Frage im Expertenforum Kinderzahngesundheit an Dr. med. dent. Jacqueline Esch:

Zähneputzen

Dr. med. dent. Jacqueline Esch

Dr. med. dent. Jacqueline Esch
Zahnärztin spezialisiert auf Kinderzahnheilkunde

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Frage: Zähneputzen

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Liebes Expertenteam, mein zweijähriger Sohn lässt sich partout nicht die Zähne putzen und nimmt auch keine Zahnbürste in den Mund. Wenn wir die Zähne putzen möchten, müsste ihn einer festhalten, während der andere versucht, irgendwie mit einer Bürste in den Mund zu gelangen. Unser Sohn weint dann bitterlichst und ist auch noch zwanzig Minuten später kaum zu beruhigen. Man hat den Eindruck, er denkt, dass ihm dann etwas ganz Schreckliches passiert. Daher haben wir dies erst drei oder vier Mal so gemacht. Ansonsten achten wir darauf, dass er nach jeder Mahlzeit Wasser trinkt, um seinen Mund zu spülen. Süßigkeiten bekommt er überhaupt nicht, genauso wenig Fruchtsäfte. Haben Sie eine Idee, wie wir ihm das Zähneputzen irgendwie näher bringen könnten? Wir haben schon versucht, mit einem Läppchen, einem Silikonfingerling, einer elektrischen Zahnbürste, einer Kaubürste aus Silikon etc. etc, die Zähne zu putzen, aber ohne Erfolg. Das Problem liegt vielleicht auch darin, dass unser Sohn als Frühchen zur Welt kam, längere Zeit im Brutkasten lag, mit einer Sonde ernährt wurde und auch in den letzten beiden Jahren viele Arzt- und Krankenhausbesuche mitmachen musste. Deshalb möchten wir eigentlich ein zwanghaftes Zähneputzen vermeiden. Allerdings möchten wir auch Karies in jedem Fall vermeiden. Über eine Antwort würde ich mich freuen. Viele Grüße Tim Sandig


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Hallo, ich kann zwar Deine Besorgnis verstehen und ich bin generell auch gegen "zwanghafte" Dinge, ABER beim Zähneputzen sehe ich es anders, weil eine Kariesbehandlung sicherlich dramatischer wäre, als das Zähneputzen,... Meine Tochter hatte damals auch solche Anstalten gemacht und es hat mir mein Mutterherz zerbrochen, sie so "leiden" zu sehen. Dann haben wir angefangen, daß wir dem Teddy die Zähne geputzt haben, wi rhaben eine Handpuppe genommen, die dann ihre Zähne putzen wollte usw. Sie hat bitterlich geweint und war danach völlig fertig. Das hielt ca. 14 Tage (konsequenter "Zähneputztortour") an, dann war es schlagartig in Ordnung. Kinder müssen lernen, daß Zähneputzen dazu gehört. Denn selbst Zähne mit Wasser zu spülen und keine Fruchtsäfte schützt nicht vor Karies. In so vielen Dingen ist Fruchtzucker, Milchzucker etc. enthalten und es greift leider die Zähen an. wenn er dann gleich "schlechte Erfahrungen" beim zahnarzt machen muß, weil er Euch leid tat, dann wird das meiner Meinung nach viel schlimmere Folgen haben, als jetzt beim Zähneputzen. Lebt es ihm vor. Laßt ihn ggf. bei Euch Zähneputzen, macht es mit Zahnputzlied o.ä. Denn eines sei erwähnt: würdet Ihr darauf verzichten, ihn anzuschnallen"nur" weil er den Autositz nicht mag??? Ganz viel Kraft wünsche ich Euch! Puw


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Dranbleiben, auch wenns dem Mutterherz weh tut! Dem Kind tuts auf jeden Fall NICHT weh! ;-)) Kohlenhydrate sind auch fast überall drin... Also wie PuW schon sagt, auf Süßis und Säfte zu verzichten hat leider keinen Sinn, Zähne müssen sauber sein, sonst droht sehr schnell Karies! Der Vergleich mit dem Autositz ist klasse! LG Nadine


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stimme beiden völlig zu. wir hatten auch so ein problem und ich habe über mehrere monate gegen seinen willen die zähne geputzt, mir hat auch das herz geblutet. aber da ich selber beim zahnarzt arbeite, weiß ich was passiert wenn ich es nicht mache. als ich jetzt mein 2 baby bekommen habe und nicht mehr die kraft hatte es weiter so zu handhabenm habe ich ihm vor die wahl gestellt, entweder er lässt sich die zähne putzen oder er bekommt keinen schnuller zum schlafen, seitdem klappt es wunderbar und nur noch ganz selten muss ich an den schnuller erinnern. oft kommt er abends schon von allein und fragt nach der zahnbürste. lg kiki


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Ich kann den Vorrednerinnen nur zustimmen - es gibt einfach Dinge, die das Kind machen bzw. ertragen MUSS, ohne Wenn und Aber und v.a. ohne schlechtes Gewissen deshalb bei uns Eltern - dazu gehört z.B. Zähneputzen, aber eben auch wie auf der Straße an der Hand gehen. Das Kind KANN es noch nicht beurteilen und dehalb entscheide ICH.


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Vielen Dank für Eure Antworten, vielen Dank auch an PuW für den besonders ausführlichen Beitrag. Von der Vernunft weiß ich, dass Zähneputzen sein muss und es auch keine Alternative gibt, als konsequent zu sein. Vom Herzen her komme ich mir trotzdem mies vor, mein Kind so leiden zu sehen. ABER ich bin nun froh zu hören, dass es anderen Eltern auch so gegangen ist. Ich bin auch froh zu hören, dass die schreiende Phase beim Zähneputzen wohl dann doch früher oder später vorbeigeht, ohne dass eine bleibende Abneigung gegen das Zähneputzen bei den Kindern geblieben ist. Hoffentlich dauert die Phase bei uns nicht allzu lange. Also nochmal vielen lieben Dank und Grüße von timsandig


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