Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Wie sollte ein Ernährungsplan für 10 Monate altes Baby aussehen?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Wie sollte ein Ernährungsplan für 10 Monate altes Baby aussehen?

schokisonne

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Mein Sohn wird in 10 Tagen 11 Monate alt und sein aktueller Tagesplan sieht folgendermaßen aus: Morgens gegen 7 wird er gestillt, trinkt aber nicht besonders ausgiebig. Daher bekommt er gegen 9 noch eine Scheibe Brot mit Butter bestrichen, die er liebt und kaum erwarten kann. Gegen 12 Uhr bekommt er ca 200-220g Gemüse-Kartoffel-Brei (mittlerweile nicht mehr ganz so fein püriert), etwa jeden zweiten Tag mit Fleisch Gegen 15 Uhr isst er seinen Getreide-Obst-Brei, zur Zeit akzeptiert er aber nur einen Brei aus zerbröselten Reiswaffeln mit Wasser und Birnenmus, alles was pampger wird (also praktisch alle Formen von Flocken) isst er kaum. Gegen 18 Uhr bekommt er dann einen Milch-Getreide-Brei, den er auch nicht mehr wirklich gern isst und immer etwas übrig lässt. Nachts wird er dann noch 2-3 mal gestillt, allerdings jeweils nur eine Seite, dabei schläft er dann ein. Meine Frage nun: Wie geht es weiter? Wie kann ein Ernährungsplan für ein Kind in seinem Alter aussehen, das offensichtlich keine große Lust mehr auf Brei (außer mittags) hat? Wann kann ich abstillen ohne noch das Gehampel mit Formularmilch anfangen zu müssen (den Schritt würde ich gern auslassen)? Wann darf das Essen gewürzt werden und wie viel Milch in welcher Form benötigt er in seinem Alter? Ziemlich viele Fragen, ich weiß, aber aktuell trete ich etwas auf der Stelle. Würde mich sehr über eine umfassende Antwort freuen!


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Liebe „Schokisonne“, es ist verständlich, dass ein neuer Abschnitt, eine Umstellung viele Fragen aufwirft. Bei Ihrem Söhnchen steht offensichtlich ein neuer Entwicklungsschritt an. „Er kann seine Scheibe Brot kaum erwarten, alles was pampiger ist isst er kaum und seinen Milchbrei isst er ebenfalls nicht mehr wirklich gern.“ Gerne dürfen Sie damit beginnen die Mahlzeiten schrittweise zu verändern und den Kleinen langsam an das Familienessen heranzuführen. Morgens sind Sie ja mit einem Brot schon gut dabei. Irgendwann kann das mit dem Morgenstillen zu einem gemeinsamen Familienfrühstück zusammenwachsen und es gibt nach Bedarf belegtes Brot und eine Tasse Milch. Alternativ wäre ein Müesli eine gesunde Frühstücksmahlzeit für Kleinkinder. Wir führen in unserem Sortiment ein Kinder Bio-Müesli in den Sorten „Früchte“ und „Schoko“. Mittags haben Sie Ihren Spatz schon mit einem Brei, der nicht mehr ganz so fein ist, eingestimmt. Kombinieren Sie nun ruhig kleine Mengen sehr weich gekochtes Gemüse und verträgliche Beilagen aus dem Familienessen dazu. Zerdrücken Sie das nur ein wenig mit der Gabel oder legen Sie mundgerechte Stückchen auf ein separates Tellerchen. Ihr Junge darf mit einem Löffel oder mit seinen Händen das Essen ergreifen und akzeptieren lernen kann. Wenn Sie einfach darauf achten, möglichst gut bekömmliche und wenig gewürzte Speisen anzubieten, können Sie bei der Lebensmittelauswahl nichts falsch machen. Gebratenes, Gebacken- und Frittiertes sollte beispielsweise noch vermieden werden. Gegen kleine Mengen milde Gewürze wie Paprika, Curry, Pfeffer oder Kräuter spricht nichts. Mit Salz wäre ich bis zum ersten Geburtstag noch vorsichtig. Im Kleinkindalter ist 2-3 mal die Woche ein fleischhaltiges Menü das richtige Maß. Umgerechnet sind das 30 bis 35 Gramm Fleisch oder Wurst pro Tag. Dazu kommen noch zwei Eier und eine kleine Portion Fisch. Lebensmittel mit harter Hülle wie Paprika, Tomaten, Erbsen sollten besser noch zerdrückt oder in kleine Stücke geschnitten werden. Rohes, hartes Gemüse wie Karotten und Gurken erst dann geben, wenn Ihr Kleiner gut kauen kann. Vorsicht ist bei kleinen, harten Lebensmitteln wie Johannisbeeren, Nüssen oder Saaten, wie Sonnenblumen- oder Kürbiskernen geboten. Sie können beim Verschlucken leicht in die Luftröhre gelangen. Nachmittags können Sie zum Getreide-Obst-Brei weiche Obststückchen wie Banane, reife Birne oder vorgedünstete Apfelspalten kombinieren. Geben Sie die Reiswaffeln dem Kleinen ruhig auch mal in die Hand. Das hilft das Kauen zu üben. Wir führen übrigens Apfel-, Karotte-Kürbis- und Heidelbeerreiswaffeln in unserem Sortiment. Eine kleine Menge Joghurt mit Obst und einer kleinen Knabberei kombiniert stellt ebenfalls eine gesunde Zwischenmahlzeit dar. Abends dürfen Sie nun auch Brot ins Spiel bringen und mit kleinen Mengen Brot zum Milchbrei beginnen. Auch diese Mahlzeit kann sich langsam in eine Brot-Milch-Mahlzeit oder ein Müesli wandeln. Machen Sie die Umstellung ganz im Tempo Ihres Jungen und berücksichtigen Sie seine Bedürfnisse. Er zeigt Ihnen was möglich ist und wobei er etwas Zeit benötigt. Im Moment benötigt Ihr Kleiner noch 400-500ml Milch bzw. Milchprodukte. Das kann dann zum Kleinkindalter weniger werden. Ein- bis Dreijährige brauchen laut den Empfehlungen des Forschungsinstituts für Kinderernährung etwa 300-330 ml Milch oder Gramm Milchprodukte, am besten in kleineren Portionen über den Tag verteilt. Das kann ein Becher Milch zum Brot, ein Milchbrei, ein Müesli, der Käse auf dem Brot, ein kleiner Joghurt zwischendurch ….sein. Auch Milchreis, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind dann im Kleinkindalter möglich. Nach dem ersten Geburtstag dürfen Kinder normale Milch auch zum Trinken bekommen. Wenn Sie merken, dass die Milchbreimenge immer weniger wird, ist es möglich Ihren kleinen Schatz kleine Mengen 3,5% Milch aus dem Becher trinken zu lassen. Aus dem Becher fallen die Mengen ja erfahrungsgemäß nicht so hoch aus und Ihr Spatz kann sich an die Milch in flüssiger Form langsam gewöhnen. Das ist bei einem fast 11 Monate alten Zwerg schon möglich. So sind Sie gewappnet, wenn Sie abstillen möchten. Viel Spaß bei diesem neuen Entwicklungsschritt Veronika Klinkenberg


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