Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Myrrhinil-intest in der Schwangerschaft

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Myrrhinil-intest in der Schwangerschaft

Niagara

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Sehr geehrter Dr. Paulus, ich bin in der 20. SSW und nun hat mir mein Hausarzt geraten, für eine Weile Myrrhinil-intest zu nehmen; 3 x 2 vor den Mahlzeiten. Der Grund ist der, dass ich seit Ostern immer wieder mit Durchfallerkrankungen zu kämpfen habe. Ich habe noch ein 3,5 Jahre altes Kindergartenkind, und die Durchfall-Viren machen wohl immer wieder die Runde. Durch das Medikament soll meine Magen-Darm-Funktion beruhigt werden. Die Inhaltsstoffe von Myrrhinil-intest sind: Myrrhe, Kaffeekohle, Trockenextrakt aus Kamillenblüten. 2 Fragen habe ich dazu: - Halten Sie das Medikament für unbedenklich in der Schwangerschaft? - Ist es möglich, dass L-Thyroxin (nehme ich gleich nach dem Aufstehen, vor dem Frühstück), ASS 100 (zum Frühstück) und Clexane (spritze ich abends subcutan) abeschwächt werden können? Vielen Dank, Niagara


Dr. Wolfgang Paulus

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Es liegen keine klinischen Studien zur Anwendung von MYRRHINIL-INTEST bei Schwangeren vor. Der Hersteller rät daher von einer Anwendung in der Schwangerschaft ab. Andererseits sind bisher für die Wirkstoffe Myrrhe, Kaffeekohle und Kamillenblüten keine Komplikationen in der Schwangerschaft beschrieben worden. Da Sie sich bereits jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung befinden, wäre ein Einsatz unter strenger Indikationsstellung vertretbar.


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