Cherubimx
Lieber Frau Dr. Esch, Meine Tochte (jetzt 18 Monate) hatte bereits mit 4 Monaten 3 Zähne. Zahnte bereits in der 12. Woche. Sie hat jetzt ein vollständiges Milchgebiss. Das Problem war jedoch, dass die ersten Zähne schon beim Durchbruch irgendwie gelblich waren und als sie komplett durch waren sah man linsenförmige Flecken auf den Zähnen. Unsere Kinderärztin sagte, dass man nicht wüsste was die Ursache ist. Kein Antibiotikum in der SS, oÄ. Bei 2 verschiedenen Zahnärzten gab es 2 unterschiedliche Meinungen wegen der Ursachen, die auf uns nicht zutreffen. Kein Schnuller, niemals Pre oder Brei bekommen. 6 Monate vollgestillt danach gab es festes Essen, da damals schon 7 Zähne. Fluorid immer erhalten. Zahnpflege optimal usw. Nun ist mir aber aufgefallen dass ihr heute einer dieser weißen "Linsen" regelrecht aus dem Zahn gebrochen sind. Diese Zähne dazu noch sehr porös und empfIndlich. Da ist jetzt quasi auf dem glatten Eckzahn eine Vertiefung Bitte helfen Sie uns. Ich habe Sorgen, dass sich das auf die bleibenden auch so verhält. Vielen Dank für Ihre Antwort.
Hallo, ohne ihr Kind zu sehen können wir hier keine Diagnosen stellen, aber es könnte auch eine Schmelzbildungstörung ( Hypoplasie) sein. Unter dem Bergriff "Hypoplasien" versteht man heute eine Vielzahl unterschiedlicher, entwicklungsbedingter Strukturveränderungen an den Zahnhartgeweben (Schmelz, Dentin und Wurzelzement), die vornehmlich als Mineralisationsstörungen auffallen. Also auch Zahnschmelzstörungen. Klinische Kennzeichen: Rauhigkeiten im Vergleich zur gesunden Zahnoberfläche, grübchenartige bis großflächige, zumeist vergleichsweise scharf abgegrenzte Defekte, Formveränderungen. Darüber hinaus sind Verfärbungen (weißlich-milchig, gelb, braun bis schwarz) festzustellen. Diese Erscheinungen können streng lokalisiert (Frontzähne: mittlere obere Schneidezähne, aber auch die Sechs-Jahr-Molaren) auftreten; sie sind aber auch als generalisierte Erscheinung zu beobachten, die alle Zähne betreffen. Vorsorge: nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand gibt es kaum Möglichkeiten, das Auftreten von Hypoplasien oder Dysplasien zu vermeiden, abgesehen davon, während der Zahnentwicklung auf die Zufuhr überdosiert verabreichter pharmakologisch wirksamer Substanzen zu vermeiden. Sie sind oft genetisch bedingt, meist auch erworben durch äußere Störungen (z.B. Medikamente, Tetrazykline, allgemeine Infektionen (Rachitis, Röteln, Lues, Salmonelleninfektion) oder systemische Erkrankungen (Stoffwechselstörungen, hormonale Krankheiten). Was diese Hypoplasie bei ihrem Kind hervorgerufen hat, läßt sich kaum im nachhinein feststellen. Prophylaxe: Um Sekundärschäden zu vermeiden, sollte eine auf den individuellen Fall abgestellte, intensive Anleitung und Motivation zur Zahnpflege bei entsprechender Ernährung (Verzicht auf kariogene Kost und Getränke) und altersentsprechende Fluoridmedikation erfolgen. Lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt beraten. Liebe Grüße