Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Parodontitis in der Frühschwangerschaft

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Parodontitis in der Frühschwangerschaft

Jade2007

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Hallo, ein Zahn im Frontbereich wackelt leicht seit November 15. Der Zahnarzt, bei dem ich bis 2015 war führte dies auf schlechte Knochenstruktur und falschen Schluckmodus (bei dem die Zunge die Zähne berührt und dadurch Druck auf die Zähne ausüben) zurück. Er ein Röngenbild angefertigt, auf dem am beweglichen Zahn ein Knochenabbau zu sehen ist, der eine Zahnfleischtasche von ~ 6-7 mm entstehen ließ. Die Zähne sind kariesfrei und das Zahnfleisch wirkt, jedenfalls äußerlich, nicht entzündet. O.g. Befund hat heute ein anderer Zahnarzt festgestellt; trotz bester häuslicher Mundhygiene und regelmäßiger PZR (regelmäßige Zahnarztbesuche sowieso). Er würde eine Lokalanästhesie durchführen, um mechanisch die Wurzel der betroffenen Zähne zu reinigen, ggf. auch Antibiotika einsetzen, um die Bakterien effektiv zu beseitigen. Anschließend erfolgt eine Spülkur mit Chlorhexamed von 2-3 Wochen, evtl auch mittels Chip direkt in die Zahnfleischtaschen eingebracht. Mit dieser Behandlung besteht die evtl. Möglichkeit, den Zahn zu erhalten sowie alle anderen Zähne, denn Zahnfleichtaschen waren überall nachweisbar, nur etwas kleiner (3-4 mm) Nun meine Frage: Welche Narkotika und Antibiotika sind in der Frühschwangerschaft möglich? Gelesen habe ich bereits, dass Chlorhexamed in der Schwangerschaft angewandt werden kann, die Fragen dazu betrafen aber das 2./3. SS-Trimester. Trifft dies uneingeschränkt ab der 1. SSW zu? Die Schwangerschaft wurde ärztlich zwar noch nicht festgestellt, aber schwanger fühle ich mich bereits (habe schon Kinder u die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass mich mein Gefühl nicht trügt) Vielen Dank für Ihre Antwort und beste Grüße!!


Dr. Wolfgang Paulus

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Bei der Anwendung von bewährten Lokalanästhetika liegen keine Hinweise auf eine Fruchtschädigung beim Menschen bzw. in Tierversuchen vor. Articain und Bupivacain besitzen eine hohe Plasma-Eiweißbindung und eine kurze Halbwertszeit, so dass nicht mit dem Übertritt einer erheblichen Substanzmenge auf den Embryo zu rechnen ist. Für operative Eingriffe während der Schwangerschaft (z. B. Zahnbehandlung) gilt die Lokalanästhesie mit diesen Substanzen als unbedenklich. Die geplanten zahnmedizinischen Eingriffe können daher auch in der Schwangerschaft durchaus durchgeführt werden. Die üblichen desinfizierenden und entzündungshemmenden Mundspüllösungen mit den Wirkstoffen Chlorhexidin, Dequaliniumchlorid oder Cetylpyridiniumchlorid dürfen auch in der Frühschwangerschaft ohne Bedenken eingesetzt werden. Bei Bedarf wäre auch der Einsatz bewährter Antibiotika möglich. In der Zahnheilkunde wird wegen des Erregerspektrums gerne Clindamycin verordnet.


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