälligem Parenchym. Harnblasenwand und -füllung unauffällig. Keine Ureterocele nachweisbar. Fruchtwasserindex unauffällig 12.8. Wir sind in großer Sorge wie sich der Befund weiterentwickelt, da die extreme Zunahme bereits innerhalb von drei Wochen erfolgt ist. Wieviele Wochen hält das Nierenparenchym so einem großen Druck stand? Macht es daher nicht vielleicht doch Sinn früher die Geburt einzuleiten, um nicht zuviel Funktionsverlust einzubüßen? Wie hoch ist das Risiko, dass sich ein Urinom bildet? Befunde die in so später Schwangerschaftswoche auftreten bilden sich im weiteren Verlauf der Schwangerschaft eher nicht zurück oder? Denken Sie das linke Nierenbecken ist durch den Rückstau etwas/leicht erweitert oder besteht hier auch die Gefahr, dass die Hydronephrose noch so enorm wird? Dann wäre wohl die Gefahr groß, dass beide Nieren nach der Geburt nicht richtig funktionieren, das bereitet uns große Sorgen. Solch ein Befund in der späten SSW wird sich wohl nicht mehr rein konservativ postnatal behandeln lassen? Die Ursache ist momentan noch unklar, am ehesten wohl eine Stenose im Bereich der Uretereinmündung in die Harnblase +/- vesikoureteraler Reflux. Entschuldigen Sie den langen Text, bin Ihnen wirklich sehr dankbar für Ihre Mühe, die Sie sich hier im Forum machen. Mit besten Grüßen


Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer

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Hallo Mavie, Ihre Ängste kann ich verstehen,aber ein Stau von 19mm ist keineswegs massiv und führt definitiv nicht zu einer Schädigung der Niere.Ich kenne viele dieser Verläufe,die ohne jegliche Nierenschädigung ausgingen.Die Niere hält dies aus-auch noch weitere Zunahmen.Ob es eine Ureterabgangsstenose ist oder Urethralklappen(bei Jungen häufig) wird nach der Geburt durch weitere Untersuchungen entschieden und auch,ob überhaupt ein operativer Engriff notwendig wird.Das kann man heute noch nicht entscheiden. Aber bleiben Sie ruhiig.Es ist nicht so schlimm,wie Sie auch in Anbetracht Ihrer früheren Erfahrungen meinen mögen. Alles Gute Prof. Hackelöer


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