Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

sind Propofol und Picoprepp bedenkenlos anwendbar?

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: sind Propofol und Picoprepp bedenkenlos anwendbar?

Moonali

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Guten Tag Hr Dr Paulus! Es steht die Frage im Raum, ob ich eine Magen- und Darmspiegelung durchführen lassen soll. Da ich noch stille möchte ich mich an Sie wenden, da die Internistin wegen der Gabe der Sedierung unsicher ist. Als Sedierung ist Propofol angedacht und als vorbereitendes Abführmittel Picoprep (Natriumpicosulfat). Wäre hier Macrogol besser geeignet? Auf embryotox wird Macrogol grün und Natr.picosulf. grau kategorisiert. Sind die Zusatzstoffe wie Natriumhydrogencarbonat, Natriumchlorid, Natriumsulfat, Kaliumchlorid bzw. Kaliumhydrogencarbonat, Magnesiumoxid bedenklich für das Stillkind? (kann dadurch der Elektrolythaushalt durcheinander geraten oder ein Durchfall ausgelöst werden?) Da ich vermutlich nur noch 3-4 Monate stillen werde tendiere ich ansonsten zum Abwarten mit der Untersuchung, falls die Präparate nicht gänzlich unbedenklich für das Kind sind. Vielen Dank und beste Grüße!


Dr. Wolfgang Paulus

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Natriumpicosulfat (Picoprep) wird nur in geringem Umfang im Dünndarm resorbiert. Nach Spaltung des Sulfatesters durch Bakterien im Darm wird das dabei entstehende diphenolische Laxans teilweise resorbiert und nach Konjugation über die Gallenwege sezerniert. Die Elimination erfolgt zu einem geringeren Teil im Urin. Der größte Teil wird mit dem Stuhl ausgeschieden, sowohl in Form des freien Diphenols als auch als Picosulfat selbst. Eine Exposition des Säuglings mit relevanten Dosen ist daher bei üblicher Dosis nicht zu erwarten. Eine kurzfristige Anwendung zur Vorbereitung auf eine Darmspiegelung erscheint vereinbar mit dem Stillen. Das gilt auch für die Zusatzstoffe. Propofol tritt in der Muttermilch nur in geringen Mengen auf (< 1 µg/ml). Komplikationen für den Säugling sind darunter nicht zu befürchten. Bei einer Kurznarkose wäre daher keine längere Stillpause erforderlich. Ein Intervall von 6 Stunden wäre ausreichend. Die Milch muss nicht verworfen werden.


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