Ansoga
Guten Tag Herr Dr. Paulus, meine Tochter ist inzwischen zwölf Wochen alt und ich stille sie ausschließlich. Bedauerlicherweise hat meine Dermatologin Ende September festgestellt, dass ich Fuß sowie Nagelpilz am linken Fuß und Fußpilz am rechten Fuß habe. Wie ich mir das Ganze eingefangen habe, ist mir leider ein Rätsel. Die Ärztin hat mir folgende Medikamente verschrieben: - Ab 28.9. bis 12.10. 1x täglich mit Vobaderm Creme die Fußsohle und Zehen dünn einreiben und im Anschluss zwei Stunden nicht stillen. - Ab 28.9. 3x wöchentlich Ciclocutan Lack und danach zwei Stunden nicht stillen. - Seit 13.10. 2x täglich Füße dünn mit Clotrimazol Creme einreiben. - Zusätzlich mache ich noch eine Lasertherapie für die Nägel. Ich muss gestehen, dass ich aufgrund der Beipackzettel doch sehr verunsichert bin, ob ich das Ganze in der Stillzeit anwenden sollte, insbesondere den Lack. Auch wenn ich Vobaderm nicht mehr anwende, steht dort Folgendes: Stillzeit: Es liegen keine Daten zum Übertritt der enthaltenen Wirkstoffe in die Muttermilch vor. Andere Glucocorticoide gehen in die Muttermilch über. Bei einer großflächigen oder langfristigen Anwendung sollten Sie das Arzneimittel deshalb nicht während der Stillzeit anwenden bzw. wenn die Anwendung in der Stillzeit erforderlich ist, sollten Sie abstillen. Vermeiden Sie einen Kontakt des Säuglings mit den behandelten Hautpartien. Bei Ciclocutan steht Folgendes: Schwangerschaft und Stillzeit: Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Da keine klinischen Erfahrungen vorliegen, darf Ciclocutan Nagellack nicht während der Schwangerschaft und in der Stillzeit angewendet werden. Bei der Clotrimazol Creme habe ich keine negativen Auswirkungen gemäß Beipackzettel feststellen können. Ist dies korrekt? Da ich doch sehr verunsichert bin und meiner kleinen Maus keinesfalls schaden möchte, wäre ich um Ihren Expertenrat sehr dankbar, gleichwohl ich in keiner Weise die Kompetenz meiner Dermatologin anzweifeln möchte. Ggf. können Sie mir ein Alternativpräparat in Bezug auf den Lack empfehlen, welches mit dem Stillen besser vereinbar ist, sollten Sie die Behandlung als fragwürdig bzw. gefährdend erachten? Über eine Rückmeldung freue ich mich sehr. Herzlichen Dank. Viele Grüße
Vobaderm enthält das Kortikoid Flupredniden und das Antimykotikum Miconazol. Miconazol wird genausowenig über die Haut in die Blutbahn aufgenommen wie Clotrimazol, wäre also unbedenklich. In Tierversuchen mit Flupredniden konnte zwar eine Aufnahme von 2,4% der applizierten Menge in die Blutbahn festgestellt werden, doch waren beim Menschen bei bestimmungsgemäßer Anwendung bislang keine Effekte des Kortikoids jenseits der Haut erkennbar. Wenn sich die Behandlung auf Fußsohlen und Zehen beschränkt, ist mit einer Belastung der Muttermilch bezüglich des Säuglings nicht zu rechnen. Das Antimykotikum Ciclopirox wird bei äußerlicher Applikation nur zu 1,3% über die Haut absorbiert (Kellner et al 1981). Da keine systematischen Studien zum Übergang in die Muttermilch vorliegen, raten die Hersteller aus rechtlichen Gründen zur Zurückhaltung in der Stillzeit. Allerdings ist angesichts der geringen Aufnahme nach lokaler Anwendung nicht mit einer problematischen Belastung des Säuglings über die Muttermilch zu rechnen (Leachman et al 2006). Da Sie ja nicht die ganze Körperoberfläche sondern nur die Zehennägel behandeln, sehe ich keine Gefahr für den Säugling.
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