Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Auswirkung diverser Medikamente auf die Milchbildung

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Auswirkung diverser Medikamente auf die Milchbildung

JHC

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich stille mein bald Zweijähriges noch zusätzlich zur Familienkost und möchte – nach einer Fehlgeburt letztes Jahr – wieder schwanger werden. Mein Frauenarzt hat festgestellt, dass die Progesteron- und Östrogenwerte in der 2. Zyklushälfte zu niedrig sind. Zur Abhilfe schlägt er drei verschiedene Möglichkeiten vor: - Pergoveris 50 Einheiten ab ZT 3, sodann Auslösen mit hcG-Spritze; - hcG-Spritze zum Auslösen des Eisprungs ohne vorherige Stimulation oder - Estrifam 2 mg ab ES. Ihren Antworten zu Fragen in Ihrem Forum entnehme ich, dass alle Möglichkeiten mit dem Stillen eines Kleinkindes vereinbar wären. Da aber wohl unklar ist, welche der Möglichkeiten Abhilfe schaffen kann, würde ich gerne für den ersten Versuch diejenige auswählen, die sich möglichst auch auf die Milchmenge nicht negativ auswirkt. Daher meine Fragen: 1. Wirkt sich Pergoveris 50 Einheiten negativ auf die Milchbildung aus? 2. Wirkt sich eine einmalige hcG-Spritze zum Auslösen des Eisprungs (ggf. mit einmaligem Nachspritzen an ES+3) negativ auf die Milchbildung aus? 3. Dass Estrifam grundsätzlich die Milchmenge reduzieren kann, ist mir bewusst. Gilt dies auch für eine Dosis von 2 mg täglich bei einem Mangel in der 2. Zyklushälfte? (Östrogen lag in einem Zyklus bei 30, im anderen bei 46 ng/l). 4. Welche Möglichkeit ist – falls sich alle Möglichkeiten negativ auf die Milchmenge auswirken sollten – unter diesem Gesichtspunkt die schonendste? Herzliche Grüße, JHC


Dr. Wolfgang Paulus

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Solange Sie stillen, beeinträchtigt das erhöhtes Prolaktin den Eisprung und damit auch die Produktion von Estradiol und Progesteron. Die erniedrigten Werte sind also nicht verwunderlich. Sie können jetzt mit Medikamenten versuchen, diese natürlichen Zusammenhänge zu durchbrechen. Die Milchbildung wird angesichts der kurzfristigen Anwendung allenfalls vorübergehend leicht reduziert, das nur noch teilweise gestillte Kind jedoch nicht geschädigt.


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