Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Benzaknen 10%

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Benzaknen 10%

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Hallo, meine Frau (8 +0) hat von einem Hautarzt Benzaknen 10% verschrieben bekommen da sie seit der Schwangerschaft mit Akne zu kämpfen hat. Der Hautarzt weiss von der Schwangerschaft, der Beipackzettel beunruhigt mich trotzdem sehr. Ich habe deshalb meine Frau gebeten die Salbe nicht zu nutzen, vor allem weil meiner Meinung nach die Akne (nur leichte Pickel, nichts offenes oder nässendes) nicht so extrem ist das die Nebenwirkungen gerechtfertigt wären. Stimmen Sie mir zu? Marko


Dr. Wolfgang Paulus

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Lokal appliziertes Benzoylperoxid wird während des Penetrationsvorgangs in der Haut zu Benzoesäure umgewandelt. Ausschließlich dieser Metabolit durchdringt zu geringem Prozentsatz die Haut und liegt als freie Benzoesäure im Blut vor. Die Benzoesäure wird unverändert über die Nieren ausgeschieden. Die Ausscheidung erfolgt so schnell, dass eine Konjugation mit Glycin zu Hippursäure nicht in nennenswertem Maß erfolgt. Es gibt Fallberichte, wonach bei frühgeborenen Kindern eine Ansammlung von Benzoesäure im Blut beobachtet worden ist, die möglicherweise durch die verminderte metabolische Aktivität der Leber hervorgerufen wurde. In der Folge kann es zu einer Übersäuerung beim Kind kommen. Kurz vor der Geburt und in der Stillzeit sollte Benzoylperoxid daher zurückhaltend eingesetzt werden. Ansonsten wäre die Anwendung von Benzaknen in der Schwangernschaft schon vertretbar.


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