Mitglied inaktiv
Hallo Frau Doktor, meine Tochter Miriam, 6 1/2 Jahre, hat an den bleibenden Schneidezähnen einen fleckigen Zahnschmelz mit einer braunen Stelle seitlich an einem oberen Schneidezahl. Nachdem unser Zahnarzt uns nichts dazu sagen konnte, war ich mit Miriam in der Zahnklinik der Universität Bonn. Diagnose: Dentalfluorose Therapie: Gute Zahnpflege mit Elmex Sensitive, einmal wöchentlich Elmex-Geel,regelmässige Kontrollen, mit 16 Jahren ggf. Veneers. Vermutete Ursache: Kochsalz mit Fluor. Miriam hatte D-Fluoretten und fluorfreie Zahnpasta bekommen. Nach den D-Fluoretten dann Elmex Kinderzahnpasta und nun seit 2 Jahren Elmex Sensitive. Ich bin als Vater jetzt wirklich entsetzt, denn wir haben uns immer sehr um die Zahnpflege unserer Kinder bemüht, fahren seit dem 2 Lebenjahr mit Miriam 2 mal im Jahr zum Zahnarzt. Miriam hatte ein supertolles Milchzahngebiss und nun das..... Die Erklärung der Zahnklinik mit dem Fluor im Kochsalz als Ursache kann ich nicht glauben, da die Kinder immer sehr wenig gesalzene Speisen bekommen haben. Ich hatte damals sogar beim Wasserwerk angerufen, um den Fluorgehalt im Trinkwasser zu erfragen. Aus heutiger Sicht würde ich keinem Kind mehr die DFluoretten geben.......... Nun habe ich einige Fragen. Es wäre nett, wenn Sie alle beantworten würden. Wenn es für Sie in einer Frage zu umständlich ist, kann ich auch gerne einzelne Fragen einstellen. 1) Unsere Tochter war immer sehr klein und leicht (untere 3%-Percentile). Könnte das vielleicht die Ursache für die Fluorose sein oder was halten Sie nach meiner Beschreibung für die Ursache? 2) Empfehlung der Zahnklinik: Elmex Sensitive mit 1400 ppm Fluor, einmal in der Woche Elmex Gelee. Ist das nicht wieder zuviel Fluor? Oder kann die Fluorose sich jetzt, wo die Zähne draußen sind nicht weiter ausbilden und das Fluor ist jetzt gerade notwendig? 3) Wie ist die mittel- bis langfristige Prognose der Kariesanfälligkeit unter guter Pflege bei der Fluorose? 4) Ist die Anwendung von GC Tooth Mousse (Wasserbasierende, zuckerfreie Crème, die RecaldentTM CPP-ACP (Kasein Phosphopeptid - Amorphes Calcium Phosphat) enthält) zur Remineralisierung der Zähne zus. zum Fluor sinnvoll? Wenn ja, wie oft? 5) In welchem Lebensalter kann sich eine Fluorose der bleibenden Zähne bei Kleinkinder ausbilden? Müssen wir bei unseren Söhnen (4 und 2 Jahre)jetzt auch damit rechnen? 6) Auf Empfehlung unseres Zahnarztes putzen wir unseren Söhnen (4 Jahre und 2 Jahre) mit Elmex Sensitive1400 ppm die Zähne. Sollten wir hier nicht besser auf Elmex Kinderzahnpasta 500 ppm wechseln? Vielen Dank Wolber
Hallo, bevor ich all Ihre Fragen beantworte hätte ich noch eine Frage. Könnte es sich auch um eine Hypoplasie der Zähne handeln. Viele Grüße
Mitglied inaktiv
Entschuldigen Sie bitte. Aber meine Fragen von gestern Abend war für mich eben im Forum nicht zu sehen. Reinhard Wolber
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für Ihre Antwort, Frau Dr. Esch. Den Begriff Hypoplasie kannte ich garnicht, aber im Internet fand ich: "nicht fluoridbedingte Hypomineralisation der ersten bleibenden Molaren [Lappä-Niemi et al. 2001]". Molaren sind doch Backenzähne? Miriam hat die Flecken im Wesentlichen an den beiden oberen mittigen Schneidezähnen. Auch die braune Stelle ist dort innen an einem Zahn zwischen beiden Zähnen. Die beiden bereits herausgebrochenen unteren mittleren Schneidezähne sind nicht so stark, aber auch, betroffen. Ich war mit Miriam zweimal in der Uniklinik Bonn. Die 1. Ärztin aus der Abteilung für Prothetik vermutete Antibiotikaeinnahme oder Fluor als Ursache, sagte aber, sie sei sich nicht sicher und wir sollten uns noch mal vorstellen. Der 2. Arzt aus der Paradontologie sagte ganz klar: Fluorose. Viele Grüße Wolber
Hallo, ein solcher Schmelzdefekt kann verschiedene Ursachen haben. Er kann gneralisiert oder nur an wenigen Stellen auftreten. Leider ist die genaue Ursache nicht bekannt. Eine Antibiotikagabe in der Schwangerschaft oder im Säuglingsalter, auch Fieberschübe und Fluorid werden als mögliche Gründe angefüht. Die Amelogenensis imperfecta könnte auch vererbt werden. Bitte holen Sie sich eine 2. Meinung in einer Zahnklinik mit Knderstation ein oder suchen einen Kinderzahnarzt auf. Wichtig sind eine sehr gute Mundhygiene, eine zahngesunde Ernährung und eine engmaschige Kontrolle beim Zahnarzt. Kleinen Kindern nur normale Kinderzahnpasta geben! Sonst beteht die Gefahr der Überfluoridierung. Die T.M. ist zu empfehlen. Viele Grüße
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