Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Leinsamen für einjähriges Mädchen?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Leinsamen für einjähriges Mädchen?

Nieswurz1

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Hallo, Meine 13Monate alte Tochter hatte drei Wochen lang wenig und sehr festen Stuhlgang, trotz Milchzucker/ Lactulose und sogar Babyclyss. Eine Freundin gab mir den Tipp mit den Leinsamen. Es hat sogar schon funktioniert. Nun habe ich gelesen, dass Leinsamen gemieden werden sollten, stimmt das??? Bin nun etwas verunsichert :-( Liebe Grüße


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Liebe „Nieswurz1“, gerne helfe ich Ihnen Ihre Unsicherheit zu beseitigen. Ihr Mädchen hat sich zu einem Kleinkind gemausert und wird langsam die Lebensmittel bekommen, die der Rest der Familie zu sich nimmt. Da kann z.B. in einem Brot oder Müesli auch immer mal ein wenig Leinsamen enthalten sein. Leinsamen hat einen hohen Gehalt an Schleim- und Ballaststoffen und gilt in geschroteter oder leicht gequetschter Form als mildes Abführmittel. Die abführende Wirkung beruht darauf, dass in der Schale des Leinsamens Schleime enthalten sind, die durch die Aufnahme von Wasser aufquellen. Durch das größere Volumen wird der Darm angeregt. Ganz wichtig ist, dass zusätzlich zum Leinsamen viel Flüssigkeit eingenommen wird. Was bei Leinsamen ebenfalls immer wieder zur Sprache kommt: Leinsamen enthält den Stoff Amygdalin, der in höheren Dosen „giftig“ist. Notfalls kann man Leinsamen in heißem Wasser ansetzen, Amygdalin löst sich in heißem Wasser. Ich bin mir aber sicher Sie haben Ihrem Töchterchen eine sehr kleine Menge Leinsamen gegeben. Bei Kindern unter 6 Jahren ist man was die Empfehlung von Leinsamen anbelangt eher zurückhaltend, da es für Kinder keine genauen Dosierungsanleitungen bezüglich Leinsamen und Wasser gibt. Bei Erwachsenen sind es meines Wissens maximal zwei Esslöffel pro Tag. Wenn die Menge Leinsamen klein ist und zusätzlich eine entsprechende Flüssigkeitsmenge beachtet wird, werden in der Regel keine Nebenwirkungen beobachtet. Sie haben Ihrem Kind sicher nicht geschadet. Wenn Sie hin und wieder ganz kleine Mengen Leinsamen z.B. zu einem Müesli geben und dazu auf entsprechend Flüssigkeit achten, sehe ich keine Bedenken. Herzliche Grüße Veronika Klinkenberg


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