Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Mein Kind (fast 2 Jahre) ißt fast nichts haben Sie einen Tipp?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Mein Kind (fast 2 Jahre) ißt fast nichts haben Sie einen Tipp?

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Hallo! Meine Name ist Maya und ich habe 3 Töchter (7 1/2 J., 4 1/2 J. und 1 3/4 J.). Meine beiden Großen haben von Brei an immer gut gegessen. Viel Gemüse und sehr viel Obst. Ob zu Anfang als Brei oder auch später in fester Form. Ob gekocht oder roh. Ich hatte nie Probleme. Meine Jüngste Yasmina möchte NICHTS dergleichen essen. Ich habe sie von Anfang an gestillt. Sie hat schon immer wenig getrunken, war aber immer zufrieden. Fertige Säuglingsmilch wollte sie nie haben. Sie hat sich immer geweigert die Flasche (haben viele verschiedene Modelle ausprobiert) in Mund zu nehmen. Auch aus dem Becher klappte es nicht. Mit ca 8 Monaten wollte ich mit der Beikost anfangen, weil ich das Gefühl hatte, dass ihr meine Milch nicht mehr reichte. Zuerst Obst (hat bei meinen anderen beiden prima geklappt). Aber Yasmina wollte nichts. Sie hat den Löffel immer weggenommen. Ich habe ihr kein Druck gemacht und es immer wieder ausprobiert. Aber weder Obst noch Gemüse, weder Gläschen noch selbst gekochtes wollte sie anrühren. Ich dachte sie hätte Schluckprobleme, aber der Arzt konnte nichts feststellen. Ich habe dann dennoch abgestillt und auf Kuhmilch umgestellt, was sie auch (aus einer bestimmten Flasche mit einen bestimmten Sauger - den es nicht mehr zu kaufen gibt -) nimmt. Mit knapp über einem Jahr habe ich ihr einen Früchteriegel (Hipp, Alete, Bebivita) angeboten und siehe da, DEN konnte sie essen. Auch als meiner Großen mal ein Keks "runterfiel" hat sie ihn gefuttert. Mittlerweile sind wir so weit, dass sie Graubrot mit Kräuter-Frischkäse ißt, auch Gouda pur geht. UND alles was bei den Kindern "runterfällt": Kekse, Schokolade, Weingummi. Früchteriegel und diese kleinen Obsttütchen zum austrinken nimmt sie auch. Ach ja und Abends etwa 120 ml Vollmilch mit 1 EL Kölln Instantflocken. Trinken tut sie auch gut (Wasser oder verdünnte Säfte). Eine Zeit hat sie Heidelbeeren gegessen, dann wieder gar nicht. Banane ging mal 1 Woche, dann wieder gar nicht. Aber Warme Malzeiten und rohes Obst und Gemüse weigert sie sich anzurühren. Ich habe ihr alles angeboten. Sie sitzt mit uns am Tisch wenn wir essen. Ich habe sie selbst essen lassen (mit Gabel und auch mit den Händen). SIE MÖCHTE NICHTS ANRÜHREN! Noch nicht mal in Mund nehmen. Der Teller wird gleich wieder angewiedert weggeschoben. Ich bin mit meinem Latein am Ende. Ach ja, sie wiegt jetzt 9 kg und ist 82 cm groß. Sonst ist sie munter und sehr aktiv! Ich freue mich über jeden Tipp den ich bekommen kann! Liebe Grüße Maya


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Liebe Maya, da fange ich gleich mal mit den vielen positiven Dingen an. Ihr Kleine kann essen! Sie isst die Fruchtriegel und auch die Süßigkeiten und den Gouda etc. Das zeigt Ihnen, sie hat keine Kau- und Schluckprobleme. Das ist doch sehr erfreulich. Dann ist Ihr Mädchen munter und aktiv. Auch das beweist, es geht ihr gut! Das müssen Sie sich immer wieder vor Augen halten. Verstehen kann ich, wenn Sie als Mama möchten, dass Ihre Jüngste abwechslungsreich und vor allem mehr isst. Auch wenn Sie diesen Satz wahrscheinlich schon hundertmal gehört habe. Ein gesundes Kind verhungert nicht vor einem vollen Teller. Zudem überwacht der Kinderarzt bei den Untersuchungsterminen das Gedeihen Ihrer Kleinen und würde ggf. einschreiten. Meiner Meinung nach ist das Essverhalten Ihrer Tochter eine Sache der Bequemlichkeit. Ihr Mädchen hat es bis jetzt schlicht und einfach nicht anders gelernt bzw. erlernen müssen. Sie ist einfach alles so gewohnt. Mein lieber Rat an Sie. Versteifen Sie sich nicht so sehr auf die Mahlzeiten Ihr Kleinen, freuen Sie sich vielmehr darüber, dass es Yasmina gibt. Ihre Jüngste ist sich natürlich ihrer Wirkung auf andere bewusst ist. Sie hat bemerkt, dass sie mit dieser ablehnenden und wählerischen Verhaltensweise die Mama und die Familie berühren kann und viel Aufmerksamkeit bekommt. Mama und die Geschwister tun alles, damit ich was esse. „Das ist so toll, dass sich mir alle so intensiv zuwenden.“ Ich gebe Ihnen mal ein paar allgemeine Hilfestellungen zur Hand, die oft viel bewirken. * Einfach immer wieder geduldig das Essen anbieten, aber nicht aufzwingen. Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, setzen Sie sich gemeinsam mit dem Kind an den Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen. * Bieten Sie Ihrer Kleinen eine begrenzte Auswahl an Speisen an, und halten Sie die Portion auf ihrem Teller dabei eher klein. Fragen Sie nicht Ihre Tochter, was sie haben will. Versuchen Sie nicht angestrengt Mahlzeiten zu „finden“, die ihr schmecken könnten. Das ist überhaupt nicht angebracht und notwendig. Nein, Sie als Mama geben vor was es zu essen gibt! Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Mädel wählen kann. Wenn die Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt sie auch nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Und haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihre Kleine gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Ihre Tochter ist da viel zu schlau, sie wird das nehmen was sie braucht. * Jetzt kommts: Dann lassen Sie sie einfach mal in Ruhe!!! Auch wenn es schwer fällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus. Schauen Sie nicht auf ihren Teller hin, maßregeln Sie sie nicht, motivieren Sie sie nicht, interessieren Sie sich nicht für ihr Essverhalten... Sie möchten doch auch nicht, dass Ihr Essen dauernd kommentiert wird, oder? Essen Sie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Ding. * Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Snacks zwischendurch mindern den Appetit bei den wichtigen Hauptmahlzeiten. Also keine kleinen Happen zwischendurch, damit sich ordentlich Hunger aufbauen kann. * Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Mehr gibt’s nicht. Dann geht sie halt mal hungrig ins Bett etc. Nehmen Sie Ihre Tochter ohne großen Kommentar oder Tadel aus ihrem Stuhl und gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über. * Nach Möglichkeit die Kleine ins Einkaufen, Zubereiten, Tisch decken…einbeziehen. * Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten des Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihre Keine am Essen interessieren. Ein ganz wichtiger Punkt: Leben Sie Ihrem Mädchen weiterhin als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie Ihre Kleinen wie viel Freude das Essen macht. Besetzen Sie das Essen positiv. Vermeiden Sie Tadel, Zwang und zu große Aufmerksamkeit gegenüber ihrem Verhalten. Wenn sie sieht wie viel Spaß die anderen am Essen haben, motiviert sie das mit am besten. Aber eben alles ohne diese bisher gewohnte große Aufmerksamkeit. Je weniger Aufheben Sie darum machen, ob etwas gegessen wird oder nicht, umso weniger interessant wird es für die Kleinen etwas abzulehnen. Kommt keine Reaktion von den Eltern, ist es für die Kleinen auf Dauer nur halb so toll. Gehen Sie mit Freude und positiven Gedanken ans Essen heran, dann bin ich mir sicher löst sich vieles von ganz allein. Ich weiß, das hört sich alles so einfach und plausibel an. Und im Grunde ist es das doch auch. Auch wenn das nicht gleich von heute auf morgen klappen wird. Alles Liebe und Gute! Doris Plath PS: Da es sich hier weniger ums Essen dreht als vielmehr um Erziehung, empfehle ich Ihnen Ihre Situation auch einmal im Nachbarforum bei Frau Sylvia Ubbens zu beschreiben. Vielleicht kann diese aus einem anderen Blickwinkel noch Ratschläge erteilen


March13

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liebe maya, mein sohn ist ca 15 monate alt und exakt wie deine tochter - nur mit dem untereschied dass ich noch stille. ich wollte dir erstens sagen, dass du nicht alleine bist und es viel mehr mamas mit dieser sorge gibt als man wahrscheinlich glaubt. aber leider ist man meist von superessenden kindern umgeben, und das nervt total weil man so hilflos ist. ich weiss diese antwort hilft dir überhaupt nicht ... aber weil ich mich oft so allein damit fühle war es mir ein bedürfnis dir zu sagen dass es mir auch so geht ;). weiters wollte ich dich fragen wie und wann du abgestillt hast - denn das ist mein nächster schritt und ich bin nicht sicher wie mein sohn darauf reagieren wird... hast du einen kleinen erfahrungsbericht/tipps für mich? liebe grüsse, march


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