Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Baby will nur mehr milch 12 Monate

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Baby will nur mehr milch 12 Monate

Sylvia_B

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Liebes Hippteam, unser Sohn wird am Wochenende ein Jahr alt. Ich habe ihn ca 9 Monate voll gestillt. Danach klappte es mit dem Essen mal mehr mal weniger. Mit 10, 11 Monaten hat er teilweise ziemlich "reingefuttert" und jetzt seit ungefähr einer Woche verweigert er jeglich feste Kost komplett und will nur Milch. Gaanz selten nimmt er 3 Löffelchen aber dann ist schon wieder Schluss. Eigentlich wollte ich abstillen, deswegen haben wir vor 2 wochen mit der Flasche begonnen. Die hat er von Anfang an super genommen. Jetzt deutet er beim essen auf die Flasche.... oder am liebsten auch Busen. Ich weiß, dass Kinder solche Phasen haben, nur wir schlafen eh schon seit Geburt katastrophal, eine Stunde Schlaf am Stück ist die Regel und 2-3 Stunden die positivste Ausnahme, die ungefähr 10mal vorgekommen ist ;( so siehts auch mit meinen Nerven aus. Ich brauche Schlaf und will abstillen-dafür brauche ich aber gute Nerven. Wenn er so isst wie jetzt, hat er natürlich trotzdem dementsprechend Hunger und will stääändig an die Brust oder eben Flasche. Was schlagen sie vor? Wenn ich Flasche gebe, gebe ich Pre. Folge3 manchmal abends (hab so ein schlechtes Gewissen wegen der Stärke) Ich will ihn nicht zwingen, aber irgendwann muss er ja wieder essen....soll ich einfach fix 4x am tag die pre Flasche geben und abends folge? Was ist der Unterschied zwischen Folge 1,2, und 3? Liebe Grüße und vielen, vielen Dank für Ihre Einschätzung und Rat!!!! Sylvia


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Liebe Sylvia, zunächst einmal vorneweg: Es besteht kein Grund ein schlechtes Gewissen wegen der „Stärke“ zu haben. Ihr Schatz bekommt seit Monaten Beikost, also Kartoffeln, Nudeln, Reis, Getreide(breie), Brot…Da ist überall die Stärke ein wichtiges Hauptkohlenhydrat. Ihr Junge ist also an Stärke sehr gut gewöhnt. Es ist in der Tat so, dass solche „ich-ess-jetzt-mal nix“ oder „ich-ess-nur-was-mir-schmeckt“-Phasen häufiger vorkommen, als man denkt. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen. Es sind zwei Punkte, die mir auffallen. Ihr Schatz entwickelt sich prächtig. Das zeigt Ihnen, er holt sich – trotz dieser üblichen Phasen – schon das, was er braucht. Des Weiteren ist es letztlich die Milch, an der Sie drehen müssen. Egal welche Milch Sie Ihrem Jungen geben, versuchen Sie hier in einen kleineren Rahmen zu kommen. Solange sich Ihr Schatz damit gut satt trinken kann, wird er nur wenig Hunger auf die richtigen Mahlzeiten entwickeln. Vielleicht gelingt es Ihnen schon mal bei ein-zwei Mahlzeiten konsequent auf das Milchangebot zu verzichten. Gehen Sie nun nach und nach von der Flasche weg. Ihr Kleiner kann in dem Alter Getränke und Milch aus dem Becher oder einer Tasse trinken. Sie müssen ihn also gar nicht erst an eine Flasche heranführen. Bieten Sie die Milch aus einem Becher an, das allein bewirkt oft, dass die Mengen in ein gutes Maß übergehen. Die Milch sollte auch nie Durstlöscher sein, deshalb darauf achten, dass Ihr Sohn ausreichend Gelegenheit hat auf Wasser oder ungesüßten Tee. Letztlich wird immer wieder die Milch die Drehschraube sein. Gehen Sie einfach ein paar konsequente Schritte, auch wenn es zunächst Protest bedeutet. Sie sind die Mama, Sie geben vor, was es zu essen gibt. Ich bin mir sicher, Sie finden einen Weg und die Nächte und auch Tage können endlich entspannter werden. Herzlicher Gruß Doris Plath PS: Die 1er ist eine sogenannte Anfangsmilch, die das Baby in den ersten Monaten komplett rundum versorgt. Die 2er und 3er sind Folgemilchen fürs zweite Halbjahr, die in Kombination mit Beikost gefüttert werden. Folgenahrungen weisen in der Regel einen höheren Eisengehalt auf, was günstig für die Eisenversorgung in diesem Alter ist.


Sylvia_B

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Achja, wir hatten diese Woche die 1-Jahresuntersuchung beim KiA. Da hab ichs nicht angesprochen, weil ich dachte es ist einfach mal eine kurze Phase oder halt 1-2 Tage so, dass er nichts isst. Er war von Anfang an propper. Geburt 3,8kg Mittlerweile 11kg :)


Sylvia_B

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Vielen Dank Frau Plath für Ihre Antwort. Das beruhigt mich schon mal. Ist das nicht "mit Hunger schreien lassen"? Da hab ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich weiß er hat Hunger und schreit deshalb... Wieviel Flaschen bzw Becher braucht er mit 12 Monaten? Ich hab jetzt noch eine Packung Pre und eine Packung 2er ohne Stärke und eine angebrauchte 3er mit Stärke zuhause. Kann ich die noch geben oder ist das zuviel milch?


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Liebe Sylvia, Sie können all diese Milchen noch bestens aufbrauchen. Nach dem ersten Geburtstags geht die tägliche Milchempfehlung weiter runter. Etwa 300 ml Milch inklusive der anderen Milchprodukte wie Käse, Joghurt, Milchbrei, Milchreis, Pudding etc. sind nun ausreichend. Am besten auf 2-3 Portionen am Tag verteilt. Ihr Schatz bekommt ja anstelle der Milch Alternativen. Er muss nicht hungern, er wird rasch lernen, dass er sich nun damit satt essen kann. Dazu braucht er jedoch die Gelegenheit, das zu lernen. Solange Sie schnell einlenken, lernt er nur, dass er ordentlich protestieren muss und dann gibt Mama nach. Wie geschrieben, können Sie das ja mal bei einer oder zwei Mahlzeiten konsequent ausprobieren. Letztlich ist es aber allein Ihre Entscheidung als Mama wie Sie weiter vorgehen wollen. Von außen können nur Anregungen kommen, in die Tat umsetzen müssen Sie es selsbt. Dabei muss natürlich auch Ihr Herz dabei sein. Aus Erfahrung weiß ich, dass es hier leider keine einfache, schnelle Lösung gibt und es wird vermutlich für beide Seiten zunächst nicht leicht werden. Es wird Protest und vielleicht noch mehr Geschrei geben. Wenn Sie aber eine Veränderung möchten, kommen Sie nicht drum herum. Wirklich „sanft“ wird es nicht gehen. Auch wenn Sie sich das wünschen. Aber auch Sie haben verdient, nach einem Jahr endlich einmal wieder phasenweise durchzuschlafen und nicht mitten in der Nacht Fläschchen zuzubereiten. Haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Sie nachts gar nichts mehr anbieten. Helfen Sie Ihrem Sohn viel mehr von allein wieder in den Schlaf zurückzufinden. Dann haben Sie alle was davon, wenn Sie und Ihr Schatz endlich erholsam durchschlafen können, die Verdauung nachts mal zur Ruhe kommt und dazu noch die Zähne Ihres Kleinen schonen. Das sind doch schöne Ziele, die es lohnen sie anzugehen. Viele liebe Grüße Doris Plath


Sylvia_B

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Vielen Dank für ihre lieben Worte. Sie haben vollkommen Recht! Er ist jetzt bald ein Jahr und ein schlaues Kerlchen, er darf jetzt nicht lernen "wenn ich nix esse gibts Milch". Aber als Mama hat man das so drinnen...dass dieser kleine Säugling bloß satt, glücklich und zufrieden ist und ja nicht weinen muss Danke! Jetzt bin ich motiviert und ja, endlich länger schlafen in der Nacht! Liebe Grüße. Sie leisten tolle Arbeit!!!


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Liebe Sylvia, herzlichen Danke für diese schöne Wertschätzung! Und ja, Sie und Ihr Kleiner werden das meistern! Herzlichst Doris Plath


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